4.5: Idiot 2.0

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Nach dem Konzert war der junge Sänger vollkommen kirre. Er sprang herum wie ein verrückt gewordener Hase und wirkte wie auf Drogen.

"Ich will dich ja nicht enttäuschen, Louislein, aber wir müssen weg sein, bevor die Fans aus der Arena kommen", meinte ich, während er im Raum um mich herum hüpfte.

"Ich bin auf Adrenalin!", erklärte er mir und ich zog eine Augenbraue hoch.

"Sicher, dass es nur das ist? Du weißt doch, dass du kein Essen von fremden Leuten annehmen sollst!"

Mit großen Augen sah er mich an.

"Wirklich?", fragte er und ich schnaubte, musste aber schmunzeln.

"Komm einfach mit", befahl ich ihm, packte ihn am Arm und zog ihn in Richtung einer der Hinterausgänge, wo einer der Bodyguards schon wartete.

"Haben wir alles?", fragte er besorgt und kratzte sich am Nacken.

"Ich hoffe es", erwiderte ich und bugsierte Louis dabei auf den Rücksitz des Autos, das uns von hier wegbringen würde. Dann quetschte ich mich neben ihn. Ich wusste zwar nicht, ob überhaupt geplant war, dass ich mit ihm zusammen in einem Auto fuhr, aber nun beschloss ich einfach mal, dass es so richtig war.

"Und, wie war es so?", fing ich ein Gespräch an, während der Fahrer sich nun auch auf seinen Platz setzte und das Auto startete.
"Fantastisch!", rief der Braunhaarige begeistert aus und seine Augen begannen zu leuchten.

"Hast du gehört, wie laut die Fans waren?"

Ich nickte. "Ja. Leider."

Ungläubig blickte er mich an.

"Das ist das Beste an so etwas! Ohne diese Lautstärke ist ein Konzert doch kein richtiges Konzert!"

Zweifelnd wiegte ich meinen Kopf hin und her.

"Na ja, ich weiß nicht. Für mich hätte es auch ein wenig leiser gereicht", erklärte ich ihm, doch protestierend schüttelte er seinen Kopf.

"Das wäre ja, als wenn bei einem Fußballspiel absolute Ruhe herrschen würde!"

Zu meinem Verdruss musste ich ihm in diesem Punkt Recht geben. Vielleicht war er auch einfach schon daran gewöhnt, sodass ihm so etwas nicht mehr so viel ausmachte.

"Ach, Mia, noch eine Sache", erwähnte er irgendwann und ich horchte auf.

"Ja?", fragte ich wachsam. Bei ihm konnte man ja nie wissen.

"Ich wollte nächste Woche zu Freddie fliegen", erklärte er mir dann. "Du kommst doch mit, oder?"

Erst einmal verschluckte ich mich als Antwort auf diese Frage fast.

"Nächste Woche?", keuchte ich dann. "Junge, wie spontan bist du denn eigentlich?!"

Er lächelte mich nur scheinheilig an.

"Spontan ist doch nichts Schlechtes!", behauptete er dann.

Ich seufzte entgeistert.

"Und wo wohnt er?"

"Bei Briana in Los Angeles", antwortete er mir und ich verschluckte mich erneut.

Schutzengel || l.t. ✓Where stories live. Discover now