Kapitel 49

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Als Freya wieder kam, waren Klaus und ich dabei uns wieder anzuziehen. Sie blickte uns ganz verschmitzt an und meine Wangen färbten sich rot. Ich hätte wirklich nicht gedacht dass ich so ein Mädchen war, aber mit Klaus war alles neu und aufregend. Leidenschaftlich. Herausfordernd.

"Irgend was neues?" fragte Klaus seine Schwester und sie schüttelte den Kopf. Wäre auch zu schön gewesen.

Nun hatten wir wirklich alles mögliche ausprobiert um aus dieser Barriere und dem Bajou heraus zu kommen. Aber vergebens. Wir mussten wohl warten bis morgen Vormittag Marcel, Bonnie und Caroline eintrafen damit wir zusammen einen Weg finden würden.

Die Stunden vergingen und das Tageslicht wich der Dunkelheit. Freya machte ein magisches Lagerfeuer an dem wir uns ein wenig wärmen konnten. Leider hatten wir nichts zum Essen und mein Magen knurrte bereits. Auch Freya hatte Hunger. Klaus musterte uns beide und dann gab er mir kurz einen Wangen Kuss ehe er sich erhob.
"Bin gleich wieder da." meinte er und verschwand zwischen den Bäumen. Keine zehn Minuten später kam er wieder mit einem toten Kaninchen im Schlepptau.

Klaus und Freya zogen dem Tier das Fell ab, spießten es auf und ließen es dann über dem Feuer brutzeln. Ich konnte das gar nicht mit ansehen.
"Fast wie früher." scherzte Klaus und grinste schief. Ich sah die beiden an und da wurde mir klar, dass sie ja aus der Wikinger Zeit stammten. Als sie Menschen waren mussten sie sich auch das Essen selbst suchen. Nicht so wie heute wo man einfach in den Supermarkt gehen konnte. Es war schon schräg.

Trotz allem war mein Hunger dann doch der Sieger und ich begann mit Freya zusammen etwas später zu essen. Die Hexe sah immer wieder zu ihrem Bruder und ich konnte Sorge darin erkennen. Plötzlich streckte sie ihm ihr Handgelenk hin.
"Du musst auch was essen. Du hast Durst. Ich sehe es dir an." meinte sie. Doch Klaus schüttelte den Kopf.

Ich sah die Geschwister mit großen Augen an. Klaus brauchte Blut. Er war zwar zur Hälfte Werwolf, aber der Vampir in ihm brauchte es zum Überleben sonst würde er ganz schwach werden und austrocknen.
"Ich halte das bis morgen schon noch aus, Schwesterchen." meinte er. Freya nickte daraufhin.

Als die Nacht immer Kälter wurde, brachte das Lagerfeuer nicht mehr viel. Ich saß direkt davor aber mir war trotzdem kalt. Wie sehr sehnte ich mich gerade nach den vier Wänden des Anwesens. Nach meinen kuscheligen Bett und der heißen Dusche.

Klaus schien zu merken wie sehr ich zu zittern begann, denn er legte mir auf einmal seine Jacke um. Dann setzte er sich zu mir, legte seine Hand um meine Schultern und zog mich dicht an sich. Ich seufzte zufrieden aus. Seine Körperwärme tat mir wirklich gut.
"Danke." flüsterte ich ihm leise zu und kuschelte mich an ihn ran.

Ich schien wohl eingeschlafen zu sein, denn etwas später wurde ich wach. Es war immer noch dunkel und Freya schlief ebenfalls. Nur Klaus war noch wach und stocherte mit einem Ast im Feuer herum.
"Schlaf noch etwas, Liebes. Du brauchst deinen Schlaf." meinte Klaus aber ich lächelte ihn einfach nur an.

"Bist du nervös wegen morgen?" fragte ich den Hybriden. Er sah mich vollkommen überrascht an.

"Wieso sollte ich?" fragte er mich. Musste ich ihm das wirklich beantworten?

"Wegen Caroline. Ich kann mich noch gut an euer letztes Zusammentreffen in Mystic Falls erinnern, Klaus. Damals hast du mit ihr geflirtet. Ich habe schon gehört das zwischen auch irgend was war. Oder vielleicht noch immer ist. Das ist schon okay." meinte ich und senkte etwas meinen Blick. Ich musste zugeben ein wenig Angst hatte ich schon davor. Vielleicht waren die Gefühle zwischen den beiden immer noch da. Und vielleicht waren sie stärker als die Gefühle die er für mich empfand. Gefühle für meine Tante...

