Kapitel 60

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Klaus

"Macht mich verdammt noch mal endlich los!" motzte ich ungeduldig.

"Ist ja schon gut. Ich mach schon." antwortete Freya und begann den Zauber der Fesseln zu lösen und ich konnte sie endlich durchreissen. Doch kaum war ich frei, kniete ich mich runter zu Irina und streichelte ihr langsam über die Stirn. Ich hatte ihr das angetan. Meinetwegen starb sie vielleicht.

Caroline versuchte immer noch ihr Blut zu geben, aber sie schluckte es einfach nicht.
"Irina, Liebes. Bitte. Trink. Es tut mir so leid."  flüsterte ich leise und ich merkte wie Caroline mich qualvoll ansah.

So durfte das alles nicht enden. Wenn ich sterben würde, wäre mir das egal, aber Irina durfte nicht sterben. Sie hatte doch noch ein ganzes Leben vor sich. Also zog ich ihren Körper auf meinen Schoß und lehnte ihren Kopf an meine Brust und hielt sie dabei ganz fest. Nun biss ich mir selbst in mein Handgelenk und flehte sie an zu mir zurück zu kehren.

Davina tauchte nun zusammen mit Kol bei uns auf. Sie hatte meinen Bruder aus seinem Gefängnis befreien können, aber er schien geschockt als er sah was hier gerade los war.
"Scheisse, Irina! Was ist passiert?" fragte Kol erschrocken und ging neben uns in die Knie. Und dann, wie durch ein Wunder begann Irina das Blut in ihrem Mund zu schlucken! Oh Gott sei Dank!

"So ist es gut. Trink, Liebes. Trink. Dann wird alles wieder gut." sagte ich voller Erleichterung und mein Mädchen tat es wirklich, bis sich auch endlich ihre Augen öffneten.

"Klaus?" fragte sie verwirrt, aber ich nickte nur und lächelte glücklich.

"Ja, wir haben es geschafft. Die Hexen sind besiegt. Es ist vorbei." erklärte ich ihr erleichtert und auch die anderen freuten sich dass Irina es geschafft hatte. Sie fiel mir um den Hals und ich schlang meine Arme glücklich um sie. Endlich war der Kampf vorbei.

Nach einer Weile lösten wir uns und Bonnie und Freya kümmerten sich erstmal um Irina, damit ich mit Marcel und meinen Brüdern beginnen konnte die Leichen zu stapeln und zu verbrennen.

"Wir werden viel Arbeit vor uns haben das alles zu vertuschen. Mich wundert es dass noch keine Nachbarn, Polizei oder dergleichen hier ist." meinte Kol, aber ich konnte ihm beruhigen.

"Die wird es hier nicht geben, Bruder. Alle Häuser hier wurden von den Hexen bewohnt. Alessia hatte hier eine ganze Gemeinschaft im Laufe der Jahre versammelt." erklärte ich ihm. Ja, Alessia hatte wirklich viel Mühe und Zeit in ihren Plan investiert und wofür alles? Für eine Beschwörung die gar nicht funktioniert hatte. Das war dann wohl einfach Pech.

Als alles erledigt war, wollten wir keine Zeit mehr verschwenden und fuhren alle zusammen zurück ins French Quarter zu unserem Anwesen. Während der Fahrt war Irina eingeschlafen und ich hielt sie die ganze Zeit über in meinen Armen. Sie hatte so viel durchstehen müssen aber jetzt könnte sie endlich wieder ihr normales Leben leben. Ob das mit mir, oder ohne mich war, war ihre Entscheidung. Doch davor gab es noch eine andere Sache zu klären. Die Verbindung zwischen Irina, Elija und mir stand immer noch. Damit sie wieder in Frieden leben konnte, mussten wir diese Verbindung kappen.

Kaum hatten wir das Anwesen betreten, kamen uns Damon und Elena entgegen gelaufen. Als sie Irina schlafend in meinen Armen vorfanden, machten sie sich natürlich erneut Sorgen, doch Caroline redete auf sie ein das alles gut wäre und sie sich nur ausruhe.

Sie und Bonnie erzählte den beiden im Groben was passiert war und natürlich warf Damon mit einem blöden Kommentar nach dem anderen um sich. Das alles meine Schuld wäre, ich ein Monster war und so weiter. Wir würden wohl nie Freunde werden. War mir aber auch egal.

Schlussendlich nahm er mir dann seine Tochter ab um sie nach oben in ihr Zimmer zu bringen und Elena begleitete ihn. Kol und Davina verzogen sich ebenfalls nach oben um etwas allein zu sein, während sich Marcel, Bonnie, Caroline, Elija und ich uns setzten.

"Freya, wie sieht die Lage eigentlich wegen unserer Verbindung aus? Hast du schon einen Weg gefunden das Heilmittel zu zerstören ohne dass Irina stirbt?" fragte ich meine Schwester aber sie sah mich etwas planlos an.

"Naja... Klaus. Die Sache ist kompliziert. Eigentlich schon, aber die Frage ist ob das Heilmittel überhaupt noch in Irina ist. Immerhin hast du so gut wie ihr ganzes Blut getrunken und du bist doch immer noch du, oder? Ich denke sie hatte es gar nicht mehr in sich, sonst hätte Alessias Beschwörung funktioniert und du würdest es auch spüren." meinte sie.

Was? Das war also der Grund wieso die Beschwörung nicht funktioniert hatte? Irina hatte gar kein Heilmittel mehr im Blut? Aber wie war das möglich? Elena und Damon waren immer noch Menschen und... Das war wirklich bizarr.

"Aber wie? Also ich verstehe das nicht so ganz. Die Kraft des Heimittels wurde benutzt um euch wieder zu erwecken, also muss es doch in Irina sein." merkte Caroline an und ich gab ihr damit völlig recht. Dann schien aber Bonnie etwas einzufallen.

"Es wäre auch möglich dass bei eurer Wiedererweckung die gesamte Kraft des Heimittels verbraucht wurde und dann sozusagen neutralisiert wurde. Aber da die Verbindung immer noch steht, müssen wir uns also was anderes einfallen lassen um sie entgültig zu lösen." meinte sie.

Ich beobachtete wie Marcel Bonnie's Hand ergriff und sie ihre Finger ineinander verschränkten. Mich verwunderte die Art dieser Beziehung sehr, die noch unglaublich frisch war. Naja, genauso wie meine Bindung zu Irina. Ich hatte mich einfach in sie verliebt, obwohl ich das nicht wollte. Aber nun würde ich einfach alles für sie tun.

"Und wie wäre es, wenn ihr die Bindung nicht brecht, sondern einfach verlagert?" schlug mein Ziehsohn vor und ich hob überraschend meine Brauen an. Diese Idee war hervorragend. Wieso war er nicht schon eher darauf gekommen?

"Das klingt nach einer guten Idee. Geht dass denn?" fragte Elija unsere Schwester und sie dachte etwas nach.

"Ja, das ist möglich. Wir können den Bann von Irina auf einen Gegenstand verlagern. Etwas unzerstörbares und unscheinbares. Etwas, was ihr bei euch tragen könnt damit es niemand gegen euch verwenden kann." erklärte sie und Bonnie stimmte ihr zu.

"Wie wäre es mit einem eurer Ringe? Die tragt ihr doch eh ständig." meinte sie, aber mich wunderte es sowas von der Bennett Hexe zu hören. Sie wollte sich kein Schlupfloch offen lassen um uns dann doch auszuschalten? An einen unserer Ringe würde sie nie dran kommen, und das wusste sie.

"Klaus Ring ist bereits mit einigen Zaubern belegt und ich fürchte dass das nicht ganz klappt. Aber wir können Elijas Ring benutzen." meinte Freya nun und mein Bruder nickte als Einverständnis. Doch plötzlich stand Caroline wie von Sinnen auf und lief aus dem Raum. Was hatte sie denn jetzt?

"Ich sehe mal nach ihr." meinte Bonnie aber ich hielt sie auf und stand nun selbst auf. Ich wollte mit ihr sprechen. Seit sie hier war, hatten wir uns noch gar nicht richtig unterhalten können. Also folgte ich Caroline in die Küche und stellte mich ihr Gegenüber.

Irina Salvatore (Fanfiction) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt