Kapitel 36

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"Ich brauchte einfach nur etwas Ruhe." meinte ich leise, da ich Klaus Blick auf mir spürte. Doch als er kurz darauf näher rutschte, begann mein Herz zu flattern.

Mist, nein ruhig. Er hört das doch. Ruhig atmen.

Sein Gesicht näherte sich meinen und ich spürte seinen Atem an meinen Ohr.
"Und ich dachte schon, du wolltest mir aus dem Weg gehen."
Ich weitete panisch meine Augen. Sowas dachte er? Vielleicht ja, aber aus anderen Gründen als die, die ihm womöglich im Kopf herum spukten. Ich drehte meinen Kopf zu ihm, aber das war ein Fehler, denn unsere Geschichter waren sich plötzlich unglaublich nah. So nahe, dass ich ihm unwahrscheinlich tief in die Augen sehen konnte. Er hatte echt schöne Augen. Darauf hatte ich bis jetzt nie geachtet. Langsam schüttelte ich meinen Kopf, da ich nicht fähig war, nur ein Wort zu sagen. Klaus begann zu grinsen und lehnte sich in die Rückenlehne der Couch und brachte so wieder mehr Abstand zwischen uns.

Eine Weile lang herrschte Stille, und ich blättere verlegen wieder in der Zeitschrift vor mir, aber ohne mich wirklich auf das Abgedruckte darauf zu konzentrieren. Jedoch spürte ich Klaus Blick weiter auf mir, was mich immer nervöser machte.

"Es ist faszinierend wie sich der Rhythmus deines Herzschlages immer wieder verändert." brach der Hybrid die Stille.

So, nun hatte er es geschafft dass ich rot anlief wie eine Tomate. Ich sprang von der Couch auf und brachte zwei Meter Abstand zwischen uns.
"Lass das, Klaus. Das ist nicht witzig!"

"Ach ja? Was genau soll ich lassen?" fragte er, wobei ich mir sehr sicher war, dass er wusste was ich meinte. Sein breites Grinsen bestätigte dazu meine Annahme.

"Na genau das! Ach weißt du was, vergiss es. Ich bin wieder in meinen Zimmer. Sollte was wichtiges sein, könnt ihr mir ja Bescheid geben." sagte ich zickig und steuerte die Treppen nach oben schon an. Jedoch nutzte der Hybrid seine übernatürliche Geschwindigkeit um sich mir in den Weg zu stellen. Allmählich bekam ich das Gefühl, dass dieser Typ gerade richtig mit mir spielte. Doch ehe einer von uns etwas sagen konnte, tauchte Kol auf. Seine Arme waren voller Blut, ebenso hatte er einige Spritzer davon im Gesicht.

"Der Typ braucht bald Hybridenblut, wenn ihr nicht wollt dass er krepiert." maulte er in unsere Richtung.
"Ähm, habe ich euch gestört? Sorry." warf Kol dann noch nach als er uns musterte. Dann begann er breit zu grinsen.

"Keineswegs." meinte ich nur knapp und wartete darauf dass Klaus mich vorbei ließe.

"Ich kümmere mich gleich darum." meinte der Blonde, ohne dass er mich aus den Augen ließ. Kol teilte uns mit, dass er erstmal duschen ginge, und Klaus ging einen Schritt beiseite um seinen Bruder vorbei zu lassen. Ich wollte die Chance nutzen um ebenfalls nach oben zu gehen, aber Klaus hielt mich am Arm fest.

"Nicht so schnell, Liebes."
Was wollte er denn noch? Ich wollte einfach nur wieder schnell zurück in mein Zimmer und mich unter meiner Bettdecke verstecken.

Klaus wollte, dass ich ihm in sein Zimmer begleitete. Aber den Grund wollte er mir nicht verraten. Er meinte, es sei eine Überraschung. Natürlich war ich neugierig, aber dennoch war mir etwas unwohl bei dem Gedanken mit in sein Zimmer zu gehen. Ich fühlte mich wie ein junger Teenie und inzwischen war nicht abzustreiten, dass Klaus Gegenwart irgend etwas mit mir machte. Ob das nun seine Absicht war oder nicht, konnte ich nicht einschätzen. Hatte Bonnie vielleicht recht? Diesen Gedanken wollte ich mir aber gleich wieder aus meinen Kopf schlagen. Dieser Mann war nicht nur irgend ein Typ, er war Klaus Mikaelson! Und ich musste es schaffen dass ich mich nicht lächerlich machte.

Im Moment kam mir das aber unmöglich vor. Denn als ich das Schlafzimmer des Hybriden betrat, klopfte mein Herz so heftig gegen meine Brust, dass ich dachte es würde mir gleich heraus springen. Klaus schloss die Tür und grinste mich wieder mit seinem typischen Grinsen an. Wieso konnte er das nicht einfach sein lassen?

"Setz dich." meinte er und deutete auf das Bett, welches die einzige Sitzgelegenheit in diesem Raum war. Das Zimmer war schlicht gehalten. Ich konnte keinerlei persönliche Gegenstände ausmachen. Bis auf eine kleine Staffelei, auf der ich ein angefangenes Bild entdecken konnte. Klaus malte?

Ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, setzte sich Klaus neben mich und hatte eine kleine Schachtel in der Hand. Er war mir wieder unglaublich nahe und ich fühlte mich regelrecht unwohl, was aber eher an meinen Gefühlen lag. In diesem Moment wünschte ich, ich hätte so einen Schalter wie die Vampire, wo man Gefühle ausstellen konnte.

"Ich habe Freya gebeten etwas für dich zu machen. Wir wissen nicht, welche Tricks diese Hexen noch so drauf haben. Aber hiermit bist du gegen allerlei magische Attacken geschützt."

Der Hybrid gab mir die Schachtel, die ich stutzig öffnete.
"Ich wollte ihn dir schon gestern geben, aber leider hast du dich da ja versteckt."

Klaus Worte klangen so ganz anders als sonst. Sie waren ehrlich und sanft. Mein Blick war starr auf den Inhalt gerichtet, und ich brachte kein einziges Wort raus vor Staunen.

Klaus Mikaelson schenkte mir einen verhexten Ring

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Klaus Mikaelson schenkte mir einen verhexten Ring. Er war wunderschön. Ich fand einfach keine Worte. Dieser Ring schützte mich also vor Magie? Den hätte ich schon vor ner Weile brauchen können. Ehe ich den Traum von Clara hatte.

"Danke." flüsterte ich leise, und starrte das Schmuckstück weiterhin an.

"Er hat noch eine zusätzliche Funktion. Wir haben zwar schon eine übernatürliche Verbindung, aber ich dachte mir, es wäre ganz praktisch."

Nun löste ich meinen Blick vom Ring und sah Klaus fragend an.
"Was meinst du?"
Er lächelte anders. Ein Lächeln, das ich noch nie bei ihm gesehen hatte. Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich meinen er wäre verlegen.

"Meine Schwester hat diesen Ring mit meinen verbunden. Das bedeutet, solange du ihn trägst, werde ich immer spüren, wenn du in Gefahr bist. Selbst wenn Freya es schafft den Zauber der Hexen, der unsere Leben verbindet, zu lösen."

Ich war sprachlos. Ich fand wirklich keine Worte. Ich war so unglaublich gerührt. Ich fasste es einfach nicht, dass ich Klaus tatsächlich so wichtig geworden war, damit er sowas anfertigen lassen hat. Ich verlor eine Träne.

Dann lachte er wieder.
"Du musst ihn aber schon auch tragen, Liebes. Darf ich?"

Ich nickte langsam auf die Frage des Hybriden. Kurz darauf nahm er meine Hand in seine. Seine Berührung war so sanft, und doch spürte ich die Stärke die von ihm ausging. Vorsichtig schob er mir den Ring auf den Finger. Niklaus und ich, schauten uns einige Sekunden lang in die Augen, die mir aber wie eine Ewigkeit vor kamen.

Er strich mir mit viel Gefühl eine Träne von der Wange.

In mir kam das Bedürfnis hoch, ihn zu umarmen. Mich an ihn zu drücken und zu küssen. Meine Brust fühlte sich so schwer an. Sein sanftes Lächeln, dass wohl nur die wenigsten kannten, machten diese Situation auch nicht gerade leichter.

Gerade als ich der Meinung war, dass dieser Moment vielleicht noch weiter gehen könnte, stand Niklaus wieder vom Bett auf und brachte mich dazu wieder in der bitteren Realität anzukommen.
"So, nun muss ich mich aber um diesen Vampir im Keller kümmern. Immerhin habe ich dir ja versprochen ihn nicht sterben zu lassen. Oder hast du deine Meinung geändert, Liebes?" fragte er und hatte wieder sein freches Grinsen im Gesicht.

Irina Salvatore (Fanfiction) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt