27. Kapitel

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(...und so sieht das aus, wenn ich schnell etwas schreiben muss)

„Da ich ja offensichtlich und laut deiner Aussage von geringer Intelligenz bin, würde sich Ihre Majestät dazu hinablassen mir, dem Pöbel, zu erklären warum sie dennoch möchte, dass ich mit ihrer Schwester zusammenkomme?", fragte ich sie interessiert und sie grinste mich an.

„Weil meine Schwester dich mag, ganz einfach. Eigentlich müsstest du das ja schon selbst merken aber nun gut, wofür hast du mich?"

Lag diese Maßlose Selbstverliebtheit eigentlich in den Genen? „Ich weiß ja nicht ob du es gemerkt hast, aber Ava ist die Elsa zu deiner Anna. Wie zur Hölle kommst du darauf, dass sie mich mag?" Nicht das ich wegen dieser Aussage eventuell noch meine Coolness verlieren würde. Niemals, nichts lag mir ferner. Würde ich am liebsten kleine Sprünge machen wegen Ambers Worten? Auf gar keinen Fall. Schlug mein Herz vielleicht ein wenig schneller? Wieso sollte es? Jeder andere wäre sicher ausgeflippt, aber nicht ich. Ich blieb total entspannt.

„Oh du hast eine Eiskönigin Anspielung gemacht, wie süß du bist! Aber ich stimmte dir zu: meine Schwester tut sich sehr schwer damit ihre Gefühle zu zeigen. War schon immer so. Aber merkst du nicht, wie sie dich immer wieder anschaut? Gut, meistens weil du wieder etwas wirklich Dummes sagst. Und außerdem hat sie mir das gesagt." Ich wollte schon entsetzt aufschreien, fragen was genau sie gesagt hatte und war unwillkürlich einen Schritt auf Amber zugegangen, als sie weiter sprach. „Scherz, hat sie nicht. Meine Schwester redet nicht mit mir über so etwas. Aber ich bin mir sicher wenn ich älter wäre, hätte sie es bestimmt schon getan!" Enttäuscht sanken meine Schultern wieder ab. Es war schön und gut wenn sie etwas vermutete wegen Ava's Verhalten mir gegenüber aber es wäre noch etwas ganz anderes gewesen, wenn sie es wirklich gesagt hätte. Amber Jamber sprang von dem Bett runter, tätschelte mir im Vorbeigehen auf dem Unterarm und verließ das Zimmer. „Komm schon, ich habe vorhin Arielle gesehen. Da müssen wir noch vor dem Essen hin!" Sie rief lautstark nach ihrer Schwester während ich mich fragte warum ich den Eindruck hatte nicht immer so schnell im verstehen zu sein wie die beiden mich mit Informationen beschütteten.

*

Erschöpft fiel ich kopfüber ins Bett als Ava die Zimmertür schloss nachdem wir beiden Amber noch eine (wie sie sagte, Zehn wie ich es genannt hätte) Märchen erzählt hatten. Sie hatte diese nervige Angewohnheit einen beim erzählen immer wieder zu korrigieren wenn etwas nicht so war wie sie es kannte. So hatte ich bei dem tapferen Schneiderlein die Marmeladenverkäuferin ausversehen als Bäckerin deklariert; etwas was in meinen Augen jetzt nicht so schlimm war; und schon musste ich wieder von vorne anfangen.

„Ich kann nicht mehr.", jammerte ich in das Kopfkissen und statt dem wohlverdienten Mitleid erntete ich leises Gelächter. Ich hörte wie sie näher kam, dann spürte ich wie sie mir die Schuhe auszog um sie. Wohlig stöhnte ich auf als ich meine geschändeten Füße bewegte. Innerlich versprach ich ihnen so etwas nie wieder zu machen, entschuldigte mich für mein Verhalten ihnen gegenüber. „Kannst du meinen Eltern sagen, dass ich sie liebe? Irgendwie habe ich das Gefühl nicht zu überleben."

„Du spinnst.", lachte Ava. „Komm dreh dich um, dann ziehe ich dir die Hose aus und du kannst liegen bleiben."

Ich war so kaputt, ich antwortete noch nicht einmal anzüglich sondern drehte mich wie eine Robbe auf Land im Bett um. Wortlos ließ ich sie meine Hose öffnen, hob mein Becken an und empfand selbst das als eine Zumutung. Jede einzelne Bewegung war von einem qualvollen Stöhnen begleitet; wenn jemand vor der Tür gestanden hätte, hätte mir sicher einen Notarzt gerufen. Leider nahte niemand zu meiner Rettung außer Ava und wenn wir ehrlich waren sah sie mit ihren schwarzen Haaren eher wie jemand von der ‚Nicht-Engel' Fraktion aus. Wenn aber ihr anbeten von dunklen Mächten dazu beitragen würden mir zu helfen wäre es absolut in Ordnung für mich.

„Ach komm schon Jefferson, stell dich nicht so an. Als würden es zwei Mädchen schaffen dich so zu erschöpfen.", höhnte sie, musterte mich aber abschätzend als ich nicht antwortete. „Ernsthaft? Nicht mal dazu kommt ein Kommentar?" Ich würde dem Coach für die nächste Vorbereitung ein Wochenende hier mit Amber vorschlagen; nichts mit dem was wir bisher gemacht hatten war vergleichbar mit dem was ich alleine an diesem Tag geleistet hatte. Außer Erschöpfung spürte ich nichts mehr. Nicht einmal mehr mein Gesicht. „Willst du dir nicht einmal die Zähne putzen?"

„Sehe ich danach aus?", giftete ich sie an.

„Gut, dann eben nicht. Aber wenn du ein Tampon für deine Periode brauchst sag bescheid." Haha. Wie unlustig. Blöde Hexe. ‚Komm schon Liam, dass macht bestimmt Spaß'

Am Arsch! Hätte ich eine Zeitreisemaschine und wäre Dr. Strange ohne mir den Zeitstein von Thanos abnehmen zu lassen, dann wäre ich zu Hundert Prozent zu dem Tag gereist wo ich die Idee hatte und hätte mich kommentarlos bewusstlos geschlagen. ‚Nur noch das eine Geschäft' vermutlich würde ich noch Jahre später Alpträume von diese Satz haben. Würde ich im Schlaf um Hilfe schreien, vielleicht auch ein wenig weinen wie ich es heute schon am liebsten gemacht hätte.

Der einzige Lichtblick in dieser ganzen Dystopischen Angelegenheit war die Tatsache morgen wieder abzureisen. Selbst die Aussicht die Nacht mit Ava zu verbringen vermochte es nicht meine Stimmung auch nur im Ansatz zu heben. Wenn ich mir nicht sicher gewesen wäre, dass sie diese ganze Scheiße Wert war... aber ich schweifte ab. Um weiterhin in meinem Selbstmitleid zu suhlen machte ich es wie ein Mustang Fahrer und fuhr Ford.

Gott, war das ein schlechtes Wortspiel. Ich schämte mich selbst. Obwohl schämen nicht in mein momentanes Konzept passte. Ach, das war doch einfach alles Mist. Wo war dieser Nachtschatten überhaupt? Hatte ich wegen des ganzen Kreischens mein Gehör verloren und verpasste deswegen einen ihrer Monologe? Oh bitte, das wäre schön. Hätte ich doch bloß das Einzelzimmer gehabt, dann hätte ich Weihwasser und Kreuze gegen diese beiden Ungeheuer verteilen können. Obwohl noch nicht einmal das geholfen hätte. Jetzt hatte ich soviel Geld für dieses Zimmer gezahlt und wusste noch immer nicht wie es genau Aussah. Das einzige was ich sicher sagen konnte, war die Farbe der Lacken und auch nur weil mein Gesicht hinein gepresst war.

„Würde es dir etwas ausmachen ein wenig zur Seite zu Rücken?"

„Würde dir es etwas ausmachen in Flammen aufzugehen?", äffte ich sie nach, rutschte trotzdem ein klein wenig zur Seite.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du so gehässig sein kannst Jefferson. Soll ich dir eine Wärmflasche machen und Eis besorgen?" Sie wartete nicht sondern legte einfach so meinen Arm um sich und rutschte näher. Ihre Finger strichen über meine Wange bis zu den Rand meiner Boxershort. Kurz strich sie über einen normalerweise sensiblen Bereich ehe ihre kalte, seelenlose Hand unter mein Shirt verschwand. „Was würdest du jetzt gerne machen?", hauchte sie in mein Ohr, küsste mich leicht am Hals.

„Dich aus dem Bett schmeißen.", antwortete ich trocken. Wie kam sie auf die Idee jetzt mit mir zu flirten wo ich doch quasi Tod war? „Ernsthaft Ava, ich liebe dich wirklich aber gerade überwiegt das Leidens meines Körpers."

Ihre Hand stockte und ich spürte wie sich ihr Körper versteifte. War wohl das einzige was heute steif werden würde. Ernsthaft? So leicht konnte man sie zum schweigen  bringen? Ich öffnete ein Auge um zu ihr zu schauen. Blaue Augen starrten mich an. „Du liebst mich?", fragte sie entgeistert.

Genervt stöhnte ich auf. „Hab ich doch gerade gesagt. Können wir jetzt einfach schlafen?" Etwas haute auf meine Brust. „Au, wofür war das denn jetzt?"

„Du kannst doch nicht einfach sagen, dass du mich liebst und dann nicht darüber reden wollen! Das geht nicht Liam!"

Genervt zog ich Ava näher und drückte sie so fest an mich, dass sie nicht mehr sprechen konnte bevor ich ihren Scheitel küsste. „Doch kann ich."

ElysiumWhere stories live. Discover now