Kapitel 3: Caden

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»You have the ability to make me blush by only looking into my eyes«

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Ich hatte zwei Spiegeleier für uns zubereitet, wobei dies zugegebenermaßen auch eine der wenigen Speisen war, die ich wirklich beherrschte. 

Ich kehrte mit zwei Tellern in der Hand zu Jamie zurück, der noch immer in derselben Position im Bett lag, wie ich ihn zurückgelassen hatte. Es war süß von ihm, mir seine Küche ohne Einwand anzuvertrauen. Um ehrlich zu sein war alles an ihm süß. Ich konnte nicht erklären, wie er mich so schnell in seinen Bann gezogen hatte, doch ich konnte meine Augen nicht mehr von ihm nehmen. Jamie richtete sich in seinem Bett auf und sah erwartungsvoll auf die Teller. 
Ich reichte ihm einen von ihnen, woraufhin er sagte: “Danke, es riecht schon gut.”
Wir aßen beide vollständig auf und Jamie gab mir mehrmals deutlich zu verstehen, dass es sehr lecker war. Es erfreute mich, Komplimente von ihm zu erhalten, selbst, wenn es nur auf das Essen bezogen war. 
Ich bestand ebenfalls darauf, unsere Teller wieder zurück zu bringen, was Jamie erst nach kurzer Widerrede hinnahm. 
Als ich wieder kam, setzte ich mich auf die Hälfte des Bettes, auf der ich die Nacht verbracht hatte. Jamie hatte sich gegen die Bettlehne gelehnt und betrachtete mich aufmerksam. 
“Danke, dass du hier geblieben bist. Das bedeutet mir wirklich sehr viel”, sagte er mit ernster Stimme. Ich lächelte und ließ mich nach kurzem Zögern auf den Rücken fallen. Glücklicherweise hatte ich den Abstand richtig eingeschätzt, sodass ich mit meinem Kopf auf seinem Bein lag. 
Jamie zuckte kurz zusammen, da er damit scheinbar nicht gerechnet hatte. Immerhin schaffte ich es, ihn mit dieser Aktion zum Lächeln zu bringen. 
Es war mir unerklärlich, doch ich wollte ihm auf irgendeine Weise meine Zuneigung ausdrücken. Ich hatte noch nie zuvor eine Person wie Jamie kennengelernt, mit der ich mich auf Anhieb so gut verstand. Außerdem konnte ich deutlich spüren, dass er gewisse Gefühle in mir auslöste. 
Ich wusste wirklich nicht, was dieser Junge mit mir machte. Doch es gefiel mir. 
Jamies Wärme zu spüren war ein angenehmes Gefühl und ich würde am liebsten für eine Ewigkeit in dieser Position bleiben. 
Ich hatte die Hände gefaltet auf meinen Bauch gelegt und betrachtete Jamie von unten. Er sah aus wirklich jeder Perspektive gut aus. Sein Lächeln vergrößerte sich und er schaffte es nicht, meinem Augenkontakt stand zu halten, weshalb er seinen Blick abwendete.
“Ich bin froh, dass es dir wieder besser geht”, sagte ich und machte es mir noch ein wenig bequemer auf seinem Bein. Ich konnte nicht recht einschätzen, was Jamie von dieser Position hielt, doch seinem Lächeln nach zu urteilen, schien es ihm ebenso zu gefallen, wie mir. Ich blickte zu ihm auf und sah in seine Augen, welche wilde Ozeane und viele Geheimnisse in sich trugen. 
Selten war mir eine Person begegnet, die dunkelbraunes Haar und dazu solch strahlend blaue Augen besaß. Scheinbar gab es diese Kombination selten oder ich achtete bloß bei ihm auf solche Details. Jamie war wirklich sehr gut aussehend. Ich fragte mich, wie er bei diesem Charakter und Aussehen noch keinen festen Partner hatte. Und ich wunderte mich ebenfalls, wieso ausgerechnet ich das Glück hatte, so engen Körperkontakt mit ihm zu haben. 
Ich drehte meinen Kopf leicht zur Seite, um besser auf ihm liegen zu können. “Wäre es schlimm, wenn ich jetzt einschlafe?”, fragte ich ihn und schloss bereits die Augen. “Nein”, sagte er und ich bekam eine leichte Gänsehaut, als ich den Klang seiner sanften Stimme hörte. 
Ich wusste sehr genau, dass ich nur wenige Zentimeter von einer bestimmten Stelle seines Körpers entfernt lag. Und auch wusste ich, dass Jamie diese Tatsache ebenso nervös machte, wie mich selbst. Das konnte ich deutlich spüren. Es war nicht so, dass er sich verkrampfte, doch auf irgendeine Weise nahm ich eine leichte Anspannung bei ihm wahr. 
“Ich mag deine Haare”, sagte Jamie, doch es klang eher wie eine Feststellung, die er an sich selbst richtete. Ich öffnete meine Augen wieder und sah, wie er mich betrachtete und vorsichtig nach einer meiner Haarsträhnen griff. Verträumt spielte er mit ihr und schien nicht zu bemerken, dass ich ihn ansah. 
Jamie sah süß aus, wenn er in seine Gedanken vertieft war. 
Mein Blick glitt zu seiner Brust hinab, die sich in gleichmäßigen Abständen hob und senkte. Ich hätte es vor einiger Zeit noch nicht für möglich gehalten, so für einen Jungen zu fühlen. Doch mir war klar gewesen, dass ich es wahrscheinlich niemals für ein Mädchen tun würde. Viele Stunden hatte ich bereits damit verbracht, einfach über dieses Thema nachzudenken, da es einen großen Teil meines Lebens aus machte. Wenn ich mir mein Leben mit einer Frau an meiner Seite vor stellte, kam es mir auf unerklärliche Weise verschwendet vor. Verschwendet, das traf es ziemlich gut. Als würde ich mein wahres Ich bloß unter einer großen Maske verbergen. Gerade so, als wäre mein Leben nur in schwarz-weiß. 

Unexpected Love (boyxboy) Where stories live. Discover now