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Beverly

Alles lief komplett aus dem Ruder. Einfach alles. Ich wollte auf der Stelle mit Corona sprechen.

„Sie wird nicht auf dich hören", erinnerte Aidan.

„Man kann ja hoffen." Damit betraten wir entschlossenen Schrittes den Thronsaal.

Corona thronte wie so oft auf dem imposanten Stuhl und unterhielt sich leise mit Arthur. Beide hielten irgendwelche Papiere in der Hand, über die sie zu philosophieren schienen. Chase und Finley saßen wieder an einem der Tische und lieferten sich ein Schachduell, umgeben von neugierigen Zuschauern.

„Ich muss mit dir reden", sagte ich barsch, sobald wir auf der untersten Treppenstufe angekommen waren und hinauf zu Corona eilten. Sie hob die Augenbrauen und ich wusste genau, was sie dachte.

Warum glaubt dieses dumme, kleine Mädchen ständig mit mir reden zu können, wann immer es ihr passt?

Sie reichte Arthur die Zettel, die sie in der Hand gehalten hatte, bevor sie sich halb genervt, halb gelangweilt zu mir drehte. „Bitte?"

„Hast du angeordnet Misoa einsperren zu lassen?"

„Ja, das habe ich."

Ich wartete auf eine Erklärung, aber die blieb aus. Ein paar Mal versuchte ich etwas zu sagen, aber ich war sprachlos.

„Wieso?", fragte Aidan schließlich bemüht ruhig. „Misoa hat nichts getan."

„Soweit wir wissen", entgegnete Arthur und ich lachte auf.

„Du wusstest auch davon? Das wird ja immer besser." Sauer schüttelte ich den Kopf. „Corona, du kannst nicht einfach jeden einsperren, der vielleicht etwas mit Cillian zu tun hat. Das kannst du nicht machen!"

„Doch, das kann ich. Wer garantiert uns, dass Misoa nicht auch auf Cillian's Seite steht?"

„Wer garantiert, dass sie es tut?", schoss ich aufgebracht zurück. Corona betrachtete mich einen Augenblick lang.

„Das werde ich schon herausfinden", sagte sie langsam und ich brauchte einen Moment, um zu begreifen, worauf sie hinaus wollte. Diesmal war Aidan sprachlos. In seinen Augen spiegelte sich jedoch so viel Wut, dass ich fest damit rechnete, dass er Corona gleich an die Gurgel gehen würde. Ich war beeindruckt, dass er die Fassung behalten konnte.

Verdammt, ich war beeindruckt, dass ich die Fassung behalten konnte. Eigentlich war ich nicht der Typ Hexe, der seinen Emotionen ausgeliefert war. Aber, zum Teufel, wenn ich meine Magie nicht mittlerweile unter Kontrolle gehabt hätte, dann wäre vielleicht ein Fenster zersprungen.

„Du wirst Misoa nicht wehtun!", presste ich schließlich so gefasst wie möglich hervor. „Hast du den Verstand verloren?"

„Vielleicht sollte ich sie gleich mit Brikeena zusammen verbrennen lassen."

„Bist du verrückt?!" Jetzt hatte ich meine Stimme laut genug erhoben, dass ich förmlich die Blicke aller Anwesenden auf mir spüren konnte. Corona's Blick verhärtete sich, aber ich ließ nicht locker. Das war entweder sehr mutig, oder hochgradig dämlich. Ich tendiere zu dämlich.

„Ich verlange, dass du sie sofort frei lässt!"

„Du verlangst es?" Corona lachte amüsiert und meine Magie polterte wie verrückt in meiner Brust. „Das finde ich niedlich, wirklich." Sie beugte sich zu mir. „Jetzt pass mal auf. Ich bin hier die Königin und du hast absolut kein Recht, etwas von mir zu verlangen, oder so mit mir zu sprechen. Ich lasse es dir ein letztes Mal durchgehen, weil ich weiß, dass du Brikeena und Misoa magst. Aber solltest du noch einmal so mit reden, werde ich dafür sorgen, dass es das letzte Mal gewesen sein wird." Ihr Blick fiel auf Aidan, bevor er bedeutsam wieder zu mir zurückschwang.

Wicked Game (Band 3)Where stories live. Discover now