Kapitel 24

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Ein wenig später war weder von Marcel noch von den Mikaelsons jemand zu sehen. Das Anwesen wirkte verlassen und ich saß alleine im Wohnzimmer und langweilte mich. Gedehnt seufzte ich aus. Wenn das die nächsten Tage so weiter gehen würde, würde mir die Decke auf den Kopf fallen. Um etwas Zeit tot zu schlagen, begann ich mich genauer umzusehen. Hier standen einige Regale mit Büchern, die aber mein Interesse nicht weckten. Vor allem aber weil manche in Sprachen verfasst waren, die ich ohnehin nicht beherrscht hatte. Doch dann fand ich etwas, verstaut in einer Kommode, was meinen Gemütszustand erfreute. Eine kleine Stereoanlage!

Schon immer hatte ich es geliebt Musik zu hören, und abgesehen davon könnte ein Radiosender mir auch das Gefühl vermitteln, nicht allein zu sein. Ich war immerhin 20 Jahre alt und mein Leben hatte erst begonnen. Nun ja, ein ziemlich komischer Gedanke wenn man bedachte, wie mein Leben gerade aussah. Aber was sprach dagegen wenn ich mich ein wenig amüsierte?

Ich machte mich also auf die Suche nach einer Steckdose und stellte die Anlage auf. Es dauerte etwas bis ich einen tollen Radiosender gefunden hatte, der auch gute Musik spielte. Dann kam mir ein weiterer Gedanke.

Genau! Ich bin jung, und selbst wenn ich in einem Anwesen mit Vampiren fest sitze, kann ich trotzdem meine Jugend etwas genießen.

Ich begann wieder die Schränke zu durchsuchen und es dauerte auch nicht lange, bis ich eine Flasche Bourbon fand. Ich lachte in mich hinein. War dieses Getränk etwa bei allen Vampiren beliebt? Schnell holte ich mir ein Glas aus der Küche und schenkte mir im Wohnzimmer etwas des Alkohols ein. Ich lächelte, weil mich das so sehr an Dad erinnerte. Und als dann noch ein mega gutes Lied im Radio lief, drehte ich die Anlage so laut auf bis es ging und begann zu tanzen.

Der Klang der Musik begann durch das Gebäude zu dröhnen, aber das war mir gerade nur recht. Ich hatte nämlich nur einen Gedanken, ich lebte! In Null komma nichts hatte ich drei Gläser Bourbon geleert, schwinkte meine Hüfte im Takt des Songs und sang lauthals mit.

Ich hatte keine Ahnung wie lange ich das machte, denn ein guter Song folgte auf den nächsten, und irgendwann war mir auch egal welch ein Song gerade lief, ich tanzte einfach weiter während der Alkohol in meinen Körper begann seine Wirkung auf mich auszuüben. Ich lachte dabei über mich selbst und feierte. Ich feierte mich.

Ich drehte mich ganz schnell um meine eigene Achse. Mir wurde schwindelig, aber es versetzte mich in einen tollen Rausch. Ich stolperte und fiel hin, doch auch wenn sich alles um mich herum drehte, stand ich auf und drehte mich erneut, als ich jemanden erblickte.

Marcel stand in der Tür und beobachtete mich. Ich hickste.
"Marcel!!! Komm, wir machen eine Party! Tanz!" Er lachte. Ich zuckte mit den Schultern und begann selbst wieder zu tanzen und zu singen, und trank weiter.

Plötzlich war das Radio von einer Sekunde auf die andere aus. Wer was das? dachte ich mir empört und suchte schon mal nach diesem Miesepeter der gerade meine Party zerstörte.

"Klausiiiii!!!" rief ich als ich den Hybriden erkannte und lief direkt auf ihn zu. In diesem Moment war mir gar nicht bewusst wie betrunken ich eigentlich schon war, denn dies war mein aller erster Rausch in meinen Leben und ich vertug keinen Alkohol. Doch während ich auf den Blonden zu lief, stürzte ich über meine eigene Beine und direkt in seine Arme.

"Na, amüsierst du dich schön?" fragte er mich als er mir wieder hoch half. Doch ich konnte ihm nicht antworten. Denn der Sturz brachte meinen Magen zum Drehen und ich konnte den Inhalt nicht daran hindern sich einen Weg hinaus zu suchen. Ja, ich übergab mich und alles, wirklich alles landete auf Klaus' Oberteil.

Ach du heilige Scheisse!!!

Marcel begann lauthals zu lachen. Ich dagegen wünschte mir, sofort im Erdboden zu versinken.

"Irina! Du... Das ist echt ekelhaft!" brüllte er.

"S... Sorry." flüsterte ich leise.

"Ich denke für heute ist genug gefeiert worden. Komm ich bring dich in dein Zimmer." sagte Elija. Wann war denn Elija aufgetaucht? Das hatte ich gar nicht mitbekommen. Er legte seinen Arm um mich und half mir die Treppen hoch zu steigen. Dabei warf ich noch mal einen Blick auf den Blonden, der sich sein Shirt auszog. Dabei sah ich dass er ein Tattoo an seiner Schulter hatte. Eine Feder. Und aus dieser brachen Vögel hervor. Ob dieses Tattoo etwas zu bedeuten hatte?

Klaus schmiss sein voll gesautes Shirt Marcel zu. "Lach nicht so blöd." motzte er.

Elija brachte mich ins Bett.
"Glaubst du Klaus ist jetzt sauer auf mich?"
Der Vampir schmunzelte und schüttelte den Kopf. "Wohl eher nicht. Du solltest dich jetzt aber lieber etwas ausruhen. Und das nächste mal etwas weniger Bourbon trinken." er zwinkerte mir zu und dann ließ er mich allein in meinen Elend. Noch immer drehte sich alles um mich herum. Vermutlich hatte ich es wirklich ein wenig übertrieben.

Irina Salvatore (Fanfiction) Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang