F I F T E E N

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Der Freitag verging wie im Flug und am Nachmittag war auch noch das zweite freie Training. Der Samstag verging mindestens genauso schnell, und ehe ich mich versah, war es Sonntag.

Als ich morgens aufwachte, war Lewis bereits weg, für ihn gab es noch einige Dinge die vorbereitet werden mussten. Dementsprechend machte ich mir den Start in den Sonntag Morgen etwas gemütlicher. Nachdem ich mich fertig gemacht hatte, ging ich runter in die Hotellounge, wo ich auch schon erwartet wurde. Anna, eine hübsche Brünette mit hell braunen, fast schon gelblichen Augen, saß auf einer der vielen Sitzgelegenheiten. Ich hatte die gleichaltrige gestern beim Qualifying kennengelernt, soweit ich weiß, macht sie gerade ein Praktikum bei Angela, der Physiotherapeutin von Lewis...

„Liv!" Begrüßte sie mich freudig. Sie zog mich in eine kurze Umarmung, die ich natürlich erwiderte. „Hey, Anna. Gut geschlafen?" In den nächsten fünf Minuten, erzählte sie mir von ihrer, mehr oder weniger spannenden Nacht. Ihr Redefluss hielt so lange an, bis wir schließlich den Spa-Bereich mit Pool, Sauna und vielen anderen Möglichkeiten erreichten.

Dadurch, dass so gut wie niemand außer ein paar einzelne Leute da waren, hatten wir die freie Auswahl unserer Liegestühle. „Der ist meiner!" Rief ich und schmiss mein Handtuch auf den besagten Stuhl, während sich Anna den daneben schnappte.

„Ich würde sagen, jetzt können wir uns mal so richtig entspannen..." Ich stimmte der Brünetten zu und lehnte mich zurück. Die Temperatur in dem riesigen Raum war angenehm und die Feuchtigkeit perlte leicht auf meiner Haut. Lustiger weise trugen wir beide fast den identischen weißen Bikini, und das, obwohl wir uns davor nicht abgesprochen haben...

Keine Ahnung wie lange wir da lagen, aber es war sicher lang, denn wir unterhielten uns über alles mögliche und das sogar ziemlich ausführlich. Sie erzählte von ihrem Hobby, dem Reiten, und ich erzählte etwas über die ganzen Fahrer, die sie leider noch nich so wirklich kennenlernen konnte. Ich muss sie unbedingt heute Abend mit zur Afterparty nehmen... Irgendwann kamen wir zwangsläufig auf das Thema Lewis und ich. Seit gestern gibt es tausende Schlagzeilen, die wissen wollen, was das zwischen uns ist. Bisher hatten wir noch nichts dazu gesagt, aber vielleicht spricht er ja heute im Interview darüber...

„Heißt das, ihr seid zusammen, oder..." Fragte sie vorsichtig und ich zuckte mit den Schultern. Zum wiederholten mal dieses Wochenende, fragte ich mich, wie ich jemandem das zwischen uns erklären kann. Dabei sollte es doch eigentlich nicht so kompliziert sein, oder? Ich weiß nicht warum, aber diese Frage zu beantworten war so unglaublich schwer. Ich meine, warum war es nicht so einfach? Warum konnten wir nicht einfach klarstellen, ob wir zusammen sind oder nicht? Klar, ich könnte natürlich nachfragen, aber die Angst, er würde mich dann wieder fallen lassen, war einfach zu groß...

„Weißt du, es ist wirklich kompliziert, und-" Fing ich an, wurde jedoch unterbrochen. Mein Name hallte an den gefliesten Wänden und Decken, ich schreckte augenblicklich auf. In mein Sichtfeld drang sich Lewis, der irgendwie nicht so glücklich aussah. „Darf man Fragen, was in Gottes Namen du hier machst?" Er schnaubte. Vor Wut? „Und wieso hast du nichts an?" Er kam zum stehen, seine Blicke durchlöcherten mich. Anna war derweil völlig verstummt, in den Augen der Brünette lag Angst. Angst und Furcht, mit hoher Wahrscheinlichkeit vor Lewis und seiner Wut.

„Komm runter, Lewis..." Versuchte ich den Briten zu beruhigen, während ich mich hinsetzte. „Wie stellst du dir denn bitte vor, dass ich runter komme?! Ich habe dich gesucht und muss dich so hier vorfinden, das ist-" Er unterbrach sich selber und fuhr sich gestresst durchs Gesicht. Mir war nicht klar, warum er so drauf war, oder warum er sich mir gegenüber so verhielt, aber ich wollte mich damit nicht zufrieden geben. Er kann seine Wut an jemand anderem auslassen, aber ganz sicher nicht an mir!

„Sag es. Wie ist es?" Ich ließ mein Handtuch von meinen Schultern gleiten und stand auf. „Na los, du kannst es mir ruhig sagen wie du das findest!" Keifte ich, er schnappte empört nach Luft. „Das fragst du wirklich?" Seine Worte brachen als ein Lachen hervor, sie verletzten mich tiefer als sie es eigentlich sollten. „Du liegst hier wie eine verdammte, eine, eine, ahrghhh!" Er schnaubte wütend und hob mehrmals seine Cap um sich darunter die Haare zu richten.

Toxic Love - the beginning of the end (Band 2) | Lewis Hamilton FFWhere stories live. Discover now