Kapitel 3

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(Haley)

Der restliche Abend verlief zu meinem Erstaunen wirklich gut.

Ich musste wirklich sagen, dass ich diesen Mann ganz anders eingeschätzt hatte. Er wirkte kalt doch eigentlich war er wirklich nett. Vielleicht ein wenig herrisch aber das störte mich nicht besonders.

Dennoch gab es eine Sache welche mich ziemlich störte. Er hatte wirklich die komplette Konversation voll im Griff. Wenn er ein Thema beendete dann war es beendet. Wenn er ein neues anfangen wollte dann war es so.

Nach einer Weile hatten wir dann auch tatsächlich unsere Nummern ausgetauscht. Eigentlich war ich unsicher was das anging aber mit ein paar schönen Worten die mir ein schlechtes Gewissen machten wenn ich ihm meine Nummer nicht geben würde hatte er mich dann überzeugt gehabt was ich jetzt im Nachhinein wieder bereute.

Um genau zu sein dann als sich das Date langsam dem Ende näherte.

Er erzählte mir, dass er hier in der Nähe des Restaurants wohnte. Ich wusste was das für ein Bereich war in dem er wohnte denn dieses Viertel war dafür bekannt, dass hauptsächlich arrogante reiche Menschen dort einzogen.

Allerdings sagte er auch etwas womit ich eher weniger gerechnet hatte.

Nämlich, dass er mich gerne wiedersehen würde. Das war wirklich selten der Fall da ich meistens alle Männer vergraulte. Obwohl ich eigentlich unsicher darüber war willigte ich dennoch ein.

Denn ich fand ihn wirklich nett irgendwie. Er sah gut aus und die Art wie er mit mir sprach und die Art welche er ausstrahlte machte ihn für mich deutlich interessanter als andere Männer.

Klar ich kannte Männer wie ihn, Männer die eben gerne die Kontrolle behielten und trotzdem hatte Ryc irgendwie mein Interesse geweckt. Allerdings hatte ich auch schnell gemerkt, dass er ein Mann war welcher ganz offensichtlich viel Geld hatte. Denn nicht umsonst hatte er eine Flasche Champagner im dreistelligen Bereich bestellt und nicht umsonst wohnte er in dem Viertel wo die Menschen das Geld quasi in den Arsch geschoben bekamen.

Ich wusste nicht genau wo das mit uns hinführen würde und höchstwahrscheinlich würden wir sowieso kein zweites Date haben. Er Bluffte vermutlich einfach nur um bei seinen Freunden damit zu prahlen, dass ich Hoffnungen hatte und er ein Herzensbrecher ist.

Als ich an diesem Abend nach Hause kam war ich irgendwie erleichtert, dass es vorbei war. Zwar konnte ich mir nicht genau erklären wieso aber ich war es einfach. Ich ging zunächst Duschen und zog mir etwas bequemeres an bevor ich mich ins Bett schmiss.

Es dauerte auch tatsächlich nicht lange bis ich schließlich einschlief und wenig später durch meinen Wecker wieder geweckt wurde.

Mein Schlaf kam mir immer vor wie fünf Minuten wobei es sich eigentlich um Stunden handelte. Ich hatte Kopfschmerzen welche mich beinahe dazu brachten mich Krank zu melden. Doch das käme nicht in die Tüte.

Schon mehr oder weniger Qualvoll langsam zwang ich mich aus dem Bett und ging meiner Morgenroutine nach. Erst der halt im Bad anschließend anziehen und schlussendlich Frühstücken.

Etwa eine halbe Stunde nachdem ich mein Müsli aufgegessen hatte fuhr ich Lustlos und Unmotiviert zur Arbeit. Die Kopfschmerzen waren noch immer nicht verschwunden was meine fehlende Motivation erklärte.

Ich arbeitete mehr oder weniger als Krankenschwester auf der Kinderstation. Eher gesagt in einer Kinderinsel. Bedeutet Schwer Behinderte Kinder kamen hier her und manche von ihnen Starben auch hier.

Manchmal war das hier echt schwierig besonders dann wenn mir die Kinder ans Herz wuchsen und dann verstarben. Allerdings war das hier schon immer mehr oder weniger mein Traumjob gewesen.

Nun gut nicht ganz. Ursprünglich wollte ich mich als Schauspielerin versuchen denn das war mein Kindheitstraum gewesen doch diesen Traum hatte ich schnell aufgegeben.

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„Du bist zu spät" ich hörte die Wut in ihrer Stimme „Tut mir leid der Verkehr" entschuldigte ich mich und sah Gloria die wohl meist gehasste Frau der Station entschuldigend an.

Irgendwas an ihr erinnerte mich immer gleich an meine Mutter welche es ebenfalls genoss anderen jeden einzelnen ihrer Fehler unter die Nase zu reiben.

Gloria gestikulierte mit den Händen „Worauf wartest du? Willst du ewig hier herum stehen und nichts tun?" sie marschierte gleich nach ihren Worten los zum Computer.

Wenn ich könnte würde ich ihr sagen sie solle sich nicht immer verhalten als wäre sie in der Position uns anderen Befehle zu geben. Doch das würde vermutlich mit einer Beschwerde enden welche Konsequenzen zur Folge hätte.

Der Tag an sich verlief ziemlich stressig wie eigentlich jeder Tag an dem ich hier war weswegen ich nach meiner Schicht ziemlich erleichtert war nach Hause zu können.

Als ich also gegen Abend dann wieder Zuhause ankam und erstmals mein Handy an diesem Tag checkte blieb mir der Atem weg.

Ryc -17:12 Uhr

Hole dich heute um 19 Uhr ab. Wir fahren zu mir.

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(780 Wörter)

:)

Because hes a Psycho (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now