Kapitel 45

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„Ich will dein Geld nicht", sagt der Mann, der mich hat entführen und hierher verschleppen lassen. Er wirft einen Blick in meine Richtung und grinst spöttisch.

Mein vor Angst und Kälte zitternder Körper erstarrt, als er sich mir nähert und mein Kinn mit seinen Fingern anhebt. „Sie", sagt er. „Als Ausgleich für das, was mir dein dreckiger Vater und Onkel genommen haben"

Daraufhin legt der junge Mann einfach auf und schiebt sein Handy in seine Hosentasche. Seine Finger drücken mein Kinn noch immer unsanft nach oben, als er sich meinem Gesicht nähert. Ich kneife meine Augen fest zusammen und zerre an den strammen Fesseln, die sich schmerzhaft in meine Haut schneiden.

„Bitte..", flüstere ich verängstigt. „Tu mir nichts"

„Hab keine Angst, Süße. Dir wird nichts passieren, solange du kooperierst", versichert er mir und berührt die pochende Stelle meiner Schläfe. Ich wurde mit einer verdammten Waffe bedroht und niedergeschlagen und er will mir sagen, dass mir nichts passiert? Für dieses Versprechen ist es eindeutig zu spät.

„Wer bist du überhaupt? Und was möchtest du von mir?!", frage ich.

„Hat Carlos dir nichts von mir erzählt?", will der Fremde wissen und schüttelt gespielt enttäuscht mit dem Kopf. „Was für eine Schande aber auch"

Tränen laufen mir über die Wangen, die mir der Fremde mit dem Daumen fortwischt. Angewidert verziehe ich das Gesicht und wende es schließlich ganz von ihm ab. „Fass mich nicht an, du Arschloch", fauche ich ihn an.

„Pablo", erwidert er.

„Hm?", mache ich und ziehe verwirrt die Augenbrauen zusammen.

„Ich heiße Pablo", wiederholt er. Plötzlich verstärkt sich der Griff um mein Gesicht und er zieht es grob zurück in seine Richtung. „Und du, Liebes, wirst mich auch nur bei diesem Namen nennen. Sonst haben wir ein großes Problem. Verstanden?"

Ich schweige.

„Antworte mir!", fordert Pablo mich auf. Dabei packt er mich plötzlich am Hals und drückt ein wenig zu. Panisch schnappe ich nach Luft, die seine Finger mir abschnürt. Weitere Tränen rollen mir über die Wangen, während ich an meinen Fesseln ziehe und meine Augen fest zusammenkneife.

„J-ja", presse ich gerade so noch hervor. „Es tut mir leid, Pablo"

Er lässt von mir ab und ich nehme einen tiefen Atemzug durch den Mund. Pablos Lippen formen sich zu einem selbstgefälligen Grinsen und seine braunen Augen mustern mich. „Braves Mädchen", sagt er und tätschelt meinen Kopf.

Ich schlucke schwer. Worin bin ich hier bloß verwickelt worden?

Gehört er zu den Leuten, von denen Carlos mir an jenem Abend erzählt hat? Die Leute, die es auf ihn abgesehen haben? Oder was noch viel schlimmer wäre.. ist er der führende Kopf von all dem? Und was meinte er mit dem Ausgleich für das, was Carlos Vater und Onkel ihm genommen haben? Was haben sie ihm genommen? Und was hat all das mit mir zu tun?

„Kannst du meine Fesseln lösen?", frage ich und bewege meine Finger, die sich durch die strammen Fesseln ganz taub anfühlen.

Pablo wirft einen kurzen Blick auf meine Fesseln, ehe seinen Lippen ein genervtes Seufzen entweicht. „Nein", erwidert er kühl. „Du bist selbst schuld, dass ich dich gefesselt habe. Wärst du von Anfang an kooperativ gewesen, wärst du nicht hier unten an einen Stuhl gefesselt"

Ein Schluchzen entweicht meinen Lippen und ich senke meinen Blick. „Wirst du mich töten?", frage ich.

„Dich?" Pablo lacht. „Du bist bloß mein Lockvogel. Carlos wird nicht lange fackeln seine belleza zu befreien. So nennt er dich doch, nicht wahr? Belleza?", fragt er und lacht höhnisch. Statt jedoch auf eine Antwort zu warten, spricht er einfach weiter. „Wenn heute Nacht einer stirbt, dann ist er das" Pablo zieht eine Waffe hervor und wedelt damit vor meinem Gesicht herum.

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