Kapitel 33

1.4K 45 7
                                    

Gähnend sitze ich am Frühstückstisch und trinke meinen Kaffee, während mein Freund am Herd steht und mir Pancakes macht. Mir ist die gestrige Situation zwar noch lange im Kopf herum geschwirrt, aber mittlerweile geht es wieder. Jetzt ist es ein normaler Sonntagmorgen, an dem ich hier sitze und Erich beim Kochen zusehe. Irgendwie surreal, wenn man so darüber nachdenkt. Aber trotzdem versuche ich alles Normale, das wir in der nächsten Zeit bekommen können, in vollen Zügen zu genießen. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, dreht er sich zu mir um und stellt mir einen Teller duftender Pancakes vor die Nase.
"Für die schönste Frau der Welt."
Ich ziehe grinsend die Augenbraue nach oben.
"Was bin ich dir dafür schuldig? Was hast du angestellt?"
"Gar nichts. Darf man seiner Freundin jetzt nicht mal mehr ein Kompliment machen oder was?"
Ich schiebe mir eine Gabel in den Mund und stütze meinen Kopf dann auf meiner Hand ab.
"Natürlich darfst du das machen, aber eigentlich verlangst du immer etwas zurück. Oder du willst dein schlechtes Gewissen beruhigen, weil du etwas verbrochen hast."
Erich setzt sich mir gegenüber und lächelt mich auf diese süße Art und Weise an, bei der ich jedes Mal schwach werde. Eigentlich. Denn als er seine Unterlippe vorschiebt und schmollt, kann ich ihn nicht mehr ernst nehmen und lache. 
"Gott Blunt, es steht dir überhaupt nicht, wenn du versuchst einen auf niedlich zu machen. Ich meine, das zerstört innerhalb von Sekunden dein Image als kalter Bad Boy!" 
Mein Freund steht auf, kommt um den Tisch herum und beugt sich dann zu mir hinunter.
"Sag bloß, du magst meinen inneren Bad Boy lieber? Das überrascht mich, Hunter." 
Ich sehe ihm in die graublauen Augen und muss aufpassen, mich nicht darin zu verlieren.
"Das", fange ich an und komme seinen Lippen näher, "habe ich nicht gesagt. Ich meinte nur, dass das Schmollen nicht zu deinem Image passt. Das ist alles."
"Mhm, schon klar, Miss California", murmelt er zurück und endlich kann ich seine Lippen auf meinen spüren. Es ist ein wirklich liebevoller Kuss, in dem man blitzschnell versinken kann. In diesem einen Moment wird mir wieder klar, dass ich Erich liebe, komme was wolle. Auch wenn das letzte halbe Jahr, das ich nun schon hier lebe, viel von mir und generell uns allen gefordert hat, so bin ich dankbar, dass ich jetzt mit ihm hier stehen darf. Dennoch gibt es noch immer Nächte, in denen Erich schweißgebadet aufwacht und mir dann fast unter Tränen wieder zitternd versichert, dass er Cindy nicht getötet habe. Es tut weh ihn so zu sehen, aber ändern kann das im Moment keiner.
Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich aufgestanden bin und er die Hände auf meiner Taille abgelegt hat. Seine Lippen fühlen sich einfach richtig an und wenn dieser Spuk irgendwann vorbei ist, können wir ein ganz normales Leben führen. Ohne Angst und schlechte Träume.
Der Kuss wird langsam intensiver und ich lasse mich gern darauf ein. Ich möchte ehrlich mit euch sein. Seit ich in einer Beziehung bin, habe ich keinen Sex gehabt. Weder mit Erich, noch mit Augustus. Ich war einfach noch nicht bereit und ich bin mir nicht sicher, ob ich es in nächster Zeit sein werde. Seit der Geschichte in Oxford bin ich diesbezüglich immer sehr vorsichtig. Erich und ich haben noch nicht darüber gesprochen, aber ich glaube, wenn der Zeitpunkt kommt, werden wir das tun. Selbst wenn es in ein paar Minuten passieren sollte.
Gerade verschränke ich meine Hände in seinem Nacken, um ihn noch näher an mich zu ziehen, da klingelt es an der Tür. Und das nicht nur einmal. Mit einem Seufzen löst Erich sich widerwillig von mir. Sofort habe ich ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Das wird doch hoffentlich niemand sein, der irgendetwas mit seinem Prozess zu tun hat, oder? 
"Wer kann das sein? An einem verfluchten Sonntag?"
Brummend bewegt sich mein Freund zur Eingangstür, um sie zu öffnen und noch heute wünsche ich mir, ich hätte sein sicherlich Oscarreifes Gesicht sehen können. Denn wer hätte damit gerechnet, dass ein junger Mann, den euer Freund noch nie gesehen hat, plötzlich in der Tür stehen würde?

 Denn wer hätte damit gerechnet, dass ein junger Mann, den euer Freund noch nie gesehen hat, plötzlich in der Tür stehen würde?

Ups! Gambar ini tidak mengikuti Pedoman Konten kami. Untuk melanjutkan publikasi, hapuslah gambar ini atau unggah gambar lain.
Dark Secrets ✅Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang