T E N

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Eingekuschelt in die weichen Kissen und Decken meines Bettes, genossen wir die ruhige Zweisamkeit. Mit den Fingern fuhr ich die Formen auf seinem Oberkörper nach, sie faszinierten mich jedes mal aufs Neue. „Die gefallen dir, oder?" Lewis lachte leicht, während seine Finger Kreise auf meinen Arm malten. Ich nickte stumm. Ich hatte zwar selber keine Tattoos, aber ich fand sie trotzdem wunderschön. Vielleicht lag das aber auch einfach nur an Lewis, an ihm sieht eben alles gut aus...

Nach einer kurzen Weile, in der wir einfach nur da lagen und dem Atmen des jeweils anderen lauschten, fiel mir ein, dass wir gar keine Ahnung hatten, wie spät es eigentlich ist. Mühselig befreite ich mich aus Lewis' Armen und griff dann um mich, da mein Handy wahrscheinlich hier irgendwo sein musste... „Was suchst du?" Fragte er belustigt, während ich immer hektischer die Kissen und decken hochhob, aber mein Handy war nirgends zu finden.

„Mein Handy..." Erklärte ich irgendwann halblaut. „Ich muss wissen wie viel Uhr es ist. Nicht, dass mein Vater nachhause kommt und uns hier sieht..." Mein Puls wurde immer schneller. Vor mir spielten sich Horrorszenarien ab, was passiert, wenn uns mein Vater so erwischt. Er würde mich umbringen, und Lewis wahrscheinlich auch, wenn er davon erfährt. Etwas anderes kann ich mir bei ihm nicht vorstellen. „Beruhig dich." Lewis setzte sich hin und hielt meinen Arm fest. Mein Blick huschte zu ihm, er lächelte. „Es ist erst vierteil vor neun." Er hielt mir sein Handydisplay vor die Nase.

„Dein Dad kommt bestimmt noch nicht, wenn er mit Freunden was essen ist. Also solltest du dich entspannen und vielleicht nicht immer an deinen Vater denken, okay?" Ich nickte verstehend, woraufhin mir Lewis einen Kuss auf den Mund drückte.

„Ich muss noch duschen gehen." Erklärte ich mich, bevor ich in die Versuchung kommen konnte, mich wieder hinzulegen. Denn das würde ich jetzt eigentlich wirklich gerne. Ich wollte nur ungern aufstehen und die Nähe von Lewis missen, eigentlich wollte ich einfach nur hier mit ihm liegen und an nichts denken. Aber ich musste, schließlich wollte ich nicht Gefahr laufen, nach Sex zu riechen, wenn mein Dad nachhause kommt.

„Ohne mich?!" Brach es aus Lewis. Er riss die Augen auf, und ich musste unweigerlich anfangen zu kichern. „Ja du Idiot. Ohne dich." Ich lachte immer noch, auch wenn ich den Gedanken gar nicht mal so schlecht fand. Aber nein, nicht jetzt. Wir wissen beide was passiert, wenn wir zusammen duschen gehen... „Du kannst natürlich trotzdem mitkommen, wenn du das willst..." Versuchte ich einen Kompromiss zu vereinbaren. „Aber nicht mehr! Nur schauen, nicht anfassen." Er nickte unter meiner Strenge, was genau das war, was ich erreichen wollte. Und zugegeben machte es sogar ein bisschen spaß ihn in die Schranken zu weisen...

Meine Muskeln entspannten sich schlagartig, als das heiße Wasser über meinen Körper lief. Ich schloss die Augen und genoss den Augenblick, ein kurzer Moment der Stille, wo einfach nichts war. Keine negativen Gedanken, kein schlechtes Gewissen und auch sonst nichts was mir diesen Moment zerstören könnte. Dann endete die Reise durch meine Fantasien und ich wurde zurück in die Realität gerissen. Mein Blick fiel auf Lewis, der mich vom Waschbecken aus beobachtete und jede meiner Bewegungen genauestens verfolgte. Das Gefühl war atemberaubend. Zu wissen, dass er mich bewunderte und begehrte. Er, der Mann von dem ich es am wenigsten erwartet hätte. Denn eigentlich war ich der festen Überzeugung gewesen, dass wir niemals warm miteinander werden. Dass wir uns für immer abgrundtief hassen und verabscheuen werden. Aber vielleicht ist es ja doch nicht so. Möglicherweise waren wir immer dazu bestimmt, irgendwie zusammen zu enden?

„Weißt du eigentlich, wie verdammt schön du bist?" Lewis hielt mir ein Handtuch auf und wickelte es um mich, als ich aus der dusche stieg. „Jetzt wo du's gesagt hast, ja." Scherzte ich und drehte mich zu ihm. Ich drückte Lewis noch einen Kuss auf seine grinsenden Lippen, bevor ich ihm Platz machte, damit auch er kurz duschen konnte. Im großen Spiegel über dem Waschbecken, richtete ich mich etwas. Ich wischte die Mascara Reste unter meinen Augen weg und trug anschließend noch ein Serum auf.

Aber es war wirklich schwer mich auf das wesentliche zu konzentrieren, wenn Lewis im Hintergrund duschte. Immer wieder huschte mein Blick zu ihm. Die Muskeln unter dem riesigen Jesuskreuz Tatoo auf seinem Rücken, bewegten sich spielerisch, wenn er sich bewegte. Wie konnte man nur so unglaublich heiß sein? Bevor ich mir diese Frage beantworten konnte, war er fertig und stieg aus der Dusche. Mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt, stellte er sich hinter mich.

Seine Hände fanden meine Haare, ich spürte wie er sie zur Seite schob und mir einen Kuss aufs Schlüsselbein drückte. Ich zog scharf die Luft ein, seine Lippen waren heiß und feucht, als sie sanft auf meine empfindliche Haut trafen. Ich musste mich zwingen die Augen offen zu halten, bevor ich ihm wieder verfallen konnte.

„Lewis..." Seufzte ich und drehte mich zu ihm. „Du hast echt nie genug, kann das sein?" Ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn auf den Mund. „Von dir, meine Liebe" Er stoppte kurz und legte seine Arme um meine Taille. „Werde ich nie genug haben, nur, damit das klar ist." Mit einem Kuss bestätigte er was er sagte.

Ich spürte wie seine Hände zu meinem Hintern rutschten, und noch bevor er mit ihnen unter das Handtuch gleiten konnte, stoppte ich ihn, indem ich mich von ihm löste. „Ich warne dich..." Fing ich an und er hörte sofort auf. „Wir" Ich zeigte erst auf ihn und dann auf mich. „Wir beide, gehen jetzt in mein Zimmer und ziehen uns an. Hast du das verstanden?" Ich versuchte ernst zu schauen, doch seine funkelnden Augen und sein hinreißender Körper machten es mir schwer.

„Komm schon. Nur fünf Minuten..." Er versuchte mich näher zu sich zu ziehen, doch ich schaffte es irgendwie mich von ihm loszureißen. „Vergiss es." Lachend stolperte ich ein paar Schritte zurück, bis ich schließlich die Tür im Rücken hatte und diese öffnete. „Außerdem kommt mein-" Ich blieb augenblicklich stehen, als ich die Gestalt bemerkte, die bei den Treppen stand.

„Wer kommt?" Hörte ich Lewis aus dem Bad rufen, doch ich konnte nicht antworten. Meine Kehle war trocken, viel zu trocken, und meine Knie weich wie Pudding.

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Muss ich dazu irgendwas sagen? Ich glaube nicht hahaha...

Schreibt mir unbedingt in die Kommentare wir ihr das Kapitel findet und was ihr denkt, was jetzt wohl passiert. Vergesst natürlich auch nicht zu Voten, wenn euch das Kapitel gefallen hat :)

Man liest sich, eure Annpakki <3

Toxic Love - the beginning of the end (Band 2) | Lewis Hamilton FFWhere stories live. Discover now