21. Kapitel

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Ich öffnete Josh die Tür, begrüßte ihn und nahm ihm eine der Kartons unter seinem Arm ab. Er bedankte sich nur knapp mit einem Nicken als er an mir vorbei Richtung Poolhaus ging. Grinsend schloss ich die Tür wieder bevor ich ihm folgte. Schien als hätte er wieder Ärger mit seiner Mum gehabt was öfter vorkam da sie Temperamentvoll war und er es leider von ihr geerbt hatte. „Weißt du, es wundert mich immer wieder wie du es schaffst bei uns so entspannt zu sein und zuhause nicht.", rief ich ihm hinter her.

Den Blick den er mir zu warf sprach Bände, aber ich liebte das Spiel mit dem Feuer einfach. „Könnte daran liegen, dass es auf unserer Schule nur Dreißig Schwarze gibt und ich nicht der Grund für nur noch Neunundzwanzig sein will." Er sah weg; ich verdrehte meine Augen. Erst einmal musste gesagt sein, dass es deutlich mehr waren da das Einzugsgebiet relativ groß war und zweitens zog Josh oft diese Rassismus Karte, die sicher trauriger weise oft wahr war, aber unsere Schule zeichnete sich durch eine hohe Toleranz aus, welche unser Direktor, Tyler's Dad, stark förderte. Josh war eben in vielen Dingen der Sohn seiner Mutter wie sein Hang zur Dramatisierung. Spätestens in einer Stunde würde alles wieder normal sein.

*

Und ich sollte Recht behalten. Nicht dass ich gerne Recht behielt, aber es sorgte für ein gewisses Gefühl der Genugtuung in mir. Josh trank gerade mit Noah um die Wette und Tyler, der mit Noah in einem Trinkteam war, feuerte ihn lauthals an. Kyle stand ihm da in nichts nach nur ich als unparteiischer Schiedsrichter durfte neutral bleiben. Noah legte den Kopf vollständig nach hinten, trank einen letzten großen Schluck, dann setzte er ab und stellte den Becher umgekehrt auf den Tisch ab. Josh folgte ihm kurz darauf, doch mein Pfiff war schneller. Hehe. Das hätte mich sehr gefreut, wenn ich parteiisch wäre, was ich ja nicht war. Um den anderen mein Grinsen vorzuenthalten drehte ich mich zu dem Glücksrad an der Wand wo verschiedene Strafen für die Verlierer oder dem Verlierer standen. Mit viel Gefühl drehte ich und hoffte es würde auf das Strafgetränk fallen.

Das Strafgetränk bestand aus eine kuriose Mischung von Alkohol die die Gewinner aussuchten durften und mussten von den Verlierern unmittelbar danach ausgetrunken werden. Es war von allen die Lieblingsstrafe, gefolgt von Schnapsverteilung, dem Joker für die Gewinner und die Strafbestimmung durch den Schiedsrichter, aka meine Wenigkeit. Man konnte Strafen auch ablehnen, was meistens bei dem Punkt ‚Küssen des Teampartners' häufig der Fall war. Was zur Folge hatte, dass die Gewinner die Strafe bestimmen konnten, was wiederum oft zum Strafgetränk führte.

Das Rad wurde noch langsamer, das Bangen der Beiden umso größer. Dann kam es zum stehen und in meiner ehrwürdigen Position durfte ich das Ergebnis verkünden. „Strafgetränk für den Schiedsrichter." Strafgetränk für den Schiedsrichter? Aber Moment, ich war doch der Schiedsrichter! „Nein!", jaulte ich auf, doch es ging in dem gehässigen Johlen der anderen unter. Warum das schlecht war? A. musste ich ein b. Strafgetränk trinken, was c. von allen Spielern gemischt wurde. Mit herab hängenden Schultern drehte ich mich zu den anderen, die schon begeistert nach dem größten Glas in der Mitte griffen. Ich sah mein Ende kommen und das auch noch schnell. Rote Flüssigkeit, grüne wie klare fanden ihren Weg in das Glas; vermischten sich zu einer ekeligen braunen Masse die auch schon so abartig aussah wie sie später auch schmecken würde. Und ich konnte nicht einmal ablehnen!

„Auf dein Wohl Liam!" Kyle reichte mir von Ohr zu Ohr lachend das Glas, während er mir mit seinem eigenen zu Proste. Ich verkniff mir eine Rüde Geste, nahm es ihn ab und roch vorsichtig. Es roch nach Lebervergiftung mit einem Hauch Koma. „Halt dir die Nase zu, dann ist es nicht ganz so schlimm." Super Ratschlag, danke dafür. Trotzdem folgte ich dem, setzte an und trank. Der erste Geschmack war schon scheiße, aber wenn man zögern würde, würde es nur noch schlimmer werden. Es war überflüssig zu erwähnen, dass es keine Besserung gab.

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