14. Kapitel

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„Gewinne bringen mir nichts, vor allem wenn ich schwache Gegner wie Onur hatte.", sagt Ömer emotionslos und zieht sich seine Lederjacke an.

„Ömer, ich will zu Sofia. Bitte bring mich zu ihr, sie braucht mich wirklich.", bettelnd suche ich seine Blicke.

„Sahra!", mahnt er mich streng und fixiert mich dann mit seinen Blicken. Auch seine Augen wirken total dagegen.

„ich tue auch alles für dich! Bitte!", versuche ich es weiterhin.

Kurz überlegt er kritisch. Dies gibt mir Hoffnung. Bin ich vielleicht gerade dabei ihn umzustimmen? Mit großen Augen beobachte ich ihn und warte ungeduldig auf eine Reaktion.

„wirklich alles?"

Ich nicke sofort. Hauptsache ich kann zu ihr!

„erol bringt dich hin unter einer Bedingung.", kommt kurze Zeit später von ihm.

„die wäre?", gespannt warte ich auf seine Antwort.

„bist du bereit diesmal das wahre Gesicht von deinem Vater zu erfahren?", schadenfroh ziehen sich seine Mundwinkel kurz in die Höhe.

Das wahre Gesicht von meinem Vater? Er hat nur die eine Seite und zwar die, die ich schon kenne. Wieso sollte er ein anderes Gesicht haben? Und falls doch, bin ich wirklich bereit es kennenzulernen?

Kurze Zeit später nicke ich einfach ohne zu wissen was mir bevorsteht. Jedoch ist die Freude Sofia sehen zu können gerade viel größer, deswegen lächle ich leicht kurz vor mich hin.

„gut dann fangen wir heute Abend damit an.", sagt er kurz noch ehe er den Raum verlässt.

Mit einem komischen Gefühl verlasse ich ebenfalls sein Zimmer und begebe mich ins Badezimmer um eine ausgiebig lange Dusche zu nehmen. Dabei kreisen meine Gedanken an heute Abend. Was Ömer wohl vorhat? Wie er sich das alles wohl vorstellt? Kenne ich mein Vater den so gut oder gibt es wirklich eine Sache, die ich über ihn nicht weiß? Nein ich weiß alles über ihn, auch wenn ich ihn seit meiner Kindheit nicht gesehen habe, kann ich mich an ihn und an alles sehr gut erinnern!

Dennoch habe ich ein mulmiges Gefühl bei der ganzen Sache. Aber für Sofia bin ich wirklich bereit alles zu machen!

[...]

Es klopft plötzlich an meiner Tür.

„ja?", bitte ich die Person herein.

„Sahra Yenge.", spricht Azad als er die Tür geöffnet hat und an der türschwelle steht. Bei letzterem verdrehe ich genervt meine Augen.

„gleich werdet ihr euch auf dem Weg machen. Du sollst dich komplett in schwarz kleiden. Und nimm das.", dabei hält er mir eine pechschwarze Perücke vor mein Gesicht mit einem vorderen Pony. Verwirrt schaue ich sie mir an.

„zur Tarnung.", erklärt mir Azad als er meine fragenden Blicke bemerkt. Ich nehme sie ihm stumm ab und spüre langsam eine Aufregung in mir aufsteigen. Azad verlässt das Zimmer und ich begebe mich verzweifelt zu meinem Kleiderschrank. Was kann ich denn da anziehen? Ich weiß ja nichtmal wohin es geht und was gemacht wird. Ich entscheide mich einfach für eine schwarze lederleggings und einen schwarzen oversized hoodie. Fertig angezogen schlüpfe ich noch in meine schwarzen Boots. Neben mir sehe ich die Perücke. Mit einem komischen Gefühl in mir binde ich mir meine eigenen Haare fest zusammen und trage die Perücke auf. Eigentlich habe ich anfangs gedacht, dass diese Perücke hässlich ausschauen wird aber da habe ich mich geirrt. Sie ist zwar gewöhnungsbedürftig jedoch würde diese Haarfarbe und haarfrisur an mir nicht schlecht ausschauen. Verwundert von diesem Ergebnis lege ich mir mein Mantel noch um und mache mich plötzlich angespannt auf den Weg nach unten, wo mich ömer schon vermutlich erwartet.

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