Jamie

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»Please don't break my heart, it's had enough pain«

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Jamie!

Erschrocken fuhr ich hoch und blickte direkt in Lucas Augen, um welche sich kleine Lachfältchen gebildet hatten. Was ist passiert?, fragte ich und war noch immer nicht bei vollem Bewusstsein.
Er klopfte mir auf den Rücken und ließ sich auf den Stuhl neben mir fallen. Müde rieb ich mir mit dem Handrücken über die Augen und begann langsam zu realisieren, dass wir uns in der Bibliothek befanden. "Bist du hier einfach so eingeschlafen?", fragte er mich und lachte amüsiert, was andere - wesentlich ruhigere - Studenten dazu brachte, uns erboste Blicke zuzuwerfen.

Ich richtete mich verwundert auf und erkannte, dass Lucas recht hatte. "Ich war wohl müde", meinte ich, woraufhin Lucas fassungslos den Kopf schüttelte.
"Du siehst auch wirklich scheiße aus, Jamie. Ist alles okay bei dir?", fragte er mich prüfend, doch seine Bemerkung kümmerte mich nicht im Geringsten. "Mir gehts gut", log ich und spürte erneut das beklemmende Gefühl in meiner Brust, welches von meinem schmerzenden Herz verursacht wurde.

Seitdem ich mich vor zwei Tagen mit Caden gestritten hatte, fühlte ich mich unfassbar schrecklich. Es war kein Wunder, dass ich in der Bibliothek eingeschlafen war, da ich in den letzten Nächten kein Auge zudrücken konnte.
Bei Lucas Anblick schossen mir Cadens Worte wieder durch den Kopf und ich konnte noch immer nicht glauben, dass er tatsächlich etwas völlig Falsches in Lucas' und meine Freundschaft hineininterpretiert hatte. Ich hätte es wissen müssen, als ich seinen misstrauischen Blick auf der Jubiläumsfeier bemerkt hatte.
Ursprünglich hatte ich sogar vorgehabt, Caden zu erzählen, wer Lucas war. Doch nie hätte ich damit gerechnet, dass er wirklich auf solche Gedanken kommen könnte.

"Ich kann nicht fassen, dass du mich gerade anlügst. Es ist ziemlich offensichtlich, dass etwas nicht mit dir stimmt, Jamie", meinte Lucas, doch ich war definitiv nicht in der Stimmung dazu, über den Vorfall mit Caden zu sprechen.

"Nicht jetzt, okay?", fragte ich, woraufhin er bloß verständnisvoll nickte. "Dann werde ich dich wohl auf andere Gedanken bringen müssen", beschloss Lucas und schien angestrengt über etwas nachzudenken. Bevor ich etwas erwidern konnte - was ich mit Sicherheit getan hätte - griff Lucas nach meinem Arm und zog mich vom Stuhl hoch.
"Kannst du mich nicht einfach weiterschlafen lassen?", fragte ich ihn genervt, wobei meine Stimme unabsichtlich etwas lauter wurde, sodass alle Blicke im Raum auf uns lagen.

"Kannst du deinem Freund mal erklären, dass wir hier nicht in einer Schwulenbar sind? Er soll gefälligst die Klappe halten", fauchte uns ein Typ an, dessen Namen ich nicht einmal kannte, weshalb es mich verwunderte, dass er von meiner Sexualität wusste.

Lucas ging einen Schritt auf ihn zu und sagte mit bedrohlich ruhiger Stimme: "Was hast du gerade gesagt?"
Hastig trat ich einen Schritt auf Lucas zu, um ihn davon abzuhalten, sich mit dem Jungen anzulegen. Seine Bemerkung hatte mich nicht verletzt, zu oft wurde ich bereits mit schlimmeren Beleidigungen konfrontiert. Doch Lucas schien das anders zu sehen, denn anhand seiner geballten Fäuste konnte ich erkennen, dass er dem Typen am liebsten eine Lektion erteilen wollte.

"Die Schwuchtel und du, ihr stört die Atmosphäre", meinte der Junge gelassen und grinste selbstsicher, als sei er froh darüber, jemanden provozieren zu können.

Ich konnte unfassbar viele Blicke in meinem Rücken spüren und Getuschel aus mehreren Ecken hören. "Beleidige ihn noch einmal, du Bastard, dann kannst du in den nächsten Wochen kein einziges Wort mehr herausbringen", drohte Lucas ihm und wollte näher auf ihn zugehen, woraufhin ich jedoch nach seinem Handgelenk griff.
"Lass es, Lucas", sagte ich beschwichtigend, da ich uns jeglichen Ärger ersparen wollte.

Unexpected Love (boyxboy) Where stories live. Discover now