Kapitel 56

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Irina

Als ich schwerfällig meine Augen öffnete, war mir unglaublich schwindelig und mein Kopf tat mir weh. Was war passiert und wo war ich? Ich hatte keine Orientierung aber mir fiel wieder ein dass ich in diese Kirche gegangen war und dann... Veronica. Ich war verwirrt gewesen und dann hatte sie mich angegriffen. Ich dachte echt das wars jetzt aber die rothaarige Vampirin hatte mich nicht gebissen. Obwohl sie das ganz am Anfang wollte. Stattdessen hatte sie mich als Boxsack benutzt und mich in der Kirche herum geschleudert als wäre ich ein Nichts. Und dann hatte sie mich immer nur als die Mikaelson-Schlampe beschimpft.

Irgendwann schien ich ohnmächtig geworden zu sein aber jetzt befand ich mich nicht mehr in der Kirche. Wo auch immer ich war, war es dunkel. So dunkel, dass ich nichts erkennen konnte, nicht mal meine Hand vor Augen.
"Irina, du bist wach. Wie geht es dir?" hörte ich plötzlich jemanden sagen. War ich hier etwa nicht allein und wieso kam mir diese Stimme so bekannt vor?

"Irina, kannst du mich hören?" fragte die Stimme noch einmal. Aber das... War das wirklich... "Kol?" fragte ich ungläubig.

"Ja. Ich bin es. Was ist passiert? Wie konnte Veronica dich schnappen?"

Ich konnte es kaum glauben. Es war wirklich Kol. Doch diesmal hatte er sich nicht zu mir geschlichen um mir zu sagen dass wieder alles in Ordnung war, nein jetzt waren wir anscheinend beide gefangen. Doch wenn Kol hier war, dann müsste doch Klaus auch hier sein.

"Kol... Ich war so dumm. Wieder einmal. Alessia, diese Oberhexe was das Hollow will, sie hat mich angerufen und gemeint ich sollte zu ihr kommen weil sie Klaus hat und... Ich hatte ihn durch das Telefon schreien gehört und dann bin ich natürlich voll in eine Falle gelaufen. Veronica sie... Ich glaube sie arbeitet für Alessia und..." erzählte ich meinen besten Freund den ich immer noch nicht sehen konnte. Doch er brach meine Erzählung ab. Durch seine Stimme aber vermutete ich dass er rechts von mir war.

Ich versuchte mich zu ihm vorzutasten aber dann griff ich auf was kaltes. War das Metall? Es fühlte sich an wie... Gitterstäbe? Saß Kol in einem Käfig?

"Ich weiß. Ich habe sie gesehen als sie dich hier herein gebracht hat. Hör mir jetzt gut zu, Irina. Ich weiß die Lage sieht alles andere als gut aus, aber irgendwie schaffen wir es hier raus und dann holen wir Nik und hauen hier ab. Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben. Aber du bist verletzt und nicht gerade wenig. Du musst mein Blut trinken, okay?" erklärte mir Kol und ich nickte. Aber warum nickte ich? Hier war es so unglaublich dunkel dass er es nicht sehen konnte. Oder konnte er es doch? Vampire hatten immerhin bessere Sinne.

Ich griff erneut nach diesen Gitterstäben aber ich war in meiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Es fühlte sich an als wäre ich mit irgend welchen Ketten gefesselt worden, aber nur an meinen Beinen. Wenn dies hier ein Gefängnis der Hexen war, dann waren wir bestimmt auch noch mit irgend welchen Zaubern hier eingesperrt. Das bedeutete, auch wenn wir unsere Fesseln los wurden, und Kol aus dem Käfig käme, bedeutete es nicht gleich dass wir auch aus dem Raum oder wo auch immer wir waren, fliehen konnten.

Dennoch versuchte ich weiter mich den Käfig entlang zu tasten und dann spürte ich plötzlich was warmes. Etwas weiches. Haut, Finger, Kols Hand. Es fühlte sich gut an seine Hand zu halten. Doch dann merkte ich etwas, was nicht ganz normal war. An seiner Haut schien Flüssigkeit zu haften.
"Trink, Irina." forderte mich Kol auf und nun wusste ich was ich da fühlte. Blut. Kols Blut. Er musste sich in sein Handgelenk gebissen haben.

Ich versuchte seine Hand zu meinen Gesicht zu führen und neigte dazu meinen Kopf so gut es ging. War auch Kol in seinem Käfig gefesselt? Es war wirklich schwer mit meinen Lippen an sein Handgelenk zu kommen, aber schließlich gelang es mir und ich schmeckte den merkwürdigen Geschmack seines Blutes. Doch kaum hatte ich es geschluckt, spürte ich auch schon die Wirkung davon. Ich merkte deutlich wie es mir nach und nach besser ging und auch mein Kopf tat von Sekunde zu Sekunde weniger weh und sogar der Schwindel verging.

"Danke, Kol. Aber was mach..."

Was machen wir jetzt, wollte ich den Urvampir fragen, doch ich stockte in meinen Satz als ich plötzlich einen lauten Schrei hörte. Der Schrei kam von einer dunklen Stimme und während ich das hörte, begann mein ganzer Körper zu zittern und gleichzeitig zu erstarren. Ich wusste wer da schrie. Ich wusste es ganz genau.

Klaus.

In diesem Punkt hatte Alessia anscheinend die Wahrheit gesagt. Die böse Oberhexe folterte meinen Klaus. Sie tat ihm weh und das alles wegen diesem Hollow. Nur weil sie dessen Macht wollte. Macht. Es geht immer nur um Macht.

Ihr war es egal, was diese Macht für Opfer forderte. Ihr war alles egal. Sie nutzte alles und jeden für ihre Zwecke und schien dabei nicht die geringste Gnade zu zeigen. Wir waren alle nur Marionetten in ihrem psychopathischen Spiel. Wir alle. Nicht nur Klaus, Elija und ich. Es hatte mit Eric Jones angefangen. Jemand, der bereits gestorben war.

Meine Eltern würden ebenfalls die Konsequenzen zu spüren bekommen wenn man mir das Heilmittel entzog. Veronica war ein Miststück, aber auch sie wurde so wie Eric damals einfach nur benutzt, das wusste ich. Und was war mit Clara und ihren Eltern? Gehörten sie zu Alessia und wollten ebenso das Hollow oder waren sie für diese Oberhexe auch nur Mittel zum Zweck? Ich konnte mir vorstellen dass sie diese Familie ebenso ohne mit der Wimper zu schlagen ihrem Ziel opfern würde. Vielleicht standen sie ebenso wie Eric damals unter einer Gehirnwäsche?

Erneut hörte ich Klaus voller Schmerzen und Qual aufschreien. Wollte sie ihm durch diese Folter wirklich auf ihre Seite bringen? Da kannte sie den Urhybriden aber schlecht. Aber wenn man es genau nahm, war das gar nicht nötig. Wenn Alessia das Ritual durchführte, welches das Hollow wieder erweckte, dann würde ich bestimmt sterben. Und Elija und Klaus ebenfalls. Hatte sie uns deshalb miteinander verbunden? Damit sie sich mit diesen mächtigen Brüdern dann nicht mehr rum schlagen musste?

Sie hatte Klaus, sie hatte mich. Der Widerauferweckung des Hollows stand nichts mehr im Wege. Mir war klar dass es nicht mehr lange dauern würde. Nicht mehr lange, bis es zu Ende war. Ich glaubte nicht so wie Kol daran, dass wir es hier raus schaffen könnten. Wir würden diesen Kampf verlieren und daran war ich allein Schuld. Weil ich in Angst und Panik gehandelt hatte.

Irina Salvatore (Fanfiction) Where stories live. Discover now