Kapitel 59

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Das Leben entwich mir. Nach und nach. Je mehr Blut Klaus aus meinen Körper saugte, umso müder wurde ich. Meine Arme und Beine begannen regelrecht zu erschlaffen und nur noch Alessias Griff hielt mich aufrecht.

"Los! Fangt an!" hörte ich Alessia Stimme und um uns herum begannen die Hexen Wörter zu murmeln. Doch ich bekam das nur noch am Rande mit. Ich wusste, mein Herz würde jeden Moment aufhören zu schlagen und dann wäre es für mich zu Ende.

Doch immer noch spürte ich die Liebe zu dem Mann, der mein Leben gerade auslöschte. Er wollte dass aber gar nicht. Er war ein Opfer genauso wie ich. Schachfiguren in einem makabren Spiel.

Ich dachte an meine Eltern. Vielleicht hätte ich von Anfang an auf sie hören sollen. Auf meinen Dad. Er hatte gleich Prophezeit dass ich in eine Falle lief, aber ich wollte nicht auf ihn hören. Aber dennoch war ich froh dass ich es getan hatte. Denn nur so konnte ich Klaus kennen lernen. Ich durfte das Gefühl erleben wie es war wenn man sich Hals über Kopf verliebte und diese Liebe war stärker als ich jemals zuvor gefühlt hatte.

Ebenso lernte ich Elija kennen. Elija der vampirische Gentleman. Ein Mann voller Ehre. Ein Mann der zu meinen Bruder wurde. Einer, der zuerst auf seine Familie achtete ehe er auf sich selbst achtete. Doch leider würde er auch gleich mit mir sterben und das war ein dramatischer Verlust für diese Welt.

Ich konnte Freundschaft mit Kol schließen. Noch niemals hatte ich einen besseren Freund gehabt. Er war immer da gewesen wenn ich jemanden zum reden brauchte. Wir hatten viel Spaß gehabt und er hatte ein Herz aus Gold. Hoffentlich konnte er irgendwie entkommen um zu seiner Ehefrau zurück zu kehren.

Nicht zu vergessen Freya. Eine liebe Frau und Schwester, die ihre Brüder und auch mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht hatte und alles für ihre Familie tat was ihr nur möglich war. Und Marcel. Ja wir hatten Schwierigkeiten miteinander, aber dennoch mochte ich ihn sehr und er war ebenso ein herzensguter Mann. Wäre ich nicht nach Mystic Falls gegangen und danach mit Klaus und Elija nach New Orleans, hätten vermutlich er und Bonnie niemals zueinander gefunden.

Ich war froh die Mikaelson Familie getroffen zu haben und vielleicht hatte Alessia ja recht in dem sie sagte, dass das mein Schikasal war.

Nach und nach spürte ich den Frieden in mir und ich war bereit zu gehen. Ich war bereit diese Welt zu verlassen.

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Klaus

Was machte ich da? Ich durfte nicht, nein! Ich konnte doch nicht das Mädchen dass ich liebte töten!?

Immer wieder versuchte ich meine Lippen von ihrem Hals zu lösen, aber Alessia und ihre Handlanger zwangen mich weiter zu trinken. Und es war auch so verdammt schwer mich dagegen zu wehren. Genau dass hatte sie bezwecken wollen indem sie mich ausbluten ließ. Ich sollte verrückt vor Hunger werden damit ich das tat, was ich niemals tun wollte. Irina töten.

Alessia zwang mich regelrecht dazu und mit Irinas Blut nahm ich das Heilmittel in mir auf. Die Hexe und ihre Untertanen waren bereits dabei das Hollow zu beschwören. Aber das würde ich nicht zulassen. Ich musste dagegen ankämpfen solange Irina und ich noch am Leben waren! Alessia durfte nicht bekommen was sie wollte. Niemand durfte solche Macht jemals erhalten. Und schon gar nicht so eine Schlange wie diese Oberhexe.

Irinas Herzschlag war nur noch ganz schwach. Sie hatte bereits ihr Bewusstsein verloren. Liebes, bitte kämpfe weiter. Nicht aufgeben!

Doch dann hörte ich, wie das Murmeln der Beschwörung leiser wurde und die Herzschläge der Hexen schneller. Ich hörte Schreie, viele Schreie.

"Das darf doch nicht wahr sein! Wie haben die uns gefunden? Los, kümmert euch darum!" hörte ich Alessia zischen und der Mann, der meinen Kopf gegen Irinas Hals gedrückt hatte, ließ los und endlich konnte ich mich von meiner Liebsten lösen.

Durch Irinas Blut war ich wieder stärker geworden und ich ließ meine gelben Augen auflodern während ich Alessia fixierte.
"Es funktioniert nicht. Das Hollow kommt nicht zurück. Es ist tot. Es war alles umsonst. Gib auf oder meine Familie bringt dich entgültig um." drohte ich ihr.

Es war wahr. Ich spürte gar nichts. Weder Alessias Zauber oder das Hollow. Ihre Theorie diese Macht mit Hilfe des Heilmittels wieder zu erwecken, schien vollkommen falsch zu sein. Alles hier war völlig sinnlos gewesen und diese Erkenntnis machte mich noch wütender als ich ohnehin schon war.

In Alessias Augen war Panik. Sie wollte sich nicht eingestehen dass sie falsch gelegen hatte und sprach weiter ihre Beschwörungsformeln. Da ließ sie Irina plötzlich los, wodurch ihr Körper achtlos zu Boden fiel und Alessia schlang ihre Finger um mein Handgelenk. Dachte sie, wenn sie mich berührte brachte das irgendwas?

Doch während sie es immer weiter versuchte, erkannte ich welche Szene sich um uns herum bot. Und dieses Szenario erfüllte mich mit Freude.

Meine Schwester Freya war hier. Und sogar Davina war gekommen. Die beiden wirkten zusammen mit der Bennett-Hexe ihre eigene Magie und schalteten alle Zauber die hier wirkten aus und auch einige von Alessias Leuten fielen grundlos um.

Ich sah auch Caroline und Marcel, die ein regelrechtes Massaker hier veranstalteten. Und da hatte die blonde Vampirin immer gemeint sie wäre nicht wie ich. Von wegen. Das sah gerade aber völlig anderes aus.

Und dann war noch mein Bruder Elija da. Elegant wie eh und je riss er mit hoch gekrempelelten Ärmeln ein Herz nach dem anderen heraus und bewegte sich dabei auf uns zu. Doch gerade als er bei Alessia und mir angekommen war, stellte sich ihm eine rothaarige Vampirin in den Weg. Veronica. Diese Schlampe hatte ich wirklich nie leiden können. Es hatte mich nicht gewundert dass sie zu unseren Feinden gehörte.

"Veronica. Denkst du wirklich du kannst mich aufhalten? Ich hätte dich damals schon töten sollen. Bringen wir es endlich hinter uns." sagte Elija völlig ruhig, wogegen die rothaarige ihre Zähne fletschte. Wie dumm konnte sie eigentlich sein? Und dann hatte sie ihr Herz ebenso wie andere schneller los als ihr bewusst war und ihr Körper verwandelte sich in eine der Leichen von vielen.

"Gut gemacht, Bruder." lobte ich ihm. Er schmunzelte und widmete sich dann Alessia, die mich endlich mal los gelassen hatte und mit ihren Sprüchen aufgehört hatte. Jetzt musste sie einsehen dass es für sie entgültig zu Ende war.

Sie versuchte zu fliehen, doch hinter ihr tauchte schnell Marcel auf und hielt sie fest.
"Das Spiel ist vorbei. Du hast verloren." erklärte er und und auch Caroline war nun bei uns und kniete sich zu Irina runter. Immer noch konnte ich ihren schwachen Herzschlag hören aber sie lebte noch.

Caroline biss sich in ihr Handgelenk und hielt es Irina an den Mund, damit es in ihren Organismus gelangte, aber sie schluckte nicht. Scheisse!

"Auch wenn ihr hier ein Massaker veranstaltet, meine Hexen sind nicht tot zu bekommen! Wie oft denn noch?" schrie Alessia verzweifelt aber dann näherten sich auch noch Freya und Bonnie.

"Ich denke dass das nicht mehr gilt, wenn du erstmal tot bist, nicht wahr?" warf meine Schwester ein. Das war es also. Die Hexen würden erst sterben, wenn sie tot war. Was sie schon längst wäre, wenn ich nicht immer noch mit diesen verhexten Seilen gefesselt wäre.

"So ist das also. Überlässt ihr mir das Vergnügen?" fragte Elija vornehm.

"Tu dir keinen Zwang an." entgegnete Marcel der Alessia immer noch fest hielt. Mein Bruder legte seine Hände an ihren Kopf und dann brach er ihr das Genick. Sie war tot. Alessia, die böse Oberhexe war endlich tot.

Irina Salvatore (Fanfiction) Where stories live. Discover now