Kapitel 20

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(Haley)

Ich könnte schwören ich war noch nie so schnell in meinem Leben gerannt. Die Angst lähmte meinen Körper beinahe vollständig und dennoch rannte ich als würde mein Leben davon abhängen.

Nun das tat es auch irgendwie.

Vielleicht hätte ich einfach dort bleiben sollen und vielleicht hätte ich dann jetzt nicht so eine große Angst, vielleicht war Ryc nur ein paar Minuten nachdem ich das Haus verlassen hatte und los gerannt war wie eine Irre nach Hause gekommen.

Was würde ich bloß machen wenn er mir dicht auf den Fersen wäre? Er würde mich ganz sicherlich umbringen wenn ich ihm jetzt noch einmal über den Weg laufen würde.

Gott bewahre mich davor dachte ich und rannte weiter durch den Wald.

Die Äste unter mir knackten und auch das Laub unter meinen Füßen raschelte was mich immer wieder dazu zwang mich umzudrehen.

Ich konnte nach einer Weile nicht mal mehr deuten ob es wirklich nur meine Laufgeräusche waren oder ob noch jemand anderes hier war.

Ich hatte mich definitiv in Scheiße geritten das wurde mir so langsam bewusst und je mehr mir das bewusst wurde desto schneller wurde ich.

Natürlich wollte ich einfach nur noch weg doch die Schmerzen welche ich noch von Ryc's Tracht Prügel hatte waren kaum erträglich. Jede Bewegung schmerzte was es mir nicht einfach machte mein Tempo lange beizubehalten.

Ich versuchte es dennoch und hoffte wirklich, dass ich bald auf ein Haus stoßen würde, ein Haus worin ich die Polizei rufen könnte und Menschen die mir helfen könnten.

Das war es was ich jetzt brauchte. Aber irgendwie schien weit und breit niemand zu sein und das obwohl ich wusste, dass Ryc laut Erzählung eigentlich in einer ziemlich gut bewohnten Gegend wohnte.

 Hatte er mich diesbezüglich angelogen?

Vielleicht befand ich mich auch gar nicht an Ryc's Haupthaus und vielleicht war das Haus in dem ich mich die letzten Wochen und Monate befand nur eines seiner vielen Häuser.

Da ich wusste, dass Ryc Geld hatte würde es mich nicht wundern wenn er mehr als ein Haus besaß.

Verflucht wo hatte ich mich da bloß rein geritten?

Als meine Ausdauer immer weiter nach gab beschloss ich eine kurze Verschnaufpause zu machen. Ich hatte solche Angst, dass ich meine Atmung kaum regulieren konnte, mein Herz hämmerte stark gegen meine Brust und wäre da nicht mein lauter Atem hätte ich schwören können, dass ich mein Herz schlagen hören könnte.

Aber was nun?

 Ich konnte doch nicht einfach ziellos durch die Gegend rennen. Vielleicht entfernte ich mich gerade immer weiter von Menschen oder vielleicht rannte ich gerade geradewegs in Ryc's Arme.

Nachdem meine Ausdauer sich wieder halbwegs regeneriert hatte rannte ich weiter bis ich schließlich eine Straße fand. Naja wenigstens etwas. Hier würde doch bestimmt gleich ein Auto vorbeifahren.

Ich kletterte also über die kleine Absperrung und wartete auf ein Auto. Gleichzeitig blickte ich mich immer wieder panisch um um sicher zu gehen, dass Ryc mir nicht auflauerte.

Tatsächlich musste ich nicht lange auf Autos warten warten und ich versuchte sofort sie zum Anhalten zu bewegen doch jedes einzelne Auto fuhr einfach an mir vorbei. Als mir dann ein schwarzer BMW entgegen kam versuchte ich auch diesen zum Anhalten zu bekommen, den Fahrer erkannte ich nicht.

Glücklicherweise fuhr das Auto langsamer und hielt schließlich an. