Kapitel 8: Caden

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»Forgive me, darling, as my only fear is to hurt you ever again«

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Mein Herz schlug schneller, als ich es jemals für möglich gehalten hätte. Tatsächlich hätte es mich nicht gewundert, wenn ich an Ort und Stelle, Jamies eindringlichen Blick unterlegen, ohnmächtig geworden wäre.
Selbst durch die Entfernung zu ihm konnte ich erkennen, dass seine Augen den Schimmer wiedergefunden hatten, welcher bei unserer letzten Begegnung verloren gewesen zu sein schien. Ich wusste nicht, was es bedeuten sollte, doch irgendwo in mir löste es die Hoffnung darauf aus, er würde mir womöglich verzeihen können und alles würde gut werden.

Selbst wenn dieser Funke positiven Gefühls nur eine Sekunde meinen Körper durchfuhr, reichte es aus, um mich in Bewegung zu setzen.
Ohne einen Plan in meinem Kopf zu haben, steuerte ich geradewegs auf Jamie zu, wobei ich den tanzenden Leuten um mich herum keinerlei Beachtung schenkte. Je näher ich ihm kam, desto stärker konnte ich das Blut in meinen Adern pulsieren spüren.

Mir blieb keine Zeit, um die Risiken abzuwägen, welche mein Handeln mit sich bringen könnte. Würde ich überhaupt in der Lage dazu sein, auch nur ein einziges Wort herauszubringen, wenn ich vor ihm stand? Vor Jamie, der einzigen Person, die in meinem Kopf ein solch großes Chaos verursachen konnte? Ich hätte nie gedacht, dass ich eine Person auf eine derart zerreißende Weise vermissen könnte, wie ich es bei ihm tat. Was auch immer Jamie mit mir angestellt hatte, mein Herz fühlte sich ihm bereits so verbunden, dass es nicht möglich war, eine Minute lang nicht über ihn nachzudenken.
Insbesondere durch unseren Streit war mir bewusst geworden, dass ich nicht zulassen würde, ihn einfach so zu verlieren.

Während sich meine Füße wie von selbst bewegten und ich noch immer nicht sicher war, ob mein Vorhaben eine gute Idee war, hatte Jamie seinen Blick noch immer nicht von meinem gelöst. Es war, als sei alles um uns herum nicht länger von Bedeutung und je länger ich in seinen Augen gefangen war, desto mehr verschwammen die Umrisse unserer Umgebung.
Mein Blick war einzig und allein auf ihn fixiert. Ich wollte nichts anderes sehen, als sein markantes Gesicht, in welchem die blauen Augen einen so außergewöhnlichen Kontrast zu seinen dunklen Haaren und Hautfarbe bildeten. Ebenso wollte ich in diesem Moment nichts anderes, als seine weichen Lippen wieder auf meinen zu spüren und das Gefühl zu haben, vor Glück jede Sekunde explodieren zu können.

Jamie war bloß zwei Schritte von mir entfernt.
Genauso schnell, wie mein Herz zu rasen begonnen hatte, schien es nun einen Schlag auszusetzen. Sollte ich es wirklich tun? Hier?

Fuck.

Bevor ich es überhaupt realisieren konnte, kam ich direkt vor Jamie zum Stehen, doch er wich keinen Schritt zurück. Wortlos starrten wir einander an, eingehüllt in das bunte Licht der Scheinwerfer, welches es nicht schaffte, meine Aufmerksamkeit von Jamie abzulenken. Bloß eine einzige Sekunde verstrich, in welcher ich das Gefühl hatte, sein Herz, das meinem nun so nahe war, ebenso schnell pochen spüren zu können.
Meine Hände fanden ihren Weg in sein Haar und sobald ich Halt an seinem Hinterkopf gefunden hatte, durchbrach ich die Distanz zwischen uns, welche mein Herz seit einer gefühlten Ewigkeit zum Zerbrechen gebracht hatte.

Meine Lippen vereinten sich mit seinen, als wären sie einzig und allein dazu gemacht worden, ineinander zu verschmelzen. All die Gedanken, die mich beinahe davon abgehalten hätten, ihn mitten auf der Tanzfläche zu küssen, lösten sich plötzlich in Luft auf.

Es fühlt sich so verdammt richtig an.

Jamies Lippen, welche im ersten Moment erahnen ließen, dass es das Letzte war, was er von mir erwartet hätte, passten sich nun meinem Tempo an und hielten nicht länger zurück, wonach auch er sich in seinem Inneren dringlichst gesehnt hatte.
"Caden", hauchte er zwischen unseren Küssen, die von Sekunde zu Sekunde intensiver wurden. Ich wusste, dass er mir mitteilen wollte, dass ich das nicht tun musste, um ihm etwas zu beweisen. Doch er sollte wissen, was ich in der Zeit nach unserem Streit erkannt hatte. Ich würde ihn nicht durch die Angst vor dem verlieren, was andere denken würden.

Unexpected Love (boyxboy) Where stories live. Discover now