Jamie

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»The good things in life are better with you.«

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Mir war bestens bewusst, was Caden aufgrund meiner engen Umarmung spürte, da exakt das mein Plan gewesen war. 
“Sag bescheid, wenn es dich stört”, hauchte ich in sein Ohr.
“Dann werde ich wohl schweigen müssen”, entgegnete er schlagfertig, was mich dazu veranlasste, leise zu lachen. 

“Kann ich dich etwas fragen?”, wollte ich wissen, woraufhin Caden ohne zu Zögern nickte. “Also… Hast du nach unserer ersten Begegnung auf dieser Party im Bett neben mir geschlafen?”, fragte ich und für kurze Zeit herrschte absolute Stille zwischen uns. Caden drehte sich seitlich zu mir, um mich mit einem schiefen Grinsen betrachten zu können. Er schien zu versuchen, in meinen Kopf hinein zu schauen, um den Grund meiner Frage ermitteln zu können. “Darüber denkst du noch nach?”, fragte er kopfschüttelnd und gab mir einen kurzen, aber liebevollen Kuss, auf den ich keineswegs vorbereitet gewesen war. “Ja, manchmal”, gab ich lächelnd zu. “Habe ich”, sagte er so plötzlich, dass ich mir nicht sicher war, ob ich ihn richtig verstanden hatte. “Was?” Caden grinste über meinen irritierten Gesichtsausdruck und wiederholte seine Worte. “Ich habe neben dir geschlafen… Obwohl du ein völlig Fremder warst, habe ich mich sofort zu dir hingezogen gefühlt.” 

Ich befürchtete, dass sich mein Mund vor Unglauben ein wenig öffnete. “Willst du mir damit sagen, dass du mich niemals bloß als normalen Freund angesehen hast?”

Caden musterte mich genau, griff dann nach seiner noch immer dampfenden Kaffeetasse, um einen großen Schluck daraus zu nehmen. Er schien nicht darauf vorbereitet gewesen zu sein, dass sich das Gespräch in eine solche Richtung entwickelte. Es gab jedoch noch so viele Dinge, die ich Caden im Bezug auf uns beide fragen wollte. Wir beide wussten, dass wir einige Angelegenheiten klären mussten, da es nunmal noch immer nicht als völlig normal galt, als Junge mit einem anderen Jungen intim zu werden. Ich wollte Caden unzählige Dinge fragen. Zum Beispiel, wie lange er schon wusste, dass er auf Jungs stand. Oder ob er überhaupt ausschließlich an Jungs interessiert war. Ich wollte seine persönliche Geschichte mitsamt allen Details hören, egal, wie lange es dauern würde, sie zu erzählen. 

Caden blickte so eindringlich in meine Augen, dass ich das Gefühl hatte, er könnte hypnotische Fähigkeiten haben. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er antwortete: “Vielleicht habe ich versucht, dich als einen normalen Freund anzusehen... Aber es hat eindeutig nicht funktioniert.” Ich konnte meinen Ohren kaum trauen, da seine Worte genauso gut aus meinem Mund hätten kommen können. “Meinst du das ernst?”, fragte ich völlig verunsichert nach, was Caden dazu brachte, meine Gitarre auf dem Boden abzustellen. Er blickte mir fest in die Augen und nickte, sodass mir nichts anderes übrig blieb, als ihm zu glauben. “Hör mir zu… Ich wusste zu diesem Zeitpunkt beim besten Willen nicht, wie ich mein Herzrasen deuten sollte. Aber ich hatte aus irgendeinem Grund von Anfang an ein anderes Gefühl bei dir, als bei gewöhnlichen Freunden, verstehst du?”, sagte Caden und setzte sich anschließend mehr oder weniger vorwärts auf meinen Schoß, sodass er mir geradewegs in die Augen schauen konnte. “Mir ging es genauso”, gab ich zu, was eine Änderung in Cadens Gesichtsausdruck hervorrief. Er wirkte plötzlich nachdenklich und schien mit seinem eindringlichen Blick sämtliche Fragen lösen zu wollen, die er noch an mich hatte. “Dann hätte ich mir überhaupt nicht so viele Gedanken machen müssen”, fiel ihm grinsend auf. “Wenn du wüsstest, wie oft ich mir über uns den Kopf zerbrochen habe”, entgegnete ich und die Vorstellung daran schien Caden zufriedenzustellen. Er griff nach meiner Kaffeetasse und hielt sie mir nah vors Gesicht, woraufhin ich reflexartig zurück zuckte. “Trink”, befahl Caden mir und lachte amüsiert. “Wehe, du bist nicht vorsichtig”, warnte ich ihn und ließ zu, dass er mir die Tasse an die Lippen hielt, damit ich einen Schluck daraus nehmen konnte. Zuerst schien es tatsächlich zu funktionieren, doch dann machte Caden absichtlich eine kleine Bewegung, sodass mir ein klein wenig Kaffee auf die Brust tropfte. Lachend stellte er die Tasse wieder auf dem Tisch ab , wobei ich ihn mit einem finsteren Blick bedachte. “Idiot”, sagte ich leise und wollte den Tropfen entfernen, bevor er an meinem Oberkörper hinab laufen konnte, doch Caden kam mir zuvor, indem er mich an dieser Stelle küsste und den Tropfen dabei aufsaugte. Ich grinste belustigt und schüttelte den Kopf, da ihm wirklich nicht mehr zu helfen war. 

Unexpected Love (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt