Kapitel 47

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"Klaus! Klaus!" rief ich und rüttelte an der Autotür. Er hatte mich tatsächlich eingeschlossen nachdem er sagte das er mich liebte! Ich konnte ihn nicht mal sagen dass ich ihn auch liebte!

Dieser Kuss war tatsächlich ein Abschied gewesen. Klaus wollte es nun ein für alle mal beenden, aber zu welchem Preis? Was wollte er tun? Wie wollte er es tun? Und ich?! Ich saß hier wieder mal eingeschlossen und war am heulen. Er hatte doch diese drei Worte nur gesagt weil ihm klar war, dass er vermutlich nicht zu mir zurück kommen würde, aber ich weigerte mich es so zu Ende gehen zu lassen! Irgend etwas musste ich doch tun!

Die Türen bekam ich so nicht auf, und auch der Kofferraum war abgeschlossen. Also begann ich nun auf die Fenster voller Panik einzuschlagen, aber mehr als das mir mein Arm weh tat, erreichte ich nicht. Dann kam mir eine Idee. Wenn ich nicht aus dem Auto raus kam, dann nahm ich es eben mit. Dad wusste bestimmt wie man es kurz schließen konnte. Also wählte ich seine Nummer.

"Hey, Kleines. Schon lange nichts mehr von dir gehört. Wie geht's dir?" begrüßte er mich als er abhob.

"Hör zu, Dad. Ich habe jetzt keine Zeit für Smalltalk. Du musst mir jetzt ganz genau erklären wie man ein Auto kurz schließt. Es geht um Leben und Tod!"

Stille. Dad sagte nichts mehr. "DAD!" rief ich energisch durch das Telefon.

"Was ist los?" fragte er vollkommen besorgt und ich konnte durch seine Stimme die Anspannung heraus hören, die ihm gerade durchzog.

"Dafür habe ich jetzt wirklich keine Zeit. Hifst du mir oder nicht?" fragte ich ihn völlig aufgeregt und schließlich willigte er ein. Er erklärte mir haargenau was ich tun musste und schließlich schaffte ich es und der Motor sprang an. Endlich klappt mal was. Ich bedankte mich bei Dad und versicherte ihm dass ich mich später melden würde und legte auf. Dann stieg ich hart aufs Gaspedal.

Es war holprig als ich das Auto in die Richtung lenkte, in der Klaus vorhin verschwunden war. Manchmal hüpfte das Auto regelrecht wegen der vielen Baumwurzeln die aus dem Boden ragten. Der Morgen kam bereits und der Himmel lichtet sich, aber darauf achtete ich kaum. Denn keine drei Minuten später entdeckte ich auch schon das Schlachtfeld.

Es waren bereits einige Leichen in Kutten auf dem Boden verteilt. Vermutlich Klaus Werk. Ich erkannte wie er am Boden kniete und sich versuchte gegen magische Angriffe zu schützen. Überall um den Platz verteilt standen brennende Fackeln und ich konnte Freya entdecken die ziemlich stark blutete und am humpeln war. Sie versuchte die Angriffe der Hexen mit ihrer eigenen Magie abzuwehren um ihren Bruder zu schützen, aber man merkte wie sehr sie das anstrengte. Aber wo waren Kol und Elija? Von den Beiden war weit und breit nichts zu sehen.

Ich konnte die Hexe entdecken die wohl gerade den Zauber gegen Klaus ausführte, aber ich konnte kein Gesicht erkennen wegen der Kapuze über den Kopf. Also tat ich das erste was mir in den Sinn kam. Ich steuerte des Auto mit voller Geschwindigkeit auf genau diese Gestalt zu bis sie unter dem Auto landete. Doch als ich bremsen wollte, tat sich nichts. Und demzufolge raste ich direkt auf einem Baum zu.

Ich schlug mir den Kopf ziemlich hart auf dem Lenkrad an und spürte wie das Blut meinen Kopf runter lief. Ich hoffte zumindest, dass ich Klaus mit meiner Aktion helfen konnte. Doch da wurde die Autotür mit voller Gewalt aufgerissen und zwar so krass, dass sie davon flog.

Klaus knurrte und holte mich aus dem Auto.
"Was hast du dir nur dabei gedacht?" fragte er mich und musterte meine Verletzung.

"Gar nicht." gab ich zu. Jetzt im Nachhinein wurde mir klar wie dämlich meine Aktion tatsächlich war. Beim Kurzschließen musste ich wohl die Bremsen manipuliert haben, oder es waren die Hexen. Keine Ahnung, dafür kannte ich mich zu wenig mit Autos aus. Naja jedenfalls wenn ich umgekommen wäre, wäre es für Klaus und Elija auch aus gewesen. Ich schluckte schwer bei dieser Erkenntnis.

Dann kam Freya auf mich zugelaufen und zog mich auch gleich in ihre Arme.
"Oh man, Irina! Wie mutig du bist! Geht's dir gut?" fragte sie mich sofort besorgt und ich lächelte.

"Ja, sag mal was ist passiert? Wo sind eure Brüder?" fragte ich gleich und sah mich um. Doch da fiel mir etwas auf. Der Platz hier war ausser uns plötzlich leer! Keine Hexen mehr, nicht mal die Leichen waren mehr hier. Waren das überhaupt Leichen gewesen?

"Diese Hexen sind dämlich." brummte Klaus.
"Ich frage mich echt wie sie es geschafft haben so viel Angst und Schrecken zu verbreiten. Sie dachten echt sie könnten mich zwingen mich zu ergeben und hatten meine Schwester als Geisel genommen. Freya hatte aber gute Miene zu bösen Spiel gemacht und sie ausgetrickst. Sie war toll. " Klaus grinste schief und sah seine Schwester stolz an.

"Naja, ganz so leicht war es nicht und ohne meinen tobenden Bruder der einen nach dem anderen zur Strecke brachte hätte ich es garantiert nicht geschafft." argumentierte Freya. Die beiden Geschwister grinsten sich nun gegenseitig an.

"Yeh, ihr beide seit echt ein tolles Team, aber wo zum Henker sind eure Brüder?" holte ich die Beiden in die Realität zurück. Lobeshymnen konnten sie sich später lange genug noch halten.

"Ich weiß es nicht. Ich war gegen meinen Willen eingeschlafen als ich in meinen Buch gelesen habe und als ich wieder wach wurde, war ich hier." erzählte Freya. Ich rieb mir verzweifelt durchs Gesicht.

"Kannst du nicht einen Zauber oder so sprechen um Elija und Kol zu finden?" fragte ich sie, da ich von Bonnie wusste dass es sowas wohl gab.

"Ja schon, aber dazu muss ich erst ins Anwesen zurück. Ich brauche ein paar Dinge und muss mich etwas ausruhen. Ich bin ganz schön angeschlagen." antwortete Freya und ich musterte etwas ihre Wunde. Die sah tatsächlich schlimm aus. Vermutlich musste sie sogar in ein Krankenhaus.

Klaus folgte meinen Blick und grinste.
"Wieso lachst du? Deine Schwester ist wirklich schwer verletzt!" rügte ich den Hybriden und nun schmunzelte auch Freya. Sollte diese Mikaelsons irgendwer verstehen?

"Doktor Klaus macht das schon." meinte der Blonde und als er sich ins Handgelenk biss und es Freya hin hielt, verstand ich. Seine Schwester legte ihre Lippen auf seinen Arm und saugte kurz daran, und im nächsten Moment heilten ihre Wunden. Das Heilmittel Vampirblut. Dann wollte er tatsächlich dass ich auch etwas nahm, aber ich verneinte.

"Tut mir echt leid, Klaus. Ich weiß dass du mir nur helfen willst, aber ich kann das nicht. Ich kann kein Blut zu mir nehmen, auch wenn es mir helfen soll. Ausserdem geht's mir gut." meinte ich entschuldigend. Ich sah ihm an das ihm das nicht sonderlich gefiel, aber akzeptierte es dann doch.

Freya schmunzelte etwas über uns Beide, dann machte sie uns aber auf etwas aufmerksam.
"Und wie sollen wir jetzt nach Hause kommen? Nachdem Irina das Auto geschrottet hat?"
Ich schluckte. Daran hatte ich vorhin überhaupt nicht gedacht. Mein einziger Gedanke war nur, dass ich nicht zulassen konnte wie jemand Klaus weh tat. Beschämend zog ich meinen Kopf ein.

"Wie hast du es überhaupt geschafft das Auto zu starten? Für eine Kriminelle hätte ich dich bei weitem nicht gehalten." fragte mich der Hybrid schmunzelnd. Dann erzählte ich ihm dass ich Dad angerufen hatte und er verdrehte wieder mal seine Augen.

"Damon. Selbst manipuliert kommt er mir in die Quere." seufzte Klaus.

Wir entschieden uns dann erstmal zu Fuß durch den Beyou zu laufen und wenn wir an der Straße wären wollten wir uns ein Taxi rufen, doch bis dort hin kamen wir nicht. Denn ungefähr nach einer halben Stunde trafen wie auf eine unsichtbare Barriere. Die Hexen hatten uns eingeschlossenen. Klaus nutzte seine übernatürliche Geschwindigkeit und überprüfte auch noch andere Richtungen, aber anscheinend saßen wir hier wirklich fest. Wir waren in die Falle der Hexen getappt.

Irina Salvatore (Fanfiction) Where stories live. Discover now