F O R T Y N I N E

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Ich zuckte leicht zusammen, als ich plötzlich eine Hand in meinem Nacken spürte. Sie war eiskalt, doch ich erkannte sie sofort. Mein Kopf zuckte nach rechts, wo ich eine Gestalt vernahm, die der von Lewis gleich kam. „Hey, Babe." Begrüßte er mich und noch bevor ich dies erwidern konnte, beugte er sich zu mir runter und presste einen Kuss auf meinen Mund. „Uhm, hey..." Sagte ich etwas verwirrt, warum wusste ich selbst nicht.

„Möchtest du dich zu uns setzten?" Fragte ich schließlich und rückte ein Stück zur Seite, Lewis schüttelte den Kopf. „Wir gehen jetzt." Meinte er Monoton, was zur Folge hatte, dass mir ein kalter Schauer über den Rücken lief. Warum war er plötzlich so kalt, vorhin war doch noch alles okay?

„Äh, okay... Wir sehen uns, Jungs!" Verabschiedete ich mich von den dreien, die uns nur perplex nachschauten. Doch Lewis schien das überhaupt nicht zu interessieren, denn der war wohl darauf aus hier so schnell wie möglich weg zu kommen. So schnell, dass ich überhaupt keine Zeit hatte zu fragen, was los ist. Erst später, als wir nach draußen liefen, wurde er etwas langsamer und ich konnte etwas sagen.

„Was sollte das eben?" Wollte ich von dem Briten wissen, er antwortete nicht. „Lewis?!" Er schloss das Auto auf und lief dann um dieses herum. „Steig ein." Lewis öffnete mir die Türe, doch ich ging dem nicht nach. „Ist es wegen den Jungs?" Ich warf ihm einen fragenden Blick zu, ich war mir ziemlich sicher, dass es daran lag. „Komm schon, das ist doch lächerlich... Du weißt ganz genau, dass du dir keine Sorgen machen musst." Ich verschränkte die Arme vor der Brust, doch Lewis antwortete mir nicht, was mir dann aber auch egal war, weil ich keine Lust auf Streit hatte.

Ich stieg ein, Lewis schloss die Tür für mich und das nicht zu vorsichtig... „Idiot..." Ich verstand wirklich nicht, warum er jetzt schon wieder so eingeschnappt war, bis eben war doch alles noch okay...? Na ja, so ist er eben, schätze ich...

Wir fuhren vom Parkplatz, er sprach kein Wort mit mir, und ich tat es ihm gleich. Aber das schweigen war unerträglich, es zerrte an meinen Nerven und je länger wir nichtssagend dasaßen, desto schlimmer wurde es. Meine Finger fingen an zu kribbeln, ich wollte etwas sagen, irgendwas, nur nicht schweigen. Alles war besser als das.

„Kannst du bitte damit aufhören..." Brach ich schließlich die Stille. „Womit?" Oh Gott, er wollte mich jetzt also wirklich ärgern... Ich rollte mit den Augen und ließ meinen Blick nach draußen schweifen. Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in mir breit. Alles war mit Schnee bedeckt, die Bäume, der Boden.

Die Natur kam mir so ruhig vor, als wäre die Zeit stehen geblieben. Und dann gab es noch uns, bei uns war nichts ruhig. Ich spürte wie die Spannung zwischen uns knackte, wie wir beide Schwierigkeiten hatten, nichts falsches zu sagen.

„Zum Beispiel damit, mich zu ignorieren und so zu tun, als hätte ich einen Fehler gemacht, das habe ich nämlich nicht..." Ich schaute zurück zu Lewis. „Ach ja. Ist das so..." Meinte er halblaut, ich sah wie seine Finger fester das Lenkrad umschlossen. Erst dachte ich, ich hätte mich verhört, doch dann wurde mir klar, dass er genau das gesagt hat. Und er meinte das komplett ernst. „Okay, warte..." Meine Worte brachen als ein humorloses Lachen hervor. Er dachte wirklich, dass es mein Fehler war, mein verdammter Fehler... „Ich-" Ich zeigte auf mich. „Ich soll einen Fehler gemacht haben?" Es war wirklich schwer zu glauben, dass er das tatsächlich ernst meinte. Insgeheim hoffte ich, dass er den Spaß gleich auflösen wird, doch dem war nicht so.

„Ja. Hast du mit denen gesprochen oder ich?" Sein Blick zuckte zu mir, er war kalt, eiskalt und ich erschauderte. Dann sagte niemand etwas, schweigen brach über uns herein. Er konnte sowas doch nicht einfach so behaupten? Er konnte mir unmöglich die Schuld für irgendwas zuschieben, die offensichtlich nicht meine war...?

Toxic Love - the beginning of the end (Band 2) | Lewis Hamilton FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt