Kapitel 60

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(Haley)

Ryc sah im Vergleich zu sonst wirklich nicht gesund aus dazu kam, dass seine Stirn und seine Wangen glühten als hätte man ihn gerade in Lava getunkt.

Ich machte mich also daran ein Fieberthermometer zu besorgen und wie sich herausstellte hatte er wie ich es mir eigentlich schon gedacht hatte Fieber.

Warum ausgerechnet jetzt? dachte ich und sah Ryc wieder an.

"Du solltest zurück ins Bett gehen und dich ausruhen" sagte ich fest davon überzeugt denn das wäre das einzig sinnvollste.

"Vergiss es. Ich bin nicht krank" protestierte jedoch Ryc.

"Du hast Fieber Ryc natürlich bist du krank. Du siehst nicht gesund aus und ich kann für wetten, dass du dich auch nicht gesund fühlst" wandte ich ein.

"Ich bin nicht krank, ich bin gesund mir geht es gut" So ein Sturkopf.

"Okay geh aber trotzdem aufs Sofa" forderte ich ihn auf und tatsächlich ging er genervt aufs Sofa. Ich hätte eigentlich erwartet und ich hatte mich auch innerlich darauf eingestellt mit ihm diskutieren zu müssen aber glücklicherweise hatte er nachgegeben.

Was vermutlich auch darauf zurückzuführen war, dass er eben Krank war. Er hatte vermutlich einfach nicht die Kraft jetzt großartig mit mir zu diskutieren. Im Normalfall würde er mich wahrscheinlich grün und blau schlagen allein für die Tatsache, dass ich nicht mit ihm einer Meinung war.

Für gewöhnlich war es bei uns in etwa so.

Wenn ich grün sagte, sagte er blau und erwartete gleich, dass ich nun ebenfalls blau sagte.

Wenn ich das nicht tat endete das meistens in einer Katastrophe auch wenn er sich diesbezüglich die letzten Tage etwas verbessert hatte.

Die meisten blauen Flecken oder Verletzungen waren abgeheilt und das fand ich gut. Viele Menschen würden ihn dafür wahrscheinlich für einen schlechten Menschen halten doch Ryc mochte es einfach nicht wenn man Meinungsverschiedenheiten hatte und das war okay für mich.

Ich beschloss ihm einen Tee zu machen welchen ich ihm wenig später ins Wohnzimmer brachte.

"Ich bin nicht krank" wiederholte er dann noch einmal und ich verdrehte die Augen. "Ach so dann hast du einfach nur so Fieber, weil dir danach ist oder was?" daraufhin war er still.

Und na ja die darauffolgenden Tage ging es Ryc wirklich mies. Er schlief die meiste Zeit und wenn er mal wach war, war er wirklich mies gelaunt. Dennoch stritten wir nicht und das obwohl er eine solche miese Laune hatte.

Er hatte einfach nicht die Kraft dazu großartig mit mir zu diskutieren was auf der einen Seite gut war jedoch auf der anderen auch total nervig war da seine Laune irgendwie zunehmend schlechter wurde.

Ich bekam teilweise wirklich Schwierigkeiten damit seine Launen nachzuvollziehen. Doch ich glaubte auch, dass Ryc es irgendwie auch genoss von mir gepflegt zu werden.

Manchmal war ich auch sehr kurz davor ihm einfach eine zu scheppern und ihm zu sagen, dass er seine Fresse halten soll. Aber ich riss mich zusammen schließlich war er krank und ich musste mich um ihn kümmern.

So verbrachte ich also die meiste Zeit damit Tee zu machen oder ich machte irgendwas anderes. Der einzige Vorteil daran, dass Ryc krank war, war, dass das Essen von den Vorräten her gut hielt.

Dadurch, dass er krank war aß er nämlich viel weniger als sonst und das bedeutete, dass wir noch nicht einkaufen gehen mussten. Wobei das natürlich das nächste Problem wäre wenn er wieder gesund wäre.

Uns beiden war hundertprozentig klar, dass ich mich darum kümmern musste und uns beiden war auch hundertprozentig klar, dass Ryc mir in dieser Hinsicht absolut nicht vertraute. Das hatte er mir ja auch bereits gesagt.

Er machte sich eher Sorgen darüber, dass ich abhauen würde als über die Tatsache, dass wir verhungern würden was das Ganze ziemlich problematisch machte. Denn eines wusste ich zu 100% ich hatte absolut nicht vor abzuhauen.

Ich meine ich liebte Ryc also würde ich doch nicht abhauen und schon gar nicht wenn er krank war so wie jetzt. Zum anderen wusste ich gar nicht wohin ich gehen sollte wenn wirklich abhauen würde.

Schließlich wurde mein Gesicht überall in den Medien verbreitet die Gefahr doch erkannt zu werden war einfach viel zu hoch. Zu meiner Familie konnte ich auf keinen Fall und Lena würde mir auch nicht weiterhelfen.

An sich glaubte ich zwar schon, dass Lena dicht halten könnte allerdings plauderte sie unter Stress alles aus und deswegen war es eventuell nicht ganz so klug sie aufzusuchen. Denn mit Sicherheit stellte die Polizei auch ihr Unmengen an Fragen.

Meine ganze Familie war vermutlich auch davon betroffen. Ich hatte niemanden zu dem ich gehen konnte also wieso zur Hölle sollte ich Ryc verlassen?

Er behandelte mich gut und ich liebte ihn also sah ich keinen Grund darin ihn überhaupt verlassen zu wollen. Mich machte es um ehrlich zu sein ein wenig sauer, dass er mir unterstellte ich würde ihn verlassen wollen und abhauen doch dagegen etwas tun konnte ich nicht.

Manchmal dachte ich darüber nach was Ryc wohl über das ganze dachte. Ich meine er könnte mich so einfach verraten und doch tat er es nicht das musste doch bedeuten, dass er mich mindestens genauso sehr liebte wie ich ihn liebte.

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(852 Wörter)

:)

Because hes a Psycho (Abgeschlossen)Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz