Kapitel 32

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Klaus

Ich schleifte den reglosen Körper dieses Verräters in den Keller des Anwesens, wo sich die Kerker befanden. Das Werwolfsekret, dass durch meinen Biss sein Blut vergiftete, würde ihn rasend machen. Durch Halluzinationen in Kombination mit Blutdurst, das nach und nach immer schlimmer werden würde, wäre zu gefährlich für einen Menschen. Deshalb musste ich diesen Erik Jones erstmal fest ketten.

"Du kannst ruhig oben bleiben, Liebes. Das wird nicht schön." sagte ich an Irina gewandt, aber sie bestand darauf mit zu kommen. Vor kurzem hatte ich noch damit gedroht, sie selbst hier unten einzusperren, was ich gemacht hätte, wenn sie sich weiter in Gefahr gebracht hätte.

Diese Frau faszinierte mich. Sie vereinte alle Eigenschaften eines Salvatore und einer Petrova. Gute sowie schlechte. Dieses Zusammenspiel war höchst interessant.

Zu Anfang, hatte mich Irina an Hope erinnert. Als wir in Damon's Haus waren, musste ich überlegen, wie ich wohl reagiert hätte, wenn Hope an ihrer Stelle gewesen wäre. Das Versprechen dass ich Damon und Elena gab, sie zu beschützen wie meine eigene Tochter, nahm ich sehr ernst.

Seit ich Vater geworden war, hatte ich mich verändert. Manche Dinge sah ich nun aus einer anderen Perspektive. Ich war nicht mehr der Bastard, der vor seinem zornigen Stiefvater davon lief. Ich war nun selbst ein Vater, und ich liebte mein Kind. Ich würde alles für sie tun, ich hatte mich sogar für meine Tochter für den Tod entschieden.

Durch diese magische Verbindung, die zwischen Irina und uns bestand, war sie für uns wichtig geworden. Aber sogar mehr als das. Sie war zu einem Teil unserer Familie geworden. Wie das passiert war, war mir selbst unbegreiflich, aber nun war es so.

Immer wieder dachte ich über die Frage nach, die uns diese junge Frau auf der Fahrt nach New Orleans gestellt hatte. Hätte ich sie auch gerettet wenn unsere Leben nicht verbunden gewesen wären?

Ich wollte nicht ins Leben zurück. Ich hatte damit abgeschlossen. Ich hatte meinen Frieden gefunden. Und dennoch hatten diese verdammten Hexen Elija und mich zurück gebracht. Aber warum? Das Marcel der Grund war, war eine Lüge gewesen. Welch einen Plan verfolgten sie? Welche Macht strebten sie an? Die Kontrolle über die Stadt? Dazu hätten sie uns nicht zurück holen brauchen.

Als ich bei diesem Ritual erwachte, wusste ich nicht was los war. Ich war verwirrt. Ich schmeckte Irinas Blut in meinen Mund. Ich wollte mehr, ich wollte töten. Doch dann sah ich sie. Ihre dunklen Haare umrandeten ihr bleiches Gesicht. Ihre Augen geschlossen und ihr Körper fast blutleer. Sie wäre gestorben um meinen Bruder und mich zurück zu holen, was wir niemals gewollt hätten. Ich hatte gehört wie ihr Herz leiser wurde und immer langsamer schlug.

Elija war gerade dabei diese Hexen auzufragen, was hier passiert war. Ich hatte meinen Entschluss aber schon gefasst, dass dieses Mädchen nicht für uns sterben sollte. Das war, bevor ich erfahren hatte, dass die Hexen unsere Leben verbunden hatten. Ich war Klaus Mikaelson, ich tat was ich wollte und brauchte mich vor niemandem rechtfertigen. Also gab ich ihr mein Blut.

Wenn ich Irina nun anschaute, war ich froh über diese Entscheidung. Wir hätten sie auch sterben lassen können. Dann wären wir zwar auch wieder gegangen, aber diese scheiß Hexen hätten nicht bekommen was sie gewollt hätten. Nunja, nun waren wir alle am Leben. Also taten wir das, was wir am besten konnten. Kämpfen und New Orleans wieder zurück erobern. Diese Hexen wollten die Mikaelsons? Dann würden wir ihnen zeigen dass mit uns nicht zu spaßen war! Und wir fingen mit diesem schwächlichen Vampir vor uns an.

Irina sah sich um. Sie schien sich nicht wohl hier unten zu fühlen. Sie wirkte so zerbrechlich und unschuldig. Wenn ich daran dachte, wie sie mich gestern bei ihrer spaßigen Aktion nannte, musste ich schmunzeln. Normalerweise hätte mich das gestört und ich hätte demjenigen den Kopf abgerissen, aber bei ihr fand ich es irgendwie... süß.

Okay okay. Nun galt es sich anderen Dingen zu widmen. Etwas, das mir Spaß machte. Es juckte mich in meinen Fingern und ich konnte es kaum erwarten dass dieser Idiot in Ketten aufwachte. Ich malte mir die verschiedensten Foltermethoden aus, die ich anwenden könnte. Aber nicht mal die Hälfte würde er davon überstehen.

"Irina, bist du dir wirklich sicher dass du dabei sein möchtest?" fragte ich sie noch mal zur Sicherheit. Sie nickte.

"Ja, Klaus. Ich will wissen warum er hier ist. Ich möchte die Wahrheit erfahren." meinte sie. Sie überraschte mich immer wieder.

"Gut. Deine Entscheidung." sagte ich amüsiert.

Erik Jones kam zu sich. Er brummte und erst auf den zweiten Blick erkannte er, wo er sich befand und zuckte zusammen.

"Guten Morgen, Dornröschen. Du hast uns lange warten lassen."

Sofort knurrte er mich an. Ich musterte die Stelle an seinem Hals, wo ich zugebissen hatte. Feine, schwarze Linien begannen sich dort zu bilden. Das war das Gift. Aber es würde noch etliche Stunden dauern bis es sich in seinem ganzen Körper ausgebreitet hätte und er dem Tode nahe sein würde. Genug Zeit für meine Spielchen.

"Warum bist du in New Orleans?" fragte ich gelassen.

"Warum wohl? Um Irina vor euch Monstern zu beschützen. Um sie von euch weg zu holen. Ich lasse nicht zu dass ihr sie für eure finsteren Zwecke mißbraucht!" schrie er. Oh gut. Es würde eine Weile dauern bis er mit der Sprache raus rückte.

"Falsche Antwort." brummte ich amüsiert und stieß meine bloße Hand durch seinen Brustkorb und umschloss sein Herz. Der Vampir schnappte nach Luft. Ich übte ein wenig Druck um seinen Herzen aus, dass Schmerzen in ihm verursachte. Erik begann sich zu krümmen.

"Und jetzt noch mal. Warum bist du in New Orleans?"

"Wegen Irina." zischte er. Diese Antwort glaubte ich ihm. Mein Blick ging zu ihr und ich erkannte das Entsetzen in ihrem Gesicht. Ob es an seiner Antwort lag, oder wegen dem was ich gerade tat, wusste ich nicht.

"Warum? Was hast du davon? Wieso interessiere ich dich überhaupt?" fragte sie. Ich schmunzelte weil sie in die Befragung mit einstieg. Immerhin hätte sie auch darauf bestehen können, zu warten dass das Eisenkraut raus war und er uns bei einer Manipulation alles sagen würde was wir wissen wollten. Aber das hier machte einfach mehr Spaß.

"Antworte ihr." brummte ich und drückte sein Herz etwas enger zusammen.

"Weil sie mich auf sie angesetzt haben."

Irina Salvatore (Fanfiction) Where stories live. Discover now