Kapitel 4

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Erschöpft drücke ich die Tür zu meinem Lieblingscafé auf und gehe zielstrebig auf die kleine Sitznische zu, von der aus man einen guten Blick auf das ganze Café hat. Ich stoppe vor der Nische und sehe, dass dort schon eine Frau in meinem Alter zusammen mit einem kleinen Jungen, der vielleicht drei Jahre alt ist, und einer Babyschale sitzt. Suchend schaue ich mich nach einem andren Platz um, als die Frau mich anspricht.

„Entschuldigung, könnten sie vielleicht kurz auf meine Kinder aufpassen. Ich würde gerne ein mal alleine auf Toilette gehen.", bittet schaut sie mich an. „Es ist immer so umständlich beide mitzunehmen, aber ich möchte sie ungern hier alleine lassen", erklärt sie und lächelt mich freundlich kann. „Das ist kein Problem. Ich werde mich einfach neben den kleinen Jungen setzen." Ich deute auf den älteren der beiden und gehe auf den Tisch zu. „Das ist sehr freundlich", bedankt sie sich und steht auf.

„Ich bin gleich wieder da" Schon verschwindet sie aus meinem Blickfeld und lässt mich alleine mit ihren zwei Kinder. „Hi, darf ich mich zu dir setzten?", frage ich den Jungen mit den braunen Haaren und deute fragend auf den Platz neben ihm. „Ich bin Spencer, aber du kannst mich auch Spens nennen.", erkläre ich und schaue ihm dabei zu, wie er mit den Autos spielt.

„Arthur" „Spielst du mit mir Autos?", spricht er weiter und zeigt mit einer Hand auf die beiden Autos, mit denen er spielt. „Ich liebe Autos! Welchen hast du denn?" Mit diesen Worten setzte ich mich vorsichtig neben ihn auf die Bank, lehne die Einkaufstüten an die Bank und packe meine Tasche hinter mich auf das Sitztpolster. „Für dich", schüchtern schaut er mich an und reicht mir das schwarze Auto. Ohne auf mich zu warten, fängt er an mit dem Auto über den ganzen Tisch zu fahren, während ich den wartenden Kellner zuwinke. Es ist der gleiche, wie heute Morgen.

Eilig kommt er mit der Speisekarte in der Hand auf mich zu. „Da sind sie ja wieder.", stellt er fest und lächelt mich charmant an. „Die Karte können sie wieder mitnehmen. Ich nehme einen Apfeltee mit Honig, aber ohne Zucker", ich zeige auf die Speisekarte, die er mir entgegen streckt und stoppe ihn mitten in seiner Bewegung. „Wollen ihre Kinder auch etwas?", fragend deutet er auf die zwei Kinder. Vorsichtig tippe ich dem Jungen, der mit dem Auto spielt auf die Schulter.

Sofort dreht er sich zu mir um und schaut mich aus seinen braunen Augen an. „Arthur, möchtest du etwas trinken?" Mit einem Nicken lispelt er: „Apfelsaft" Ich nicke und schaue wieder den Kellner an. „Sie haben den Jungen gehört" Mit diesen Worten wende ich mich ab und fange an, mit dem schwarzen Auto ebenfalls auf dem Tisch hin und her zu fahren. Nach einer Weile schaue ich nach dem Baby, welches friedlich in der Schale schläft und streichle ihm vorsichtig über die Wange. Weiche Babyhaut trifft auf meine nicht so weichen Finger und ich schließe meine Augen.

Die Haut von Kindern und Babys hat mich schon immer fasziniert. Wie kann eine Haut bitte so schön weich sein und warum ist sie nicht das ganze Leben über so. Dann bräuchte keiner mehr Hautcremes, die eh keine Wirkung zeigen. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als der Kellner das Tablett mit den Getränken auf dem Tisch abstellt „Die Getränke", sagt er und wirft die Untersetzter schwungvoll vor uns auf die Platte des Tisches.

Ich setze mich wieder auf, richte meine Klamotten und bedanke mich mit einem Lächeln, als er meinen Tee auf dem Untersetzter abstellt. Auch der fast fremde Junge neben mir ruft freudig: „Danke!" und nimmt kaum, als der Kellner das Glas auf den Untersetzter gestellt hat, einen großen Schluck von seinem Apfelsaft. Natürlich ist der Saft nicht pur, sondern mit Wasser gemischt. Als Arthur das Glas fast leer getrunken hat, stellt er es zurück auf den Tisch und zeigt mir, wie man ein Autorennen über den Tisch macht.
-Überarbeitet

Die Mutter ist aber lange weg.

Wie findet ihr es?

𝐂𝐄𝐎 𝐎𝐅 𝐌𝐘 𝐇𝐄𝐀𝐑𝐓- 𝐁𝐚𝐛𝐲 𝐯𝐨𝐦 𝐁𝐨𝐬𝐬Where stories live. Discover now