完璧 Perfektion - Denn Puppen lieben nicht (Sasori FF)

#38 Der wahre Sasori

Did I disappoint you?
Or leave a bad taste in your mouth?

- "One"; U2

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Für einen Moment betrachtet Deidara das Bild, welches sich ihm bietet, bevor er den Blick etwas verlegen abwendet.

Diese Interaktion ist merkwürdig intim, Sasori's Verhalten ungewohnt menschlich und ein teilweise amüsiertes und teilweise ungläubiges Grinsen zupft bei diesen Gedanken an den Mundwinkeln des Blonden. Hätte man ihm vor einer Weile erzählt, dass Sasori, Mister Menschen-widern-mich-an-wer-braucht-schon-Gefühle-wenn-man-Kunst-für-die-Ewigkeit-sein-kann höchst persönlich, dermaßen vernarrt in ein Mädchen sein würde, er hätte es um nichts in der Welt geglaubt. Wahrscheinlicher wäre laut Deidara wohl, dass der Ältere seine Explosionen als das bezeichnen würde, was sie für den blonden Mann sind: Wahre Kunst.

Doch wer hätte schon ahnen können, dass es Kazumi schafft, das einzig menschliche in Sasori zu berühren?
Nämlich sein Herz.

Kurz lässt Deidara seinen Blick über das Feld schweifen, auf dem drei Männer regungslos in ihrem eigenen Blut liegen, während im Osten die Sonne aufgeht und die ersten Strahlen vorsichtig alles in ihrer Reichweite abtasten.

"Danna? Ich störe echt ungern aber wir sollten hier verschwinden, un."

Ohne seinen Teampartner anzusehen nickt der Rotschopf knapp. Es wird Zeit Kazumi hier wegzuschaffen und garantiert wäre es nicht von Vorteil, mit drei Leichen erwischt zu werden.
Vorsichtig drückt er das Mädchen etwas von sich, stützt sie beim Aufstehen und achtet darauf, dass die Männer auf dem Boden nicht erneut in ihr Sichtfeld kommen während er sie an der Hand auf Deidara zu führt.
Ohne ein Wort der Aufforderung kreiert der Jüngere einen Lehmvogel, der an Größe gewinnt, sobald er ihn in die Luft wirft. Mit großen Augen und offenem Mund starrt Kazumi das schneeweiße Objekt an.
"Was zum-", flüstert sie heißer, bricht jedoch ab und schluckt schwer.
"Ich erkläre dir alles in Ruhe. Komm.", entgegnet Sasori und hilft dem Mädchen auf den Vogel bevor er sich zu ihr gesellt und einen Blick zu Deidara wirft.
Stolz grinsend reckt der Blonde das Kinn, winkt kurz.
"Ich kümmere mich hier um alles und komme nach, un. Wir treffen uns in der Herberge."
"Ja.", antwortet der andere knapp bevor sich der Vögel bereits mit kräftigen Flügelschlägen vom Boden erhebt.
Erschrocken greift Kazumi wieder nach Sasori's Hand, drückt sie nervös. Das fremde, fliegende Ding ist ihr nicht ganz geheuer.

Unter anderen Umständen hatte Sasori seinen Teampartner angewiesen, ihn nicht warten zu lassen.
Doch mit Kazumi an seiner Seite und dem Wissen, dass er ihr einiges zu erklären hat, kann sich der Blonde dieses Mal seiner Meinung nach ruhig etwas Zeit lassen.

Ausnahmsweise.

Deshalb erwidert er lediglich den Druck an seiner Hand, sieht aus dem Augenwinkel, wie das Mädchen staunend aber noch immer unsicher ihren von den Tränen glasigen Blick über die Aussicht gleiten lässt, die sich ihr von hier oben bietet. Deidara und die wenige Vegetation auf dem weiten Feld schrumpft weiter, während sie immer höher steigen, um vor neugierigen Blicken geschützt zu sein. Die klare Morgenluft weht ihnen entgegen, als sich der Vogel schnell fortbewegt, der rötliche Schein der Morgensonne taucht die Wolken um sie herum in ihre Farbe.
"Wow...", flüstert Kazumi anerkennend, ein schwaches Lächeln erscheint auf ihren Lippen und tief atmet Sasori durch.

Scheint als hätte sie den ersten großen Schock inzwischen überwunden, doch damit ist noch nichts geschafft.

Noch lange nicht.