Kapitel 10

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Ich schaue an der glasigen Außenfassade des hohen Gebäudes hoch und straffe meine Schultern, bevor ich tief durchatmend die glasigen Tür zum Gebäude öffne. Ich falte meine zitternde Hände und versuche somit vergeblich meine Nervosität vor den anderen zu verstecken. Ich setzte mein freundlichstes Lächeln auf und räuspere mich ein Mal, um die Aufmerksamkeit der Sekretärin, die konzentriert auf den Bildschirm des PCs schaut, zu bekommen. „Was kann ich für sie tun, Miss?", fragend schaut sie mich an und rückt ihre riesige Brille auf der Nase zurück.

„Ich habe ein Vorstellungsgespräch bei Mr.-", ich schaue kurz auf den Zettel mit der E-Mail, die ich mir extra ausgedruckt habe. „Walsh.", beende ich meinen Satz und falte den Zettel wieder zusammen. Ich schaue auf und sehe, wie sie mit ihren spitzen Nägeln auf der Tastatur tippt. „Ah, hier ist es!", sagt sie, greift nach einem Post-It und einem Kugelschreiber. „Ich schreibe ihnen die Raumnummer und die entsprechende Etage auf den Zettel." Sie reist den Zettel vom Block und legt ihn mir auf den Tisch. Als nächstes zieht sie einen Plan aus einer der Schubladen und legt ihn vor mir auf den Tresen.

Mit ihrem roten Nagel fährt sie auf dem Plan entlang und erklärt mir dabei, wo genau ich lang muss. „Sie steigen vorne in den Fahrstuhl", sie zeigt auf einen der zwei Fahrstühle, „Und in der obersten Etage können Sie aussteigen. Dort wird meine Kolleginn auf Sie warten und Sie zu Mr. Walsh bringen." „Danke für die Erklärung", sage ich und nehme den Zettel, auf dem die richtige Etage drauf steht.

„Viel Erfolg", ruft sie mir noch hinterher und legt den Plan zurück in die Schublade. „Danke", antworte ich und steige in den Fahrstuhl. Im Fahrstuhl drücke ich auf die höchste Etage und prüfe noch einmal mein Spiegelbild. Meine Haare fallen ordentlich gelockt meinen Rücken herunter und ich mustere prüfend mein Make-up im Spiegel. Ich hole meinen roten Lippenstift aus meiner großen Handtasche, beuge mich leicht vor und ziehe meinen Lippenstift nach. Genau in dem Moment, indem ich meinen Lippenstift zurück in die Tasche lege, ertönt der Klang, der das öffnen des Fahrstuhls signalisiert.

Lautlos gleiten die Türen des Fahrstuhls auseinander und ich steige aus. „Sind sie Ms. Alcott?", fragt die ebenfalls blonde Frau hinter dem Empfangstresen und kaut dabei weiter laut auf ihrem Kaugummi herum. „Ja, das bin ich", bestätige ich und laufe auf den Tresen zu. Lächelnd bleibe ich vor dem Tresen stehen und stelle meine Handtasche auf den Tresen. „Gut, dass sie da sind. Mr. Walsh ist noch in einem Meeting, aber Sie können gerne dort vorne Platz nehmen." Sie zeigt mit einem Finger auf die Sesselgruppe, die um einen kleinen Tisch verteilt auf einem hell braunen Teppich stehen.

Mit einem Nicken laufe ich auf die Sesselgruppe zu, um mich auf einen der bequem aussehende Sessel zu setzen. Ich schlage meine Beine übereinander, stelle meine Handtasche auf einen der freien Sessel ab und setze mich aufrecht hin. Während ich auf Mr. Walsh warte, schaue ich mich genauer auf dieser Etage um. Alles hier ist in hellen und freundlichen Farben gestaltet. Die Wände sind in Cremefarben gestrichen und auch die Möbel sind in einem hellem Braun und passen perfekt zu dem Rest. „Ms. Alscott", spricht mich die blonde Frau an und bleibt vor mir stehen.

Fragend schaue ich auf und ziehe meine rechte Augenbraue hoch, dass ist eine Angewohnheit von mir, die ich mir mal angewöhnt habe und leider nicht mehr wegbekomme. „Ich wollte sie schon mal in das Büro von Mister Walsh bringen." Nickend stehe ich auf, greife nach meiner Handtasche und deute ihr an, dass ich ihr hinterher laufe. Vom Empfang führt rechts der Flur weiter und durch kleine Schilder, wird einem der Weg zu den verschiedenen Büros geführt. Vom Flur gehen viele weiße Türen ab und neben den Türen hängen kleine graue Schilder mit weißer Schrift. Auf der die Namen des jeweiligen Angestellten stehen.

„Für welche Stelle haben Sie sich eigentlich beworben?", fragt die Blondine und schaut mich fragend an. „Für die des Personalchefs", antworte ich und streiche mir eine braune Strähne aus dem Gesicht. „Also wollen sie Mr. Walsh's Job haben.", sagt sie und schnallst mit der Zunge. „Ja, laut der Beschreibung sucht er jemanden, der seinen Job erledigt, damit er in den Ruhestand gehen kann." „Das ist richtig", bestätig sie und zeigt auf eine weiße Tür neben der, der Name von Mr. Walsh steht. W. Walsh steht auf dem Schild und darunter steht: Personalchef.

„Hier ist das Büro von Mr. Walsh. Sie können sich auf einen der Stühle setzen und auf ihn warten." Mit diesen Worten öffnet sie die Tür ohne  anzuklopfen und zeigt auf einen der zwei Stühle, die vor dem großen schwarzen Schreibtisch stehen. „Danke", sage ich und betrete das Büro. Mit einem leisen klicken schließt sie die Tür hinter mir und lässt mich in dem großen Raum alleine. Neugierig schaue ich mich in dem Raum um und stelle fest, dass auch dieses Büro in hellen und freundlichen Farben gehalten ist.

Hinter dem Schreibtisch ist die Wand komplett aus Glas und man hat einen super Blick auf die Skyline von Manhattan. Von hier aus sehe ich sogar das Haus, indem ich mit meinen Eltern als Kind gewohnt habe. Auch mein Wohnhaus kann ich am Rand von Manhattan erkennen. Ich lasse meinen Blick weiter durch den Raum schweifen und mustere das große schwarze Regal, das über und über mit Aktenordner voll ist. Gegenüber vom Bücherregal steht in einer Ecke eine kleine Sitzgruppe mit schwarzen Sesseln, die auf einem hellen Teppich stehen und perfekt zu dem Rest des Büros passen.

Passend zu den Sesseln gibt es einen kleinen Tisch und ein kleines Regal, auf dem kleine Kristallgläser und Flaschen mit einer goldenen Flüssigkeit stehen. Überall im Büro verteilt stehen noch grüne Pflanzen, die den ganzen Raum hell und freundlich wirken lassen. Als ich ein Geräusch vom Flur aus wahrnehme, setze ich mich schnell auf einen der Stühle, die hinter dem großen Schreibtisch stehen. Genau in dem Moment, indem ich mich hinsetze, geht die Tür auf und ein freundlich aussehend älterer Mann kommt ins Büro. „Entschuldigungen Sie meine Verspätung, Ms. Alcott.", sagt er und setzt sich mit einem breiten Lächeln auf den Stuhl hinter dem Schreibtisch.

***
„Und wie war es?", ruft Lori mir zu und schlingt, als sie bei mir angekommen ist ihre Arme um meinen Körper. Lächelnd lege ich meine Arme auch um ihren Körper und ziehe sie auch an mich. „Es war richtig gut", antworte ich auf ihre Frage und lasse sie los. „Das klingt richtig gut", lacht sie und zieht mich neben sich auf die Sitzecke, von der ich zur Begrüßung aufgesprungen bin. „Ja, finde ich auch.", nicke ich und nehme einen Schluck von meinem Cocktail. „Ich habe dir noch einen mitbestellt", sage ich und zeige auf den anderen Cocktail, der noch auf dem Tisch steht.

„Danke, mein Liebe. Was ist das für ein Cocktail?", sie greift nach dem Glas und schaut mich fragend an. „Lass dich überraschen", lache ich und schaue dabei zu, wie sie einen Schluck von dem Getränk nimmt. „Du bist ein Engel", ruft sie, als sie den ersten Schluck vom Cocktail genommen hat. „Gerne, gerne", sage ich und rühre mit meine Strohalm im Glas herum. „Hast du jetzt den Job?", fragt sie und schaut mich erwartungsvoll an.

-Überarbeitet

Danke an alle, die mein aller erstes Buch St. Smith Hospital Band 1 gelesen haben. Wir haben die 50 Tausend reads erreicht und genau aus diesem Grund ziehe ich die Lesenacht von Sonntag auf heute vor.

In einer Stunde, um 20 Uhr geht es weiter.

𝐂𝐄𝐎 𝐎𝐅 𝐌𝐘 𝐇𝐄𝐀𝐑𝐓- 𝐁𝐚𝐛𝐲 𝐯𝐨𝐦 𝐁𝐨𝐬𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt