Kapitel 43

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Doch bei einem Kuss blieb es nicht. Ich wusste echt nicht, was mit mir los war, aber jede Faser meines Körpers schien sich nach diesem Mann zu verzehren. Ich war nicht der Typ der sofort alle Hüllen fallen ließ und sich einen Mann einfach hingab. Aber Klaus war auch nicht einfach nur ein Mann. Diese Gefühle in mir, sie wurden einfach immer stärker und ich konnte mich selbst nicht mehr zurück halten.

Unsere Küsse wurden einfach immer fordender und leidenschaftlicher. Wilder und sinnlicher. Unsere Körper schmiegten sind eng aneinander. Klaus Hände wanderten über meinen Rücken und ich spürte deutlich die Erregung die von ihm ausging. Wir gaben unserem Verlangen nach und unsere Körper verschmolzen miteinander.

Nach einigen Stunden lagen wir nackt in meinen Bett. Mein Kopf lag auf Klaus Brust und er streichelte zärtlich meine Haare. Klaus hatte mich nicht gebissen, obwohl sich sein Gesicht ein weiteres Mal während unseres Aktes verändert hatte, doch er behielt die Kontrolle.

Ich konnte aber nach all dem, noch immer nicht glauben, dass ich wirklich hier war. Dass ich die letzten Stunden wirklich erlebt hatte. Doch ich war so glücklich wie noch nie zuvor in meinen Leben. Doch dann begann ich zu lachen.
"Was ist so witzig?" fragte Klaus nach und sah mich dabei neugierig an.

"Mein Dad wird dich umbringen wollen."

Nun lachte auch Klaus.
"Nein, er ist doch manipuliert. Aber witzig ist das ganze schon, dass muss ich zugeben. Wenn man bedenkt wenn nur eine Sache in der Vergangenheit anders gelaufen wäre, dann würde es dich gar nicht geben." jetzt wurde er sehr ernst und nachdenklich. Ich legte mich mehr auf seinen Oberkörper um ihn besser ansehen zu können.
"Bereust du das ein oder andere?"

Wieder einmal rollte Klaus leicht genervt mit den Augen, aber es sah so süß aus wen er das machte.
"Warum soll man bereuen? Was vergangen ist, kann man nicht ungeschehen machen."

"Wichtig ist die Gegenwart und was wir daraus machen." ergänzte ich seine Worte. Klaus sah mich schmunzelnd an und sagte "Richtig, Liebes."

Wir verbrachten noch den restlichen Tag zusammen im Bett. Es war schön, ich fühlte mich, als wäre ich angekommen. Doch dann kam die Zeit, in der uns die Realität einholte.

"Wir müssen runter. Freya hat den Bann gebrochen." meinte Klaus auf einmal. Ich fragte woher er das wissen wollte, und er deutete zu seinen Ohren und grinste dabei teuflisch. Vampirgehör. Doch da kam mir ein anderer Gedanke.

Ob sie UNS gehört haben?

Als wir uns wieder angezogen hatten machten Klaus und ich uns auf den Weg ins Wohnzimmer runter. Elija, Kol und Freya erwarteten uns dort bereits. Kol grinste uns breit an und da wusste ich, er hatte uns garantiert gehört! Ich lief wieder rot an im Gesicht, doch Klaus ignorierte seinen Bruder. Freya war eine Hexe und ihr Gehör unterschied sich nicht von dem eines Menschen. Aber Elija... Er war anscheinend darauf bedacht einen Blickkontakt zu vermeiden. Auch wirkte er viel angespannter als sonst, wenn das überhaupt möglich war. Ob ich vielleicht mit ihm reden sollte? War an der Behauptung gestern was dran, dass er womöglich eifersüchtig war? Aber das erschien mir lächerlich zu sein.

"Ihr werdet es nicht glauben wenn ihr es seht. Dieser Eric wirkt wie ausgewechselt seit ich den Fluch gebrochen habe." teilte uns Freya mit. War das jetzt gut oder schlecht?

"Inwiefern?" fragte ich nach, aber Klaus machte sich bereits auf den Weg in den Kerker.

"Sieh es dir selbst an." antwortete sie mir und nachdem ich nickte folgte ich dem Hybriden.

Im Kerker angekommen, schien ein anderer Mann dort unten angekettet zu sein. Eric wirkte völlig verängstigt und zuckte zurück als sich Klaus ihm näherte.
"Wer seit ihr? Lasst mich frei!" winselte er.

Hatte er tatsächlich vergessen wer wir waren? Was für eine Art Fluch war das denn bitte gewesen?
"Eric, ich bin es, Irina. Erkennst du mich etwa nicht?"

"Wer ist Eric? Was wollt ihr von mir?"

Ich hob verblüfft meine Augenbrauen an. Hatte er selbst seinen eigenen Namen vergessen? Oder war es tatsächlich nie sein richtiger Name gewesen, wie ich es mir schon ein paar Mal gedacht hatte. Fragend sah ich zu Klaus, der ein ernsthaftes Gesicht machte.
"Das ist doch erbärmlich. Oder er tut nur so. Das haben wir gleich." meinte er.

Klaus begann wieder den Blick des Vampires einzufangen und manipulierte ihn wie am Tag zuvor. Doch anscheinend hatte er wirklich alles vergessen. Er meinte, sein Name war Jacob, er sei Mitarbeiter einer Produktionsfirma und wisse nicht wovon wir sprachen. Er wusste noch nicht mal dass er ein Vampir war! Hatten die Hexen seine Verwandlung ausgelöst? Hatten sie ihn so verzaubert dass er alles tat was sie wollten? Er war eine Marionette gewesen ohne eigenen Willen.

"Der ist zu nichts mehr zu gebrauchen." meinte Klaus und stieß ihm seine Hand durch die Brust um sein Herz zu umgreifen.

"Nein Klaus! Er ist unschuldig, er wusste nicht was er tat!" meinte ich panisch, doch Klaus schüttelte seinen Kopf.

"Niemand ist unschuldig. Auch wenn der Fluch gebrochen ist, könnten die Hexen ihn weiterhin benutzen. Ich tue diesem Wurm einen Gefallen." meinte er und so schnell konnte ich gar nicht schauen da hatte er Jacob auch schon das Herz heraus gerissen. Jacobs Kopf fiel zur Seite und seine ganze Haut ergraute innerhalb weniger Sekunden. Er war tot.

"Nein!" schrie ich völlig entsetzt. Wie konnte er das nur tun? Ich ging auf die Knie und konnte nicht glauben was eben passiert war.

"Liebes, es war besser so. Glaube mir." meinte Klaus und wollte seinen Arm um mich legen, doch ich wehrte diese Geste ab.

"Fass mich nicht an!" schrie ich ihn unter Tränen an. Klaus hatte diesen Mann eben ohne Skrupel umgebracht. Bei Eric hätte ich es ja verstanden, aber das war doch gar nicht mehr Eric gewesen! Zum ersten Mal hatte ich mit angesehen wie Klaus jemanden getötet hatte. Alle hatten mir immer gesagt, dass Klaus zu so etwas im Stande war, aber es mit eigenen Augen zu sehen war etwas völlig anderes.

"Irina, er war eine Schachfigur. Ihn am Leben zu lassen hätte nichts gebracht. Er wäre bloß ein Risiko gewesen." versuchte sich der Hybrid zu verteidigen. Aber ich schüttelte meinen Kopf.

"Du hast mir versprochen ihn nicht sterben zu lassen. Und jetzt hast Du ihn einfach umgebracht." entgegnete ich ihm. Ich erhob mich wieder auf meine Beine und sah Klaus vorwurfsvoll an. Er verengte die Augen und öffnete seinen Mund um noch etwas zu sagen, aber ließ es dann bleiben. Klaus Gesicht war angespannt und dann ging er. Er ließ mich in diesem Kerker stehen vor dem Leichnam des Vampirs.

Irina Salvatore (Fanfiction) Where stories live. Discover now