Kapitel 5: Jamie

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»One day we won't have to wait until the moon rises to show our deepest feelings«

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Mir wurde mit jeder Sekunde heißer, in der Caden so eng an meinem Körper lag. Es fiel mir schwerer als sonst, meine Gefühle zurückzuhalten, die bei jedem unserer Treffen intensiver wurden. 
Während meine Finger sanft durch sein Haar kreisten, bemerkte ich erneut, wie seidig weich es war. Nie zuvor hatte ich solch einen starken Drang dazu verspürt, eine Person zu berühren. 
Ich wusste nicht recht, wie ich Cadens Taten deuten sollte. Mir erschien diese Situation zwar eindeutig, doch ich konnte die Zweifel nicht loswerden. 
Es war, als hätte ich Angst davor, meine Gefühle würden nicht erwidert werden. 
Bildete ich mir bloß ein, dass Caden mir ebenfalls Signale sendete? Aus dem einfachen Grund, dass ich es mir mehr als alles andere wünschte? 
Noch während ich mir den Kopf darüber zerbrach, griff Caden sanft nach meiner Hand, um sie über seine Schulter zu ziehen. 
Er hielt mein Arm leicht, aber bestimmt an seine Brust gedrückt, was die unterschiedlichsten Gefühle in meinem Magen auslöste. 
Ich lächelte unwillkürlich, woraufhin Caden mit Mühe zu mir aufsah. Seine dunklen Augen strahlten eine unbeschreibliche Wärme aus, die ich ebenfalls in meinem gesamten Körper spüren konnte. 
Er schien sich vergewissert zu haben, dass ich mit seiner Berührung einverstanden war, und drehte sich mit einem Lächeln auf den Lippen wieder um. 
“Caden”, begann ich leise, jedoch mit einem ernsten Unterton. 
“Ja?” 
“Ich wollte dich noch fragen, an welchem Tag die Hochzeit ist”, erklärte ich ihm, in der Angst, ihn an all diese negativen Dinge zu erinnern, die er damit verband. Ich musste es jedoch wissen, damit ich den Termin einplanen konnte. 
“Unsere Hochzeit?”, fragte er, ohne sich der Auswirkung seiner Worte auf mich bewusst zu sein. 
Ich lachte kurz auf und spürte, dass mein Herz seine Worte nicht so einfach verkraften konnte. Er schaffte es auf seine charmante Art, diese Frage mit einer solchen Selbstverständlichkeit zu stellen, dass mir tatsächlich die Worte fehlten. 
“Hey”, meinte Caden und wandte sich mir erneut zu, um meine Reaktion zu sehen. 
Ich konnte mein Grinsen ebenfalls nicht verbergen, weshalb Caden beruhigt zu sein schien. 
“Okay... Die Hochzeit ist am 3. August”, antwortete er mir nun und lächelte, um mir seine Dankbarkeit erneut zu zeigen. “Mein Dad und Jane, seine Freundin, haben bereits standesamtlich geheiratet. Und sie werden eine freie Trauung haben, das wollte ich noch erwähnen.”
“Ich merke es mir”, entgegnete ich und betrachtete sein Gesicht, welches im Schein des Fernsehers noch vertrauter wirkte. 
“Danke, Jamie”, sagte Caden, wobei seine Stimme noch weicher klang, als ich es bereits von ihr gewohnt war. Ich konnte nicht erklären, weshalb sie mich an geschmolzenes Karamell erinnerte. 
Wir schwiegen eine Weile und bemühten uns, dem Film ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken, dennoch war es keinesfalls eine unangenehme Stille. 
Es war nicht nötig, ein Wort zu sagen, denn innerlich schienen wir beide zu wissen, was der andere über die Situation dachte. 
Caden rückte ein wenig weiter nach unten, um sich in eine bequemere Position zu bringen. 
Ich ließ alles, was er tat, widerstandslos zu. Seinen Körper so dicht auf mir zu spüren, fühlte sich zu schön an, um real zu sein. 
Ich blickte auf meine Hand hinab, die noch immer auf seiner Brust lag, und wünschte mir, ich könnte seinen Körper ebenfalls auf eine andere Art und Weise berühren. 
Doch allein die Tatsache, dass ich ihn an dieser Körperstelle berühren durfte, beweiste mir, dass meine Gefühle nicht einseitig sein konnten. 
“Kann ich dich etwas fragen?”, unterbrach Caden die Stille. “Du kannst mich alles fragen”, antwortete ich und würde ihm am liebsten über seine Wange fahren, die aus meinem Blickwinkel noch weicher aussah, als gewöhnlich. Caden schien einen Moment zu zögern und sich daraufhin seine Worte im Kopf zurecht zu legen. 
“Kannst du eigentlich auch spanisch sprechen? Ich meine, weil du mexikanische Wurzeln hast”, fragte er mich und klang sehr interessiert. Ohne es verhindern zu können, musste ich leise lachen, da ich ihn aus unerklärlichen Gründen unfassbar süß fand. 
“Sí, puedo.” Caden blicke erstaunt zu mir auf und wirkte beinahe begeistert. “Wow”, meinte er bloß und lächelte, gerade so, als hätte er eigentlich andere Worte im Kopf gehabt. Mein Verdacht wurde bestätigt, als er mit seinen Lippen das Wort heiß formte. Ich grinste und konnte nicht verhindern, dass sich in meinem Kopf all die Dinge abspielten, die ich gerade mit ihm tun wollte. “Sprichst du es fließend?”, fragte er mich und schmiegte seinen Kopf eng an meine Brust, was eine angenehme Hitzewelle in meinem Körper auslöste. Ich nickte bloß, was ihm als Antwort genügte. Sein Lächeln verriet mir, dass es ihm gefiel und er tatsächlich beeindruckt war. “Desearía poder besarte. Pero me temo que voy a perder a otra persona que significa mucho para mí”, flüsterte ich ihm zu, in dem Wissen, dass er kein Wort davon verstand. “Was bedeutet das?”, fragte er mich neugierig, doch ich antwortete ihm nicht. Mein Blick glitt zu seinen Lippen hinab, doch mehr Hinweise würde ich ihm keinesfalls geben. Ich wusste nicht, ob Caden verstand, doch er wandte sich lächelnd wieder dem Fernseher zu. “Hast du morgen etwas vor?”, wechselte er das Thema.
“Ich habe Beth versprochen, dass ich mit ihr ein Kleid kaufen gehe. Sie braucht es für die Geburtstagsfeier ihrer Schwester”, erklärte ich ihm mit ruhiger Stimme, während ich mich insgeheim darüber ärgerte, dass ich keine Zeit für Caden hatte. 
Was hätte er vorgehabt, wenn ich gekonnt hätte? Fuck.

“Wie süß. Du bist bestimmt eine gute Hilfe”, meinte Caden amüsiert und ich merkte, dass ihn die Vorstellung daran belustigte.
“Was willst du mir damit sagen?”, fragte ich ihn, um auf seine Provokation einzugehen. 
“Nichts, nichts. Wann musst du zu ihr?”, entgegnete er abweichend. “Schon früh. Ich soll gegen halb 8 bei ihr sein”, antwortete ich. 
“Okay. Du kannst mich ruhig auch um diese Zeit aufwecken”, sagte er, während sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen ausbreitete. 
“Du denkst, du dürftest hier schlafen?”, wollte ich von ihm wissen und grinste. 
“Davon kannst du mich nicht abhalten. Wenn ich genauso hier liegen bleibe, kannst du mich gar nicht rauswerfen”, antwortete er mir selbstgefällig. 
Damit hatte er recht, denn ich konnte mich unter ihm kaum bewegen. 
Dennoch genoss ich das Gefühl, seine Körperwärme zu spüren und wünschte mir, ich könnte jeden Abend auf diese Weise einschlafen. 
“Du bist wirklich frech”, stellte ich fest und griff nach dem Saum meiner Decke, um sie über ihn zu ziehen.
Ich bereute es jedoch für einen Moment, da ich seinen Körper nun nicht mehr betrachten konnte, aber ich hatte das Gefühl gehabt, ihm wäre kalt geworden. 
“Und du bist trotzdem nett zu mir”, sagte Caden leise, zog die Decke ein wenig höher und lächelte. “Danke.”
Er drehte seinen Kopf, um seitlich auf meinem Oberkörper zu liegen, woraufhin ein angenehmes Gefühl meine Gliedmaßen durchzog. 
“Du bist sehr-”, begann Caden, unterbrach sich jedoch selbst. 
Ich war mir zwar nicht sicher, wie er den Satz beenden wollte, doch ich musste wissen, was er im Kopf gehabt hatte. 
“Gemütlich?”, schlug ich grinsend vor und sah zu ihm hinab. 
Sein dunkles Haar glänzte in dem selben Braunton, wie seine Augen, mit denen er zu mir auf blickte. 
“Das auch, darin besteht kein Zweifel”, antwortete Caden zufrieden und hielt meinem Blickkontakt stand. 
Ich wusste nicht, wie lange ich ihm so tief in die Augen schauen konnte, ohne den Verstand oder die Kontrolle über mich zu verlieren. 
Was machte er bloß mit mir? Ich könnte ihn stundenlang anschauen, ohne etwas anderes zu tun. 
“Ich liebe deine Augen”, sagte Caden und betrachtete mich, gerade so, als wäre ich der schönste Anblick, der ihm jemals geboten wurde. 
Ich lächelte verlegen, da ich nicht mit einem Kompliment gerechnet hatte. Er liebte sie? 
“Das ist süß von dir”, meinte ich und wurde wahrscheinlich rot. 
Caden’s Augen wanderten zu meinen Lippen hinunter und es fiel mir schwer, mich zu beherrschen. 
Ich spürte das deutliche Verlangen danach, ihn zu küssen. Das war das einzige, was ich in diesem Moment tun wollte. Die Vorstellung daran, wie sich unsere Lippen berührten, war einfach unwiderstehlich. 
"Darf ich so liegen bleiben?”, fragte Caden mich leise, wodurch er meine lüsternen Gedanken unterbrach. 
Ich sah auf ihn herab und fragte mich, wie er bloß eine so große Anziehungskraft auf mich auswirken konnte. 
“Ja, solange es für dich bequem ist”, antwortete ich mit sanfter Stimme, woraufhin er sich noch näher an mich schmiegt und zufrieden die Augen schloss. Sein Kopf bewegte sich mit jedem meiner Atemzüge und ich spürte den Drang danach, erneut durch sein Haar zu fahren, doch ich hielt mich davon ab. 
“Schlaf gut”, flüsterte ich und versuchte, soweit es mir unter ihm möglich war, die bestmögliche Schlafposition zu finden.
Es war ein Gefühl, welches ich nie zuvor gespürt hatte. Selbst, wenn er auf mir lag, störte mich der Druck seines Körpers keineswegs. 
Ich genoss dieses einzigartige Kribbeln in meiner Magengrube und blendete alles außer Caden aus, bis ich allmählich in einen tiefen Schlaf fiel. 

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➳ It's getting hot in here... ♡ 

Unexpected Love (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt