40. Kapitel

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SAHRA's SICHT...
„mal schauen wie dein Held reagiert, wenn er dich zwar findet aber dir dabei eigenhändig die Kugel gegeben hat.", amüsiert sieht murat seinen Männer zu, wie sie die Waffe direkt vor mich an die wand nageln und den Abzug mit einem Seil verbinden.

„ich hätte auf Ömer hören sollen. wi-e konnte ich mich nur in...", kurz muss ich unter den höllischen Schmerzen kräftig husten. Dabei schmecke ich immernoch den metallischen Geschmack von Blut in meinem Mund.

„in dir täuschen.", krächze ich schwach. Dabei sehe ich hasserfüllt in sein ekelerregendes Gesicht. Sofort umhüllt mich ein Schwindelgefühl. Ich presse kurz meine Augen zu um wieder klare Sicht zu bekommen, jedoch spüre ich, dass mein Kopf das nicht länger aushalten wird. Aufgrund der inneren Blutung verliere ich so dermaßen viel Blut. Wenn das nicht so schnell wie möglich unterbunden wird, werde ich verbluten und es wird nicht gut enden für mich.

„das hast du deiner Naivität zu verdanken, Prinzessin. Dein geliebter Ehemann hat gute Menschenkenntnisse!", er kontrolliert nachdem seine Männer fertig sind nochmal die Waffe, ob sie entladen ist. Dann nähert er sich mir wieder mit einem teuflischen Grinsen von dem mir mulmig wird.

„mal schauen, wer dich abknallen wird. Dein Vater oder dein Ömer?!", er lacht kurz rau auf, klebt mein Mund mit dem Klebestreifen zusammen ehe er einfach den Container verlässt. Ich konnte mich dabei in kleinster Weise dagegen wehren, denn schon allein bei der kleinsten Bewegung verstärken sich die ohnehin schon schrecklichen Schmerzen. Tränen strömen aus Verzweiflung und Angst aus meinen Augen. Sobald die warme salzige Flüssigkeit an meine Platzwunden kommt wimmere ich sofort, da diese sofort das Brennen anfangen.

Verzweiflung verspüre ich, da ich gar nicht so recht darauf hoffen kann, dass ich hier mal rauskommen werde. Angst habe ich, dass meinem Vater was passiert, wenn er versucht mich zu retten.

Meine Augen rutschen auf die Waffe, die direkt auf mich gerichtet ist. Die Schnur geht bis zur Tür und ist an eine Klinke befestigt. Der Gedanke, dass mich eventuell eine Kugel durchdringen könnte jagt mir eine ungeheuerliche Schauer ein. Der Gedanke, dass mein Vater dafür sorgen könnte, macht die Sache umso schlimmer. Einerseits hoffe ich, dass er mich rettet, damit ich aus diesem Loch rauskomme. Andererseits will ich viel lieber einfach so hier verwahrlosen um ihm diesen Schmerz nicht fühlen zu lassen. Er würde durchdrehen, wenn ich wegen ihm eine Kugel abbekommen könnte. Außerdem könnte ich es niemals verkraften, wenn ihm während er mich retten will, etwas zustößt. Es ist alles so schrecklich und total erschütternd. Ich weiß nicht was auf mich zukommt. Wie das ganze hier endet.

Ich hoffe einfach nur, dass Allah es für meinen Vater als auch für mich nicht so schmerzhaft enden lässt...

Diese Ungewissheit, diese Schmerzen, meine allgemeine Situation erschöpfen mich so sehr, dass ich kurze Zeit später in einen tiefen Schlaf falle, in der Hoffnung in meinem Bett aufzuwachen und zu merken, dass das alles nur ein schlechter Traum gewesen ist.

ÖMER's SICHT...
„SAHRA!", brülle ich mir die Seele aus als ich zu ihr laufe.

„nein nein nein.", ich halte ihr Gesicht zwischen meinen Händen. Meine Augen rutschen verzweifelt runter auf eine bestimmte Stelle. Sie hat unterhalb ihres Brustkorbes eine Schusswunde. Sie sitzt verkrümmt auf einem Stuhl voller Blut. Ihre Augen geschlossen. Ihre Hände und Füße zusammengebunden. Ihr Gesicht total blutüberströmt und verunstaltet. Ich spanne mein Kiefer zusammen.

„kizim!", höre ich auch Sayer, jedoch blende ich ihn direkt aus. Gerade zählt nur Sahra. Ich muss sie hier so schnell es geht rausbringen. Ich mache die Seile sowie das Klebeband direkt ab und trage sie ins Auto, welches direkt vor dem Container gefahren wurde von den Männern.

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