Kapitel 46

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"Liebes? Was ist passiert? Bist du verletzt?"

Klaus Stimme drang zu meinen Ohren vor und ich blickte unter Tränen auf und in sein sorgenvolles Gesicht. Er kniete vor mir und musterte mich besorgt. Langsam schüttelte ich meinen Kopf. Ich war nicht verletzt. Zumindest nicht körperlich. Aber was passiert war, wusste ich selbst nicht.

Er war endlich da, aber dennoch war meine Kehle wie zugeschnürt. Die Panik und die Angst füllten mich komplett aus und ich schaffte es nicht zu atmen. Meine Lungen brannten als würden sie unter Feuer stehen.

Klaus musterte mich noch einen Moment und zog fragend seine Brauen zusammen ehe er begann sich neben mich zu setzten und mich in seine Arme zu ziehen.
"Beruhige dich. Ich bin da, hörst du? Ich bin da." flüsterte er und umarmte mich fest.

Während mein Kopf auf Klaus Brust lehnte, schaffte ich es tatsächlich nach und nach mich etwas zu beruhigen und meine Panikattacke wich langsam zurück. Aber nicht vollständig.
"Wo bist du gewesen?" flüsterte ich vorwurfsvoll und er seufzte leise, aber gab mir dennoch keine Antwort. Stattdessen stellte er mir eine Gegenfrage.

"Wo sind meine Geschwister?"

Ich löste mich etwas von dem Hybriden und schnappte nach Luft.
"Ich weiß es nicht, Klaus. Sie waren auf einmal weg. Und du warst auch nicht da. Ich hatte Panik bekommen und dann..."

"Verdammt." war seine Antwort. Dann löste er sich wieder von mir und holte sein Handy heraus um zu telefonieren. Ich nahm an das er versuchte seine Brüder und seine Schwester zu erreichen, aber er schien genauso wenig Glück zu haben wie ich vorhin. Das war nicht gut. Das war ganz und gar nicht gut.

"Ich muss sie finden. Aber ich kann dich hier nicht allein lassen." knurrte er und begann auf und ab zu gehen und nachzudenken. Aber immer wieder kam ihm ein Knurren aus seinen Lippen und dann schlug er zornig gegen die Mauer. Ich richtete mich langsam auf und versuchte mich weiter zu beruhigen, aber Klaus Art machte mir das gerade mehr als schwer. Natürlich war er besorgt um seine Geschwister, und ich war es genauso.

"Dann suchen wir sie zusammen." schlug ich vor, doch Klaus fuhr sich verzweifelt durchs Gesicht.

"Wenn ich wüsste wo wir suchen könnten! Wir haben nichts! Keine einzige Spur! Und ohne Freya..."

Ich biss mir auf die Lippen. Ja, er hatte recht. Wir wussten nicht wo sich die drei aufhalten könnten und von den Hexen wussten wir auch nicht wo sie waren. Aber dann kam mir eine Idee.

"Klaus, du hattest schon ein paar mal von einer Falle für die Hexen gesprochen. Was für eine? Wir wissen nicht wo sie sind, also locken wir sie raus." meinte ich und Klaus schaute mich überrascht an.

"Nein, das ist zu gefährlich. Mein Plan war dich als Köder zu benutzen, aber das geht jetzt nicht mehr! Ohne die Hilfe meiner Geschwister ist das viel zu riskant. Ich könnte mir nicht verzeihen wenn dir was dabei zustößt, Irina!" brüllte der Hybrid.

Was? Er hatte wirklich vor gehabt mich als Köder zu benutzen? Das traf mich irgendwie hart. Aber vermutlich würde uns nun ohnehin keine andere Wahl bleiben.
"Spielen wir ihr Spiel mit. Ich weiß das die Hexen dich wollen, also werden wir zusammen den Köder spielen. Sie werden uns zu ihrer Oberhexe und somit hoffentlich auch zu Elija, Kol und Freya führen." meinte ich entschlossen.

"Nein, ich mache das allein!" meinte Klaus aufgebracht.
"Wir wissen ja noch nicht mal, ob die Hexen sie wirklich haben! Und dann würden wir beide in der Falle sitzen."

"Ich lass dich aber nicht allein gehen! Das ist auch zu gefährlich! Am Ende schaffen sie es dann wirklich dich zu verhexen und das Hollow herauf zu beschwören, das kann ICH nicht zulassen!" sagte nun ich mit einer lauten Stimme. Ich würde garantiert nicht wieder hier bleiben und warten. Ich wollte etwas tun, ich wollte helfen!

Klaus wollte eben was entgegnen als plötzlich sein Handy klingelte. Sofort hob er ab. Ich konnte nicht hören wer da an der anderen Leitung sprach, aber nach Klaus Gesicht zu urteilen bedeutete es nicht gutes.
"Okay, ich bin unterwegs." brummte er und legte dann auch schon auf. Fragend sah ich Klaus an.

"Sie sind im Bayou. Die Hexen und meine Geschwister. Darauf hätte ich eigentlich auch von selbst kommen können. Du kommst mit aber du bleibst im Auto, verstanden?" teilte Klaus mir mit und ich nickte zögerlich. Die Hexen hatten Klaus angerufen. Sie hatten seine Geschwister wirklich und nun würden sie ihre Pläne wohl oder übel in die Tat umsetzen wollen.

Das Bayou war ein wäldliches Gebiet etwas außerhalb von New Orleans. Früher war es die Heimat der Werwölfe gewesen, als Marcel noch über die Stadt geherrscht hatte. Doch Werwölfe gab es hier keine mehr und anscheinend benutzten die Hexen nun diesen Ort.

Die Fahrt mit dem Auto würde etwas dauern und Klaus blickte konzentriert auf die Straße. Ihm gefiel es ganz und gar nicht dass er mich mitnehmen musste, aber ihm blieb keine andere Wahl. Es war gerade einfach nirgends sicher also wollte er mich in seiner Nähe wissen. Und ich wollte ihn in meiner Nähe wissen. Ich würde es garantiert nicht zulassen dass sie sich Klaus schnappten. Niemals!

Jedoch musste ich mir etwas einfallen lassen, sollte unser Vorhaben heute Nacht tatsächlich schief gehen. Also nahm ich mein Handy raus und schrieb Marcel eine Nachricht. Er würde es zwar heute Nacht nicht mehr hierher schaffen, aber er war eines der mächtigsten Geschöpfe auf dieser Welt und zusammen mit Bonnie und Caroline würde er bestimmt irgend einen Weg finden zu helfen. Zumindest hoffte ich das.

Wir waren an unserem Ziel angekommen und Klaus stellte den Motor ab, dann drehte er sich zu mir rüber.
"Bitte versprich mir das du nichts unternehmen wirst. Du wirst im Auto bleiben und warten bis ich wieder komme."

Ich seufzte leise aus. Er wusste doch genauso gut wie ich, dass ich ihm das nicht versprechen konnte. Ich wollte seine Geschwister und ihn genauso beschützen wie sie mich. Sie waren nun schließlich meine Freunde, meine Familie.
"Klaus, ich kann nicht..."

Erneut unterbrach dieser unglaubliche Hybrid meine Worte in den er mein Gesicht in seine Hände nahm und seine Lippen auf meine drückte. Er küsste mich und ich erwiderte den Kuss. Doch diesmal ohne Leidenschaft. Ohne ein Verlangen. Es war ein Kuss voller Zärtlichkeit aber es fühlte sich nach Abschied an.

Dann öffnete er die Fahrertür als er sich von mir löste. Er hielt noch mal inne und drehte sich zu mir um.
"Ich liebe dich, Irina Salvatore."
Dann stieg er aus und schloss das Auto ab.

Irina Salvatore (Fanfiction) On viuen les histories. Descobreix ara