68. Kapitel

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Ein Gefühl von Unwohlsein breitet sich komplett in meinem Körper aus. Setzt sich an jeder Faser meines Körpers ab und lähmt meinen Körper. Meine Knie werden ganz wackelig, je länger ich in die angsteinflößenden Augen von Azize blicke. Einerseits will ich ihr meine Angst nicht zeigen, andererseits habe ich das Gefühl, dass ich meinen Körper nicht mehr selbstständig steuern und meine Angst dadurch nicht verstecken kann. Je näher sie mir kommt, desto größer wird der Klos in meinem Hals. Ich bin ganz fest unter dem Griff von diesen widerlichen Männern und kann mich nicht befreien. Ich fühle mich total hilflos und ihr ausgeliefert.

„So schön dich wieder zu sehen, gelin (Braut)!", gibt sie mit ihrer krächzenden Stimme von sich, was mir eine unangenehme Gänsehaut verpasst. Sowohl ihre Ausstrahlung als auch ihre Stimme haben so etwas Negatives.

„Gehts euch gut?", verlässt diese Frage ihre Lippen. Ihre Augen huschen dabei kurz auf mein Bauch. Meine Augen weiten sich mit einem Mal. Ich weiß, dass sie mich das nicht aus Interesse fragt sondern aus reiner Provokation und Missgunst.

Doch woher weiß sie von meiner Schwangerschaft? Wie hat sie das herausgefunden? Spioniert sie uns nach? Hat sie eine Wanze irgendwo installieren lassen ohne dass wir es gemerkt haben? Wie hat sie davon erfahren, verdammt?

Sofort möchte ich meine Hände schützend um mein Bauch wickeln, jedoch kann ich das nicht. Diese Männer haben meine Arme hinter mir komplett eingekettet. Total machtlos bin ich in ihrer Hand.

„Was willst du, Azize?", kommt angespannt von mir. Ich versuche mich krampfhaft aus den Griffen zu lösen und drücke mich nach vorne, jedoch stöhne ich kurz auf als ein Schmerz mein Arm durchfährt. Sofort halte ich inne und blicke Azize hasserfüllt an.

„Ich möchte meine Enkelkinder, die DU mir genommen hast! Ich werde alles dafür tun, um sie wieder bei mir zu haben. Dafür muss ich euch zuerst trennen und glaub mir dieses Kind in deinem Bauch ist auch kein Hindernis dafür!", gibt sie böswillig von sich.

Dabei wirkt sie so sicher und zielstrebig, dass ich kurz das Gefühl habe, dass sich meine Lungen zusammendrücken. Dies bringt mich dazu insgeheim tief nach Luft zu schnappen.

„Ich habe dir niemanden weggenommen! Du hast selbst dafür gesorgt, in dem du sie jahrelang belogen und mit falschem Hass gefüttert hast! Du wirst uns nicht trennen können. Bete lieber, dass dich Ömer am Leben lässt, denn so wie es aussieht, steht er ganz an der Grenze dich unter die Erde zu schicken.", drohe ich ihr mit schwummrigen Magen.

Doch von außen versuche ich weiterhin taff und ohne Angst zu wirken. Plötzlich lacht Azize belustigt auf, bis sich ihre Miene wieder verfinstert und sie sich mir nähert. Sofort steigt mir ihr starkes Parfüm unter die Nase, wobei mir direkt schlecht wird. Dieser Duft ist sehr stark und aggressiv, was ich gar nicht abhaben kann, vor allem jetzt in der Schwangerschaft wird mir bei solchen Gerüchen sofort übel. Kurz muss ich sogar würgen, da ich das Gefühl habe, dass meine kotze meine Speiseröhre hochläuft.

Ihr schadenfrohes Grinsen lässt meine Adern gefrieren. Kein Mitleid. Keine Sensibilität. Gar nichts außer Boshaftigkeit und Skrupellosigkeit.

„Bete du lieber zu Gott, dass dieses Ding hier-", kurz hält sie inne, blickt voller Hass erneut runter auf meinen noch flachen Bauch bis sie mit einem Mal ihr Zeigefinger plötzlich in mein Bauch drückt, was mich vor Schreck aufzucken lässt.

„Unverschont in deinem Bauch bleibt und lebendig auf die Welt kommt!", beendet sie kaltblütig ihren Satz.

Sofort versuche ich ihr auszuweichen und schiebe meinen Bauch etwas zur Seite damit ihr Finger sich von meinem Bauch in meine Seite drückt. Doch ganz gelingt es mir nicht. Panisch versuche ich jedoch weiterhin ihren Finger von meinem Bauch zu entfernen und zapple wild herum. Doch es gelingt mir nicht ihren dreckigen Finger wegzubekommen.

ÖMRAWhere stories live. Discover now