Kapitel 17

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(Haley)

Nun... Mittlerweile waren Tage sogar Wochen vergangen. Seit Wochen war Ryc mein einziger Sozialer Kontakt. Wenn ich ihm nicht alles recht machte sperrte er mich ein und ließ mich allein.

Ich verbrachte die meiste Zeit mit Nachdenken. Mein Leben war in gewisser Form ruiniert. Natürlich ließ ich Ryc seit Wochen um genau zu sein seit 6 Wochen in dem Glauben er hatte gewonnen.

Ich ließ ihn in dem Glauben er hätte mich gebrochen und er hätte die totale Kontrolle.

Allerdings fiel es mir sehr schwer mich dabei nicht selbst zu verlieren. Mein Zeitgefühl ließ nach und auch mein Überlebensinstinkt setzte hin und wieder aus, Es war ziemlich belastend wenn die einzige Person mit der du reden konntest ein Psychopath war.

Meine Sorgen und Gedanken machte ich nun also mit mir selbst aus und das fing an mich zu zerstören. Ich begann mich nach Meiner Familie und meinen Freunden zu sehnen und ich fragte mich was sie grade Taten.

Man könnte meinen ich begann in eine Depression zu rutschen. Seit ich hier war hatte Ryc es mir gestattet ein einziges Mal meine Familie und Freunde zu kontaktieren.

Ich hatte die Anweisung bekommen allen zu sagen, dass es mir gut ging. Meine Familie dachte nun also ich wäre ins Ausland zu meinem Freund Danny gezogen doch aufgrund der Zeitverschiebung konnten wir kaum Kontakt halten.

Mit Danny war ich schon ewig nicht mehr zusammen. Meine Mutter liebte ihn weswegen ich es einfach nicht übers Herz brachte ihr zu erzählen, dass Danny und ich uns vor Monaten getrennt hatten.

Grund dafür war, dass er mich bis aufs Blut verarscht hatte.

Zum Ende unserer Beziehung konnte ich nicht mehr unterscheiden was von seinen Worten der Realität entsprach und was eine Dreiste Lüge war.

Natürlich waren sie alle zunächst skeptisch. Schließlich hatte ich nie erwähnt jemals mit Danny zusammen ziehen zu wollen.

Flashback

"Bist du sicher, dass es dir gut geht Spätzchen?" fragte Mom mich nun zum zweiten Mal. Dieses Mal klang sie ziemlich besorgt.

"Ja natürlich mach dir keine Sorgen" sagte ich gespielt fröhlich... Doch in Wahrheit stand ich hier mit Tränen in den Augen und würde am liebsten verzweifelt um Hilfe bitten.

Das würde ich vermutlich auch tun doch Ryc stand hinter mir.

Ich spürte deutlich die Knarre an meinem Hinterkopf während er den Anruf regelrecht bewachte.

Er achtete darauf, dass ich nichts falsches sagte und wenn meine Mom eine Frage stellte die ich nicht beantworten sollte zeigte er mir dies auch.

Denn dann nahm der Druck an meinem Hinterkopf zu und ich war gezwungen der Frage auszuweichen.

Verflucht ich hatte so große Angst in diesem Moment. "Wieso hast du dich die letzten Wochen nicht gemeldet? Deine Wohnung ist gekündigt und dein Handy aus. Natürlich mache ich mir Sorgen wenn meine Tochter sich wochenlang abkapselt." erklärte sie weiterhin besorgt.

"Ich will bloß nicht das du wieder abrutschst Haley" dieses Mal klang sie eher verzweifelt und diese Worten weckten wirklich miese Erinnerungen in mir.

Flashback Ende

Zwei Dinge zu dieser Erinnerung. Erstens war das der wohl schwierigste Anruf meines Lebens. Zweitens hatte auch Ryc bemerkt, dass diese Aussage irgendwas in mir ausgelöst hatte. Schlussendlich Zwang er mich dazu es ihm zu erzählen.

Als ich grade 14 wurde war ich in eine wirklich schwere Depression gerutscht. Anfangs hatte mir niemand geglaubt und alle sagten immer es wären bloß meine Hormone und die Pubertät. Nun schlussendlich endete das ganze mit einem gescheiterten Selbstmordversuch.

Bis ich 19 war hatte ich damit zu kämpfen bis ich schließlich aus diesem Loch raus kam. Damals hatte ich kaum gegessen, den halben Tag verschlafen, mich zurück gezogen, kaum geredet, niemanden mehr an mich ran gelassen doch was das schlimmste war waren die dadurch bedingten Panikattacken.

Unter Menschen zu gehen war für mich damals so als würde jemand von mir verlangen in einen Vulkan zu springen oder so ähnlich.

Ich bekam das Gefühl jeder Mensch dem ich begegnete starrte mich an und redete über mich und ich hatte panische Angst davor. Als ich plötzlich 2 Hände an meiner Taille spürte zuckte ich zusammen.

Ryc.

"Heute ganz schreckhaft" stellte er fest während ich den Abwasch weiter machte und versuchte seine Anwesenheit zu ignorieren.

Ihm gefiel es wohl nicht, dass ich ihn nicht beachtete denn er drehte mich etwas Grob zu sich um, packte mein Gesicht mit beiden Händen und küsste mich.

Jep auch das war eine Sache die er ständig tat. Also abgesehen von irgendwelchen Wutausbrüchen, seinem Kontrollzwang und seinen ständig wechselnden Emotionen war er ein Mensch der sich extrem nach Liebe sehnte.

Ich empfand das als Schwachstelle und somit spielte ich bei dem was er tat einfach mit und so kam es auch das ich seinen Kuss erwiderte. Dennoch blieb ich Vorsicht. Denn wenn Ryc einen Wutanfall bekam oder seine Emotion wie so oft plötzlich umschlug wurde er ziemlich Gewalttätig.

Die Würgemale und mein Blaues Auge waren noch immer deutlich zu erkennen. Es fiel mir zunehmend schwerer meine aufkommende Wut und Verzweiflung zu unterdrücken. Nur noch eine Weile dann ist alles vorbei.

Genau das redete ich mir täglich ein. Ryc's Vertrauen mir gegenüber reichte noch nicht aus um meine Pläne umzusetzen.

Natürlich hatte ich bereits versucht ein Telefon aufzutreiben um Hilfe zu rufen. Doch entweder gab es in diesem Haus einfach keins oder ich war einfach zu blöd es zu finden. Das selbe war mit der Tür. Ab und zu verließ Ryc das Haus oder öffnete die Fenster zum lüften.

Wenn die Fenster offen waren sperrte er mich in mein Zimmer und das jedes Mal. Die Türen die nach draußen führten waren immer verschlossen und doch ging Ryc ein und aus wie er wollte.

Demnach musste es doch irgendwo eine Tür nach draußen geben auf die ich keinen Zugriff hatte.

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(939 Wörter)

:)

Because hes a Psycho (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now