XXV (I)

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Erneut heute, da ich morgen keine Zeit habe. :)

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„Würde es ihn umbringen wenn er mir verraten würde wo es hingeht?" Genervt saß ich mit dem Handy am Ohr auf dem Bett und sah mir den offenen Kleiderschrank an. Jules, die sich am anderen Ende der Leitung gerade die Nägel lackierte, schnaubte.

Das ist so eine romantische Idee und du meckerst hier nur rum. Es ist eine Überraschung, würde er es dir verraten wäre es doch keine mehr. Und es ist doch egal was du anziehst solange die Unterwäsche hübsch ist." Ich holte empört Luft, doch sie ließ mich gar nicht erst zu Wort kommen. „Ach komm schon, jetzt tu mal nicht so als würdest du nicht darauf hoffen, dass ihr wieder Sex habt."

„Tue ich doch auch gar nicht!", entrüstete ich mich und fing an durch mein Zimmer zu tigern. Gott sei Dank sah sie mich nicht, nichts hätte sie in dieser Aussage mehr unterstützt als meine Reaktion. „Ich will einfach nur wissen wo es hingeht damit ich mich darauf vorbereiten kann. Wer weiß was er überhaupt unter einem Date versteht. Und wenn ich mit ihm schlafen würde, wäre ich doch wie diese ganzen Mädchen vor mir."

„Du meinst wieder mit ihm schlafen würdest. Ach Süße, ich weiß du willst es nicht wahrhaben aber so wie du dich die letzte Zeit immer wieder über ihn aufgeregt hast weil er dich ständig berührt oder die anstarrt -„

- Ja aber das macht er doch auch Ständig!", rechtfertigte ich mich.

„- hab ich schon den Eindruck dass er dir auf jeden Fall etwas bedeutet. Liebes, wenn er dir so zuwider wäre, dann wärst du nie zu ihm gegangen sondern hättest eine andere Lösung gefunden und versuch erst gar nicht zu widersprechen; wir beiden wissen dass es so ist."

Ich verschränkte einen Arm und sah finster aus dem Fenster. Warum sagte sie so etwas? „Du weißt doch was er gemacht hat!"

„Ja er hat sicher ziemlichen Mist gebaut und ja du hast jedes Recht ihn dafür zu verachten. Aber du darfst auch nicht vergessen was er für dich getan hat. Wer hat dich vor diesem Mistkerl gerettet? Wer war die ganze Nacht bei dir im Krankenhaus? Wer -„

„Das zählt doch gar nicht!"

„Doch natürlich zählt das. Wer hat dich seit dem vor allem beschützt und war für dich da als deine Familie es nicht mehr war? Herr Gott Ava, und wenn wir mal ganz ehrlich sind, dann hattest du immer die Chance gehabt Nein zu sagen. Also du kannst ihn nicht wegen einer Sache verurteilen ohne dabei die ganzen anderen Dinge außer Acht zu lassen." Ich schnaubte weil ich nicht wusste was ich dazu sagen sollte. „Und wir wissen beide dass du am Ende einfach nur wieder Angst hast wieder verletzt zu werden. Aber das gehört eben dazu, gewöhn dich besser daran."

Ich schwieg und ließ mir ihre Worte noch einmal durch den Kopf gehen. Sie hatte Recht damit, dass er mir bei weitem nicht mehr egal war, trotzdem war ich mir nicht sicher ob es reichte. Ob es mir reichte. Es klopfte und Liam steckte seinen Kopf herein. Grinsend streckte er mir die Zunge heraus; ich tat es ihm nach. Dann verschwand er wieder und ich spürte wieder diese Aufregung in mir. Entschlossen schüttelte ich meinen Kopf. „Also gut: Unterwäsche mit Spitze oder schwarz?"

„Spitze natürlich, war das eine ernstgemeinte Frage?"

*

„Bereit Hastings? Alles gepackt?" Warum kannte eigentlich niemand mehr das Wort Privatsphäre? Noah streckte sich über die Bettkante und fühlte durch meine mittlerweile gepackte Tasche. Skeptisch musterte er den Inhalt, sagte aber nichts dazu. Es war eine nervige Angewohnheit von ihm Dinge mit seinen Blicken aber ohne Worte zu kritisieren. Als ob ich Gedanken lesen konnte! „Naja, es wird schon reichen. Denke ich."

ElysiumWhere stories live. Discover now