30. Kapitel

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Nachdem wir kurz so verweilt haben, löse ich mich leicht von ihm, um rauf in sein Gesicht zu sehen. Dabei lege ich meine Hände auf seine muskulöse Brust ab. Sofort zuckt es unterhalb meiner Nägel als ich merke, dass er seine Arme um meine Hüfte schlingt und mich feste zu sich zieht. Er erwidert meine Blicke sofort. Seine Gesichtszüge sind wieder sanfter geworden und seine Augen haben wieder ihre normale Farbe angenommen. Ich liebe sie!

„hast du so reagiert, weil du besorgt um mich warst und nicht weil du sauer auf mich warst?", kann ich es doch nicht sein lassen und warte gespannt auf seine Antwort.

„nein, beides.", er nimmt kaum seine Blicke von mir. Sie durchdringen förmlich in mein Inneres und schüchtern einen direkt ein.

„hmm kann ich trotzdem mit meiner Arbeit wieder anfangen?", vorsichtig komme ich auf diese Frage zurück. Ich mache mit meinen Fingerspitzen kreisende Bewegungen auf seiner Brust. Seine Brust spannt sich direkt an. Er zieht kurz scharf die Luft ein ehe er mich tadelnd ansieht.

„nein, das ist deine Strafe dafür, dass du nicht auf mich gehört hast. Ich meins schon ernst mit meinen Drohungen. Entweder du schreckst von ihnen ab oder rechnest so wie jetzt mit den Folgen!", da ist er wieder dieser gnadenlose Blick. Er ist so angsteinflösend. Ich hasse diesen Blick!

„bitte Ömer, es kommt auch nie wieder vor! Wie kann ich dafür sorgen, dass du mir verzeihst?", frage ich ihn gebrochen. Meine Blicke richte ich wieder auf seine Brust und fahre mit kreisenden Bewegungen unachtsam eine senkrechte Linie hinunter und dann wieder nach oben.

„lass das!", zischt Ömer schwer mit einer plötzlich schnellen Atmung. Es ist so als würde er damit kämpfen sich vor etwas zu beherrschen.

„was?", kommt nur ahnungslos von mir. Als er mit seinen Augen gereizt auf meine Hände deutet macht es aufeinmal 'klick' bei mir.

Oh mein Gott! Du bist so dumm Sahra!

Sofort stoppe ich peinlich berührt meine Finger und lasse meine Arme fallen, um ja nicht auf die Gedanken zu kommen, sowas peinliches erneut zu machen.

„tut mir leid!", senke ich mein Kopf um so meine wahrscheinlich geröteten Wangen zu verstecken. Dabei beiße ich mir schüchtern auf die Unterlippe und kaue an ihr. Es herrscht kurz eine unangenehme Stille.

„du bist so verdammt rein!", höre ich ihn plötzlich kurze Zeit später rau sagen. Dabei spüre ich wie er mit seinen Fingern mein Kinn nach oben zieht, sodass ich wieder gezwungen bin in seine Augen zu blicken, in denen ich mich jedesmal verliere.

„so rein, dass ich Angst habe, dich mit meinen dreckigen Händen zu beschmutzen.", flüstert er mir ganz dicht an meinen Lippen zu und verpasst mir damit eine Gänsehaut. Mein Herz fängt direkt an schneller zu schlagen. Meine Atmung geht mittlerweile flach. Meine Leib zittert wie verrückt. Sowas aus seinem Mund zu hören verursacht so vieles in meinem Körper. Von einem Kribbeln bis zu einer Starre ist alles vorhanden.

Meine Blicke fixieren sich auf seinen Mund. Seine Lippen dicht an meinen sind die reinste Qual für mich. Einerseits sehen sie so einladend aus aber andererseits schaltet sich meine Vernunft ein und redet sie mir schlecht. Ich bin regelrecht in einer Zwickmühle. Herz oder Verstand?

Auch Ömer kämpft scheinbar gerade mit seiner Selbstbeherrschung. Seine Augen versuchen so selten wie möglich auf meine Lippen zu huschen, wobei ich ihn jedoch immer wieder dabei erwische, wie sie doch an ihnen haften. Eine große Spannung hängt in der Luft, die uns beide regelrecht foltert. Dieses Gefühl von Spannung kenne ich gar nicht. Es ist mir so fremd.

Um die Situation für uns beide nicht noch länger unerträglich zu machen als sie schon ist, mache ich daraufhin etwas was ich mich normalerweise niemals im Leben getraut hätte. Ich ziehe ihn an seinem Kragen zu mir runter und presse unbedacht meine Lippen auf seine. Ömer zieht mich direkt näher an sich und erwidert sofort. Dabei durchzieht mich so ein Kribbeln im Körper, was ich noch nie hatte. Kurze Zeit später dominiert Ömer den stürmischen Kuss und lässt mich deutlich spüren, dass er schon die ganze Zeit auf diesen Moment gewartet hat. Ich spüre wie er mich gierig und fordernd küsst. Ich hingegen lasse mich führen, denn ich bin dabei nicht geübt wie er. Ich fahre mit meiner Hand durch seine Haare und bekomme mit wie Ömer ein wohliges Knurren zwischen dem Kuss von sich gibt. Es gefällt mir, wenn ich so eine Wirkung auf ihn habe. Ömer nimmt eine halbe Ewigkeit später seine Lippen von meinen und gibt mir damit die Möglichkeit nach Sauerstoff zu schnappen. Ich merke, dass ich die ganze Zeit über vergessen habe zu atmen.

ÖMRAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt