Kapitel 35

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A I D E N

Genervt schlucke ich die Tablette runter, nachdem ich mir ein großen Schluck von meiner Whisky Flasche erlaube. Heute war nicht gerade ein stressiger Tag, im Gegenteil. Der Schwachkopf hat es mir leicht gemacht, in dem er geschwiegen hat und die Kugel somit genau zwischen seine Augen schoss.
Doch die süßen Mädchenschläge von ihn am Anfang, überraschten mich tatsächlich.

Ich bin gerade dabei, die Zigarette zwischen meinen Fingern anzuzünden, als ein Klopfen in meinen Ohren dringt. Verwundert halte ich inne. Bis jetzt hatte Adeline kein einziges Mal hier angeklopft und ich vermute, dass es etwas mit unserem Gespräche vor paar Minuten zutun hat.

Das Zeug in meiner Hand lege ich ab, bevor ich ihr die Tür öffne. Adeline's Blick ist auf den Boden gerichtet und als sie aufschauen will, bemerkt sie, dass mir ein Kleidungsstück fehlt, weshalb ihre nun runden Augen hastig wieder den Boden anstarren.

Amüsiert grinse ich und stemme meine Hände in die Hüfte. Sie versucht unauffällig einen Schritt nach hinten zu gehen, was mir ein schelmisches Grinsen auf mein Gesicht zaubert. Adeline hat die Phase mit der Angst mir gegenüber noch nicht ganz überwunden, was gut ist, doch das hier ist keine Angst. In ihr leicht gerötetes Gesicht, den ich nur zur Hälfte sehen kann, überflutet sie der Scham und die Nervosität, welche ich so gerne an ihr mag.

Sie räuspert sich und streicht sich eine lockige Strähne nach hinten. „Ich... habe überlegt über das-", bevor sie zu Ende spricht unterbreche ich sie. So sehr ich es auch genieße, wie mein Körper sie einschüchtert, kann ich es dennoch nicht leiden, wenn man mit mir spricht ohne mich anzugucken.

„Meine Augen."

Das hübsche Mädchen scheint sofort zu verstehen und hebt schluckend ihren Kopf. Ihr funkelndes Braun fixiert meinen. Doch als weitere Sekunden vergehen und sie anfängt auf ihre volle und vor allem so anziehende Lippe rumzukauen merke ich, dass sie sich anstrengen muss nur in meine Augen zu schauen. Dieser Anblick vergnügt mich und ich könnte den ganzen Tag so verbringen, ohne mich auch nur ansatzweise zu langweilen.

„Du hast überlegt...", helfe ich ihr netterweise auf die Sprünge, während ich meine Augenbrauen hebe. Einige Male blinzelt sie, befeuchtet mit ihrer Zunge diese sicher großartig schmeckenden Lippen, bevor sie nochmal ihre Worte sammelt.

„Genau... ich habe überlegt und ich will das machen." Die Unsicherheit ist deutlich in ihrer Stimme zu hören und ebenso in ihren glasklar, hellen Braun zu erkennen. „Wir bleiben hier.", entscheidet sie und versucht so überzeugend wie möglich zu klingen.

Das Grinsen von vorhin schleicht sich wieder an. Aber nicht wegen Adeline's Worte, eher wegen diese neugierigen Augen, welche sich nicht mehr zurückhalten können und meinen Oberkörper nun doch durchforschen. Ich werde nicht leugnen, dass diese unsichere, unerfahrene und zurückhaltende Art von Adeline, mich öfters gelüstet. Es weckt ein Gefühl in mir auf, das ich nicht kenne. Frauen, die wissen was sie wollen, die Stärke und Selbstbewusstsein ausstrahlen... das ist mein Typ. Doch das, was dieses Mädchen mit mir alles anstellt, nur anhand eines unschuldigen Blickes, konnte noch keine. Und ich bezweifle sehr, dass es eine andere können wird. Denn Adeline ist die Definition von purer Befangenheit.

Leise fange auch ich an sie zu betrachten. Von oben habe ich zwar nicht die aller beste Sicht auf ihren Gesicht, dennoch faszinieren mich die vielen, jedoch nicht sehr stark pigmentierten Sommersprossen. Einige auf der kleinen spitzen Nase und einige auf ihren Wangenknochen. Die vollen Wimpern, welche ihre glitzernden Augen von meiner Sicht aus verdecken, sind lang. Mein Blick wandert weiter nach unten und da das Oberteil von Adeline einen ziemlich gewagten Ausschnitt hat, habe ich eine freie Aussicht.

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