Kapitel 33

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Ich sehe es nicht ein. Er versucht mich wirklich dazu zu manipulieren, ihm zu glauben. Ich bin sauer, mehr nicht. Er hat mir gesagt, dass er nichts zu verheimlichen hat und dann hat er mir diese nervige Schlampe ... hat er nicht. Er hat erzählt, dass er versucht hat, mit ihr klarzukommen, aber er hätte mehr zu ihr sagen können, aber ... ach, mein Gott! Es nervt mich, dass ich keine Angriffspunkte habe. Und es nervt mich, dass er behauptet, ich wäre eifersüchtig. "Du sollst einfach nur ..." Ich hasse mich so sehr dafür, dass mir gerade keine Worte einfallen. "Was soll ich? Dir erklären, was du fühlst?" Azads Hände umschlingen meine Handgelenke, um sie gegen seine Brust zu drücken. Mir wird warm. Mir wird heiß, aber ich bewahre die Ruhe. Es passiert nichts. Ich trage eine Waffe mit mir und wenn ich einmal hier schreie, werden alle hören, dass es aus einer Ecke kommt. "Du sollst dir nicht zu viel einbilden." "Tue ich nicht. Die Tatsachen sind klar vor meinen Augen." "Du fantasierst zu viel." "Deine Wut kam mit dem Eintreten einer irrelevanten Frau, die mich anvisierte. Erzähl mir nichts, Schneeflocke." Redet er gerade wirklich herablassend? Redet er gerade wirklich sogar spöttisch am Ende seines Satzes? Ich soll ihm nichts erzählen? Dieser ... mir fehlen wirklich die Worte. Das Korsettoberteil ist gerade zu eng für mich.

"Ich habe jedes Recht, wütend zu sein." "Das habe ich dir nie abgesprochen." Er macht mich nur noch wütender. "Du gibst selbst zu, dass ich wütend bin und nicht eifersüchtig." "Bei Eifersucht verspürt man Wut. Ich kenne es selbst." "Deine Empfindungen und Erfahrungen sollst du nicht auf mich projizieren!" Würde er meine Handgelenke nicht gegen seine Brust drücken, würden sie viel stärker zittern. "Tue ich nicht. Ich sehe aber deine Körpersprache, Schneeflocke." Meine Augen verengen sich feindlich. Er braucht mir gar nichts vorzumachen. Ich glaube ihm kein Wort, egal wie charmant er mich anlächelt. Azad hebt meine geballten Fäuste zu seinem Mund und küsst meine Knöchel. "Gefühle sind keine Schande." Was auch immer er damit meint. Ich will zurück und das tue ich jetzt auch. Ich habe Hunger und will endlich etwas zu essen haben. Es fehlt noch, dass ich wieder auf diese nervige Besessene treffe. Wahrscheinlich entspricht sie ganz ihrem Namen als Verwöhnte und Sensible. Ich weiß, dass er hinter mir ist. Ich weiß auch, dass er mich ansieht. Soll er doch zu seiner Ex! Aras spricht gerade mit irgendwelchen anderen Anzugträgern. Soll sich Azad zu ihm gesellen. Soll er doch mit dieser Grünäugigen jetzt tanzen wie seine Brüder mit ihren Frauen. Ich werde ihn absichtlich eine Stunde vor dem Morgengebet mit eiskaltem Wasser wecken, er soll einfach nur abwarten!

Wenn er nur wüsste, wie meine Anspannung steigt, als er mich zu sich herumwirbelt und an sich presst. Mitten auf der Fläche! Da, wo uns alle sehen können und da, wo alle tanzen! Ich bewege mich nur widerwillig mit, weil es mir unangenehm ist, ihn hier direkt töten zu wollen. Sein Lächeln wird ihm noch vergehen, er soll einfach nur abwarten. "Ich finde, wir haben auf unserer Hochzeit nicht lang genug getanzt." "Du lächelst mir viel zu lang." "Du unterdrückst mir viel zu lang deine schönen Gefühle." "Genug!", warne ich ihn. Ich weiß, dass er mich absichtlich jetzt um meine eigene Achse drehen lässt. "Finde ich auch." "Dann gib Ruhe." "Genug mit den unterdrückten Gefühlen." "Ich fühle nichts für dich!" Scheiße! Argh! Fuck! Ich werde wahnsinnig mit ihm. Ich wollte das nicht sagen. Es tut mir leid, wenn ich ihm die Freude nehmen, auch wenn er mich in den Wahnsinn treibt. Ich sehe sofort, wie die kleine Freude auf seinen Zügen erlischt. Mein Magen zieht sich sofort zusammen. Das wollte ich nicht, so sehr er mich auch provoziert. Ich ... genug für heute. Ich habe genug geredet und genug Emotionen heute gezeigt. Tut mir leid. Es war nicht so gemeint. Ich wollte dich nicht verletzen, sei mir bitte nicht sauer. Erst jetzt ist der Tanz unangenehm für mich. Mir fehlt sämtliche Dynamik. Wir beide tanzen auf einer Stelle. Ich schaue ihn dabei kein einziges Mal an, weil ich mich so schuldig fühle. Er liebt mich und ich sage so etwas. Das ist falsch. So etwas sollte man nicht tun. Erst, wenn die Person einen verletzen will und das wollte er nicht. Er wollte mich nur ärgern und ich bin so dumm und muss alles zerstören.

Durch den Weg deines HerzesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt