Kapitel 10

1K 40 18
                                    

"Mein Name ist Elija Mikaelson. Mein Bruder heißt Niklaus Mikaelson."
Mir klappte die Kinnlade auf und ich hielt mir sofort vor Schreck die Hand vor den Mund.

"Ihr seit die Ur-Familie." flüsterte ich, als ich diese langsam wieder senkte.

Wenn du einen Mikaelson begegnest, dann lauf weit weg.

Die Stimme meiner Eltern hallte wieder in meinen Kopf, aber ich konnte nicht weg laufen.

"In der Tat. Aber wir sollten nicht mehr exestieren. Zumindest mein Bruder und ich nicht. Wir haben uns getötet, um meine Nichte zu schützen. Aber das genauer auszuführen wäre gerade zu kompliziert." erklärte der Dunkelhaarige.

Ich versuchte das alles, was passiert war, zu begreifen. Aber es war schwerer als man es vielleicht vermutete. Ich stand unter Schock. Vor mir saß wirklich der Urvampir Elija Mikaelson. Das konnte nicht wahr sein.

"Ihr wart tot. So richtig tot. Und jetzt seit ihr es nicht mehr. Die Hexen..."

"Die Hexen haben uns mit deinem Blut wieder zurück geholt. Sie wollen unsere Hilfe. Aber noch sind wir unschlüssig ob wir sie ihnen gewähren."

Ich wollte aus dem Auto raus. Ich brauchte frische Luft. Meine Mutter hatte also recht gehabt. Mein Blut war kostbar. Meine Eltern hatten mit ALLEM recht gehabt. Aber was passierte nun mit mir? Um einige Antworten zu bekommen, stellte ich mich vorerst dumm.

"Wieso ausgerechnet mein Blut?" fragte ich Elija. Ich konnte seinem Gesicht keinerlei Emotionen ablesen. Er war ruhig und gefasst. Das war recht seltsam wenn man bedachte dass er erst von den Toten auferstanden war. Aber sowas kannten sie als Vampire ja schon.

"Das lässt sich ganz einfach erklären. Du bist die Tochter zweier Vampire, die wieder zu Menschen wurden. Zum einen dürfte es dich also gar nicht geben, zum anderen ist dein Blut durchdrungen von tiefer Magie. Älter als wir selbst."

"Es gibt aber mehrere Kinder die es nicht geben dürfte, wenn man es genau nimmt. Deine Nichte ist soweit ich weiß eines dieser Kinder."

"Wohl wahr. Aber sie ist mächtig und hätte sich gegen diese Hexen gewehrt. Genauso wie die Kinder von Caroline Forbes. Aber keines dieser anderen Kinder trägt die Magie des Heilmittels in sich. Und es war reine Theorie. Die Hexen waren sich nicht sicher ob es klappen würde, aber wie man sieht, hat es das."

Ich glaubte das einfach nicht. Es hätte sein können, dass ich umsonst starb? Ein Hass gegen diese Hexenfamilie kam in mir auf. Sie hätten mich eiskalt ermordet, mit dem Wissen dass es vielleicht umsonst war. Und es war ihnen egal gewesen.

"Warum haben sie das getan?" fragte ich verärgert. Egal was der Grund war, es war unverzeihlich was Clara und ihre Eltern getan hatten.

"Niklaus' Abkömmling Marcel. Er ist so ne Art Supervampir geworden. Die Hexen wollen, dass wir ihnen helfen, weil er sich nicht mehr unter Kontrolle hat. Er tyrannisiert New Orleans." dann begann er auf einmal zu lächeln.
"So ähnlich wie damals... Nur das jetzt keine magische Schwangerschaft besteht."

Ich versuchte das alles richtig zu verstehen und die einzelnen Puzzleteile zu einem ganzen zusammen zu fügen.

"Aber warum bin ich dann noch hier? Wieso lebe ich eigentlich noch? Und warum lässt ihr mich nicht gehen? Ihr habt mein Blut bekommen und damit habe ich meinen Zweck doch erfüllt." Da kamen mir gleich wieder die Worte von Clara's Vater in den Sinn und augenblicklich wurde mir wieder ganz übel.

"Du wärst bei dem Ritual wohl gestorben. Richtig. Aber da die Hexen dein Leben an unseres geknüpft haben, musste Niklaus dir sein Blut geben, welches dich wieder geheilt hat. Das ist auch der Grund warum du bei uns bist. Endet dein Leben, so endet auch unseres."

Na das war ja wohl der absolute Knüller. Diese Urvampire waren an mich gekettet? Das würde bedeuten ich würde sie wohl so schnell auch nicht wieder los werden.

"Tante Bonnie kann da bestimmt was machen. Sie ist eine sehr...."

Plötzlich stockte mir der Atem. In all dem Chaos, war das völlig untergegangen. Bonnie und Sheila! Verdammt! Was hatten die Hexen mit ihnen gemacht?

"Ich muss nach Hause! Sie könnten in Gefahr sein! Wo ist denn dieser Niklaus? Wir müssen los! Was macht er überhaupt hier an dieser Schule?" rief ich panisch, denn nun hatte ich es sehr eilig von hier weg zu kommen. Denn wer weiß, was diese skrupellosen Hexen mit ihnen angestellt hatten? Ich hoffte einfach nur, dass sie noch am Leben waren. 

"Darum kümmern wir uns gleich. Mein Bruder hat eine private Sache zu klären. Jetzt, wo wir wieder am Leben sind, möchte er seine Tochter wieder sehen. Sie ist hier zur Schule gegangen."

"Hope." bestätigte ich seine Aussage. Meine Eltern haben mir natürlich alles über sie erzählt. Sie war die Tochter von Niklaus Mikaelson, den Urhybriden der dank seiner Werwolfseite Kinder zeugen konnte. Nur das wusste er vorher nicht. Plötzlich wurde etwas gegen das Auto geschleudert.

"Beruhige dich, Liebes. Ich will nur meine Tochter finden."

Das war Niklaus. Doch mit wem sprach er da? Wer bot ihm denn da so dermaßen die Stirn? Ich sah aus dem Fenster und erkannte... Meine Tante Caroline!

"Und deshalb entführst du die Tochter von Damon und Elena? Ich dachte du hättest dich geändert. Du weißt genau dass er es nicht dulden wird wenn er erfährt dass sie bei den Mikaelsons ist!"

"Er ist ein Mensch. Was will er schon machen?"

Elija stieg aus dem Auto aus.

"Bruder, sie hat recht. Wir sollten uns zuerst um die Familie kümmern ehe wir zu unserer zurückkehren. Ausserdem sollte niemand erfahren dass wir wieder am Leben sind."

Elija hatte das Auto geöffnet. Er hatte es nicht wieder abgeschlossen und diese Chance musste ich ergreifen. Aber was hatte ich denn überhaupt für eine Chance? Die Vampire würden mich doch im null komma nichts einholen. Also könnte ich nicht weg laufen. Dennoch stieg ich aus dem Auto aus und lief zu meiner Tante.

"Bonnie! Sie ist in Gefahr."

Caroline riss die Augen auf und ging erneut auf den Urvampir, äh nein, Urhybrid los.

"Was hast du mit ihr gemacht, Klaus?"

Niklaus guckte meine Tante ganz unschuldig an.

"Ich habe sie seit Jahren nicht gesehen. Hast du vergessen? Ich war tot. Aber es ist wirklich erfrischend wie sehr du dich über meine Wiederkehr freust, Liebes."

Flirtet der da etwa mit Caroline? Das gibt's ja nicht!

"Nein, das waren die Hexen! Ich weiß nicht was sie gemacht haben, aber sie meinten sie haben dafür gesorgt dass sie und Sheila mich nicht suchen würden."

Langsam kamen Leute aus der Schule raus. Das Szenario weckte die Aufmerksamkeit der Schüler. Das war nicht gut. Aber dann lenkte Elija ein.

"Wir werden nach Miss Bennett und ihrer Tochter sehen. Wenn sie in Sicherheit sind, werden wir uns um Irinas Eltern kümmern. Und dann kommt unsere Familie an die Reihe. Aber du musst mit uns kommen, Irina. Aus freien Stücken. Bist du dazu bereit?"

Du meine Güte... Ich sollte wirklich mit den beiden Brüdern, vor denen mich meine Eltern immer gewarnt hatten, freiwillig mitgehen?

"Das kommt gar nicht in Frage!" mischte sich Caroline wieder ein. Doch Klaus, wie sie ihn nannte, schob auch wieder eine Meldung ein.
"Sie ist bei uns sicher. Ihr wird nichts passieren. Das verspreche ich. Und Klaus Mikaelson hält immer seine Versprechen. Erinnerst du dich?"

Ich hatte nicht viel Zeit zu überlegen. Ich wollte schließlich eigene Entscheidungen treffen, und nun musste ich das auch. Ich hätte zwar nie gedacht, dass es auf diese Weise passierte, aber mir blieb nichts anderes übrig.

"Wenn ihr mir helft Bonnie und Sheila zu finden und sie in Sicherheit zu bringen, und wenn meinen Eltern kein Leid zustößt, dann komme ich mit euch." sicherte ich ihnen zu, wohl bemerkt hatte ich nicht die geringste Ahnung was da auf mich zukommen würde. Wieder mal.

Mein Gefühl hatte mich zu Anfang nicht getäuscht. Mein Aufenthalt in Mystik Falls sollte kurz sein. Aber aus einem anderen Grund als zunächst gedacht.

Irina Salvatore (Fanfiction) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt