Omega - Gefährte der Alpha

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Jason

Langsam wird es anstrengend. Hoffentlich sieht mich keiner. Mehrfach sah ich mich um. Keiner zu sehen. Leise öffnete ich die Hintertür zum Rudelhaus. Schlich mich in die Küche und gab ein Seufzen von mir.

"Hallo Luna. Alles in Ordnung? Soll ich die Alpha rufen?"

"NEIN. AUF KEINEN FALL."
Schrie ich die Frau vor mir an.

Sie erschrak und wich zurück.

"Tut mir leid." Sagte ich in ruhigerem und versöhnlichem Ton. "Ich wollte nicht schreien, verzeih. Bitte... sag den zweien nicht, wo ich gerade bin, ja?"

"Ähm. Ok. Wie du wünscht."

"Danke."

"Na. Wieder als Ninja unterwegs?"

Erschrocken fuhr ich rum. In der Tür stand Tim und grinste von einem Ohr zum anderen.

"Grins nicht so. Das ist nicht witzig."

"Na. Was haben sie denn jetzt wieder angestellt?"

"Was sie....? Du wirst es nicht glauben."

"Ah. Ich denke schon."

"Ich wollte nach draußen gehen und mir Schuhe anziehen. Da stand erst Noel vor mir und fragte wo ich hin will. Ich sagte nach draußen. Die Antwort war doch tatsächlich.... Nein.... wie ich nun so bin, hab ich ihm den Vogel gezeigt und wollte los. Da kam Tyson und wollte mir die Schuhe anziehen. .... die Hausschuhe... Sie standen wirklich vor mir und wollte nicht, dass ich nach draußen gehe. Und jetzt pass auf... Als Begründung nannten sie, dass sie Angst hätten, ich würde über einen Zweig oder Stein stolpern und mir und dem Baby wehtun. Ist das denn zu fassen?"

Außer Atem stand ich vor dem großen Beta. Er kam in die Küche und füllte ein Glas mit Wasser, welches er mir reichte. Dankbar nahm ich es entgegen.

"Sie scheinen sich hinein zu steigern."

"Das nenn ich eine Untertreibung."

"Hmmm... haben sie dir von den anderen Alpha erzählt?"

"Welche anderen Alpha?"

"Komm gehen wir ins Wohnzimmer. Da erzähl ich dir alles und du kannst dich etwas erholen. Mit deinem Bauch solltest du nicht mehr so herum rennen oder gar Ninja spielen."

Er begleitete mich ins Wohnzimmer und ich legte mich auf die Couch. Mittlerweile war hier ein Kissen für meinem Rücken deponiert worden und auch eine leichte Decke lag da, weil ich irgendwie immer wieder fror.

Mein Bauch war jetzt schon .... kugelig... ja so könnte man es beschreiben. 3 Monate sind vergangen seit ich meinen kleinen Schatz in mir trage. Der Dok meinte auch, dass ich noch ca. 2 Monate vor mir habe. Zumindest so wie das Baby aussieht.

Im Raum waren auch ein paar der Omegas verteilt gewesen, doch sobald ich den Raum betreten hatte, setzten sie sich um mich herum. Als würde sie mich mit ihren Körpern schützen wollen.

Es waren harte 3 Monate.
Zu Beginn wollten die Omegas nicht raus und auch keinen Kontakt zu jemandem außer mir. So kam es, dass ich viel Zeit bei diesen Wölfe verbrachte. Ich konnte ihnen leider dieses Anführer Zeug nicht austreiben. Deshalb sahen sie mich als solchen. Warum auch immer. Irgendwann setzte ich mich im Rudelhaus direkt ins Wohnzimmer und unterhielt mich mit anderen aus dem Rudel. Hatte immerhin auch so viel zu tun und Pflichten zu erfüllen.

Mark war der erste, der aus seinem Zimmer kam und sich zu uns setzte. Ich war echt erstaunt und legte meine Hand auf seine Schulter um ihm Sicherheit zu geben. Nach und nach kamen auch die anderen und jeder hoffte auf eine kleine Berührung meinerseits. Irgendwie saßen sie dann so um mich herum, dass ich jeden erreichen konnte. Problem war nur .... Keiner kam an mich heran. Auch meine Gefährten nicht. Als sie das sahen, fingen sie eine heftige Diskussion an. Irgendwann, keine Ahnung wie lange es gedauert hatte, kamen sie wieder zur Ruhe und hatten sich geeinigt. Ich wurde im übrigen nicht gefragt. Obwohl ich ja angeblich der Anführer war. Aber egal.

Seit dem Tag kommen die Wölfe aus ihren Zimmern und lernten auch die anderen Rudel Mitglieder kennen. Doch sobald ich den Raum betrete scharen sie sich um mich. Es nervte zwar, aber wenn sie so vertrauen fassen konnten. Irgendwann brauchen sie mich nicht mehr.

Jetzt saß ich hier und versteckte mich vor meinen Gefährten, weil ich das Gefühl hatte zu ersticken. Doch was meinte Tim mit seiner Aussage in der Küche? Das wollte ich gleich im Erfahrung bringen.

"Also Tim. Was meintest du mit den anderen Alpha?"

Tim sah mich ruhig an und schaute auch kurz zu den Omega.

"Ein jeder deines kleinen Rudels, gehörte früher in ein anderes Rudel. All die Alpha kommen täglich her und wollen ihren 'Sklaven' wieder haben ... ODER ... Sie wollen mit dir reden."

"Hä? Mit mir? Warum ausgerechnet mit mir?"

"Ganz ehrlich? Keine Ahnung. Aber ich habe die Vermutung, dass sie von dir erfahren haben, als sie auf der Suche nach den Omegas waren. Sie meinten, sie wollen dich sehen. Wissen, was so toll an dir sein soll."

"Ok. Und was heißt das?"

"Seit ein paar Tagen versuchen sie vehement in deine Nähe zu kommen."

"Aber das hätte ich doch gemerkt oder gerochen."

"Jason. Sorry, aber zum einen hast du nichts mitbekommen, weil du mit deiner Schwangerschaft beschäftigt bist. Und das ist auch nichts schlimmes. Es ist etwas sehr tolles, natürliches, doch fallen dir dadurch Feinheiten nicht mehr ganz so stark auf. Und der zweite Grund warum du es nicht bemerkt hast ist, weil dich Noel und Tyson im Haus behalten. Sie versuchen dich so zu schützen. Auf ihre eigene dämliche Art. Ich hatte ihnen nämlich vorgeschlagen einfach mit dir zu reden, denn dann würdest du es verstehen, aber so wie ich es mitbekomme, haben sie sich für Stillschweigen entschieden."

"Ja da hast du nicht unrecht. Ich würde mich natürlich anders verhalten, wenn ich davon wüsste. Das erklärt natürlich einiges. Warum können sie nie mit mir reden?"

"Typisch Alpha eben. Versuchen alles alleine zu regeln und verstehen nicht, dass ein Gefährte auch bei solchen Problemen helfen kann. Da musst du ihnen einen sanften Schubs in die richtige Richtung geben."

"Oder ihnen eins mit der Bratpfanne überziehen. Anders merken sie es sich vermutlich nicht. "

Tim musste schmunzeln und auch ich konnte ein Lächeln nicht verbergen.

"Dann sollte ich mal lieber wieder rüber gehen. Danke, dass du es mir erzählt hast."

"Kein Problem. Soll ich dich noch nach drüben begleiten?"

"Nein.... oder villeicht doch. Zur Sicherheit."

Auch jetzt lächelte Tim sanft. Und ich wusste auch wieso.