"Liebes, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Das zwischen Caroline und mir ist bereits lange vorbei. Du bist die Frau, die sich mein Herz gestohlen hat. Sonst will ich keine." sagte er so liebevoll, dass es mich fast erschreckte. Wow, Klaus hatte sich also tatsächlich vollkommen für mich entschieden? Das war... Mehr als ich erwartet hätte.

"Ok." meinte ich verlegen und die Röte schoss mir wieder mal dabei ins Gesicht. Klaus lachte leise und begann mich wieder in seine Arme zu schließen. Dabei schloss ich die Augen und merkte wie mir sein Geruch in die Nase stieg. Klaus roch so verdammt gut. Da merkte ich wie auch er meinen Duft einatmete und da fiel mir wieder ein was Freya gesagt hatte. Klaus brauchte Blut.

Ich atmete tief durch. Vielleicht war ich ja nun bereit. Vielleicht... Könnte ich ihm mein Blut geben. Und ich fühlte plötzlich den Wunsch es ihm anzubieten. Ich wollte wissen wie es sich anfühlte gebissen zu werden und wenn der Mann den ich über alles liebte mein Blut trank damit er überlebte.

"Klaus?" fragte ich ihn leise.

"Ja, Liebes?" antwortete er und ich schluckte etwas.

"M... Möchtest du immer noch... Naja... Mein Blut kosten? Ich würde gerne... Also... Wissen wie es sich anfühlt. Also... Würdest du mich beissen?"

Klaus schob mich etwas von sich weg und sah mich mit riesen großen Augen an. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Dann legte er seine großen Hände auf meine Wangen und sah mich wirklich voller Ernst an.
"Das möchte ich. Wirklich. Aber nur wenn du auch danach mein Blut trinkst zum heilen. Für Vampire, auch für Hybriden, ist Blut teilen etwas wirklich sehr intimes. Verstehst du?"

Ich sah Klaus nun mit ebenso großen Augen an. Ich wusste tief in mir drin war ich dazu bereit. Es war nicht nur die magische Verbindung der Hexen zwischen uns. Da war so viel mehr. Ich wollte mein restliches Leben mit Klaus verbringen. Ich wollte mit ihm zusammen sein und alles mit ihm teilen. Ich liebte diesen Hybriden so sehr, daß ich bereit war meine Moralvorstellungen zu überdenken. Ich sehnte mich nach jeder Berührung von ihm. Ich wollte mit ihm eins sein. Also nickte ich.
"Okay."

Klaus begann überglücklich zu lächeln. Ob es die Tatsache war dass er mein Blut trinken durfte oder dass ich seines endlich nehmen würde, wusste ich nicht. Vielleicht auch beides. Klaus legte seine Lippen auf meine und wir begannen uns zu küssen. Sanft und voller Gefühl. Sogar unsere Zungen begannen etwas miteinander zu spielen.

Ich fühlte mich ganz hibbelig. Ich bekam Lust. Richtig große Lust auf Klaus. Aber Freya war auch noch da. Diesmal würde es nicht gehen. Oder doch? Oh ich konnte nicht mehr klar denken als er plötzlich begann meinen Hals mit lauter Küssen zu überdecken. Ich presste mich an ihn und mir wurde ganz heiß.

Klaus begann mich mit seinen Armen hoch zu heben und tiefer in den Wald hinein zu tragen. Fühlte er das auch? Wollte er mich auch wieder auf diese Weise? Als er mich wieder runter ließ begann er mit seinen Küssen erneut.
"Oh Klaus." keuchte ich auf und dann spürte ich seine Zähne die durch meine Haut stachen. Es war nur kurz. Es tat weh. Ich riss meine Augen auf. Und dann begann er zu trinken. Dieses Gefühl war unbeschreiblich. Es fühlte sich zur gleichen Zeit gut an, und raubte mir aber auch meine Kräfte.

Klaus hielt mich mit seinen Armen fest und wir sanken zu Boden. Als Klaus wieder von mir ablies, biss er sich ins Handgelenk und hielt es mir hin. Ich zögerte diesmal nicht und legte sofort meine Lippen an seine Wunde. Sein Blut schmeckte gut. Wirklich gut!

Danach küssten wir uns ohne dass wir uns das Blut von den Lippen wischten. Wir begannen uns wieder zu lieben und das bis die Sonne aufging.

Irina Salvatore (Fanfiction) Where stories live. Discover now