T W O

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Seufzend kramte ich mein Handy aus meiner hinteren Hosentasche. Zur nicht all zu großen Überraschung war es Lewis, der es wohl irgendwie geschafft hatte, mich trotz des Funklochs zu erreichen. Kurz starrte ich einfach nur auf mein Display, nicht sicher ob ich hingehen sollte oder ihn einfach ignorieren. Schlussendlich überwand ich mich und nahm den Anruf an. Rauschen tönte in der Leitung, dann war es Lewis' Stimme, die sich an dessen Stelle rückte. „Liv?" Fragte er, ich wollte antworten, doch mehr als ein brüchiges „ja," schaffte es nicht meine trockene Kehle hochzuklettern. Plötzlich fühlte ich mich überhaupt nicht mehr bereit mit ihm zu reden. Da waren immer noch diese Gefühle die ich für ihn hatte, das Kribbeln in meinem Bauch, wenn ich an ihn dachte und das Ziehen in meinem Unterleib wenn ich seine Stimme hörte. Doch genauso war da auch die Angst. Angst nochmal so verletzt zu werden und Angst er würde mich auslachen. Himmel, warum musste es nur so beschissen kompliziert sein...

„Hallo?" Drängte sich plötzlich wieder seine Stimme in mein Ohr und ich schüttelte den Kopf um mich von meinen Gedanken loszureißen. „Hörst du mich überhaupt?" Reiß dich jetzt zusammen, Liv! Zischte meine innere Stimme und ich zuckte augenblicklich zusammen. „Äh... Was hast du nochmal gesagt?" Wollte ich von dem Briten wissen, woraufhin dieser wiederholte was er eben gesagt hat. Können wir bitte reden? Wir müssen das klären! Sag mir wo du bist und ich komme zu dir! Gott wie mich diese Sätze nerven... Ich konnte es einfach nicht mehr hören und auch nicht mehr ertragen, weshalb ich Lewis kurzerhand meinen Standort schickte und nun auf ihn wartete. Ich werde nicht drum rum kommen mit ihm zu reden, also sollte ich es schnellstmöglich hinter mich bringen. Vielleicht kann ich dann ja auch endlich damit abschließen und ihn - und alles was mich an ihn erinnert, loslassen? Ich wusste natürlich, dass das mehr eine lächerliche Wunschvorstellung war, als ein realistischer Gedanke, da ich ihn zwangsläufig weiterhin sehen werde. Aber womöglich ändert es trotzdem etwas, wenn wir uns aussprechen? Sofern ich es überhaupt hinbekomme irgendwas zu sagen, wenn er vor mir steht...

Nach ziemlich genau dreißig Minuten erblickte ich Lewis, der gerade durch das Gras zu mir gelaufen kam. Auf der Stelle begann mein Herz schneller zu klopfen, meine Wangen glühten und ich fühlte mich, als ob ich ihn zum ersten Mal sehen würde. Das Outfit was er trug, bestand aus einem roten Hoodie und einer schwarzen, kurzen Jeans und - Verdammt warum musste er auch so verflucht attraktiv sein?!

„Schönes Plätzchen hast du hier..." Meinte Lewis, während er näher kam und schlussendlich die Feuerstelle erreichte. Als Antwort lächelte ich nur leicht, zu mehr war ich nicht im Stande. Er setzte sich auf den Stamm neben meinem, sofort stieg mir der Geruch seines Parfums in die Nase und ich fing an zu vermissen was zwischen uns war. Diese Nähe und dieses Gefühl von Sicherheit was er mir gab, das vermisste ich. Mehr als alles andere in diesem Moment. „Wie geht's dir?" Fragte er nach einiger Zeit des Schweigens. Auf der Stelle traten Tränen in meine Augen, es ging mir nicht gut. Überhaupt nicht! Doch ich hielt sie zurück, irgendwie. Ich war mir nicht sicher, ob er die Frage ernst meinte oder sie nur gestellt hat um mich zu verletzten, weshalb ich nur leicht mit den Schultern zuckte. Eigentlich müsste er die Antwort sowieso kennen, schließlich war er der Grund dafür, dass es mir so beschissen geht... Jedoch schien die Frage für ihn tatsächlich nicht mehr als eine einfache Frage gewesen zu sein, denn er beschäftigte sich nicht weiter mit meiner ziemlich undeutlichen Antwort, sondern kam direkt auf den Punkt.

„Hör zu..." Fing er an und mein Herz stolperte. Noch nie hatte ich ihn so unsicher und leise erlebt. Meine Augen suchten unwillkürlich seine, und was ich sah, passte so gar nicht zu ihm. Das dunkle schokoladenbraun war betrübt, von Angst? Aber vor was? Was machte ihm Angst, was machte ihn plötzlich so unsicher? Dann fuhr er fort. „Ich denke, dass wir eine ganze Menge bereden sollten..." Er sah mir in die Augen, ich schluckte und sagte nichts. „Als erstes vielleicht das mit deinem Vater. Er hatte mich am Anfang darum gebeten mich ein bisschen in dein Leben einzumischen und aufzupassen, dass du nichts unüberlegtes machst..." Ich rollte mit den Augen und murmelte dann ein leises „typisch," während ich meinen Kopf wegdrehte.

Toxic Love - the beginning of the end (Band 2) | Lewis Hamilton FFWhere stories live. Discover now