Kapitel 64

6.5K 152 14
                                    

Nachdem Carlos und ich nach der langen Autofahrt gestern fast zehn Stunden geschlafen haben, sitzen wir nun in einem kleinen Café im Ort und frühstücken zusammen. Verträumt nage ich an meinem Croissant herum und blicke aus dem Fenster. Obwohl der Himmel so schön blau ist und die Sonne strahlt, ist es eisig kalt draußen.

„Was wollen wir heute machen?", erkundigt Carlos sich bei mir und reißt mich damit aus meinen Gedanken. Er nippt an seinem Kaffee.

„Wie wäre es mit einer kleinen Wandertour?", schlage ich meinem Gegenüber vor und rühre in meinem heißen Kakao herum, bis die Schlagsahne sich komplett aufgelöst hat und lediglich ein heller Film übrigbleibt.

„Meinst du, dass das geht?", fragt Carlos nachdenklich und zieht die Augenbrauen nach oben.

Aufgrund meiner Schwangerschaft fallen Aktivitäten wie Skifahren oder Bergklettern zwar weg, dennoch stellt beispielsweise das Wandern laut meiner Frauenärztin kein Problem dar, solange ich mich nicht zu sehr verausgabe und auf die Signale meines Körpers achte.

„Ich bin schwanger, nicht sterbenskrank", antworte ich und verdrehe lächelnd die Augen.

„Ich möchte nur nicht, dass dir das zu viel wird", sorgt Carlos sich und schwenkt seine Tasse ein wenig hin und her, ehe er den letzten Schluck Kaffee herunterstürzt.

„Wenn wir genug zu essen und zu trinken einpacken und ausreichend Pausen einlegen, wird mir das bestimmt nicht zu viel", versichere ich meinem Ehemann, der sich viel zu große Sorgen macht. Mir geht es gut und ich möchte trotz meiner Schwangerschaft soweit es geht ausnutzen, dass wir hier sind. „Sieh' es als Spaziergang, der tut uns beiden nach der langen Autofahrt gestern gut", füge ich hinzu.

„Na schön..", gibt Carlos sich schließlich geschlagen und stellt seine leere Tasse auf dem Tisch ab. Der Holzstuhl knarrt leicht, als Carlos sich auf diesem zurücklehnt und meinen Blick aus seinen grünen Augen heraus zufrieden erwidert. „Ein Spaziergang in den Bergen mit meiner Ehefrau.. ich freue mich darauf"

Nach dem Frühstück verlassen wir das Café. Mit hochgezogenen Schultern verschränke ich die Arme vor meiner Brust, als der eisige Wind mich zum Erschaudern bringt. Ich hätte trotz des Sonnenscheins ahnen können, dass ich eine dickere Jacke hätte anziehen müssen.

„Ist dir kalt, belleza?", möchte Carlos wissen, der unmittelbar neben mir läuft. Auf mein Nicken hin legt er seinen schweren Arm um meine Schultern und zieht mich dichter an sich, um mich zu wärmen.

Nach einem kurzen Fußmarsch die Straße hinab, erreichen wir den kleinen Supermarkt im Ort, in dem wir für unseren Aufenthalt in der Berghütte und unserem Ausflug nachher einkaufen. Erleichtert lasse ich die Schultern fallen, als die warme Luft mir beim Betreten des Supermarktes entgegen schlägt. 

„Wir sollten noch Wasser kaufen", teile ich Carlos mit und möchte gerade die Sechserpackung mit den Wasserflaschen anheben, als Carlos mich am Arm festhält.

„Lass nur, ich mach das", sagt er eilig, wobei er mich sachte beiseite schiebt und das Wasser in den Einkaufswagen verfrachtet. Daraufhin wendet Carlos sich mir wieder zu und mustert mich besorgt. „Du sollst doch nicht so schwer heben", erinnert er mich und deutet auf meinen Bauch.

„Du hast recht", stimme ich meinem Ehemann zu und nicke bekräftigend, ehe wir unseren Einkauf fortsetzen.

Nachdem wir alles bezahlt und in Tüten verpackt in den Kofferraum verfrachtet haben, fahren wir zurück in die Hütte in den Bergen. Dort angekommen, trägt Carlos die Einkäufe in die Küche und ich mache mich daran, diese auszupacken.

Plötzlich spüre ich Carlos Brust an meinem Rücken. Vorsichtig legt er seine Arme um meine Taille und haucht mir einen sanften Kuss auf die Wange. Lächelnd greife ich nach seinen Händen, welche er vor meinem Bauch verschränkt hat.

Make me love you Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang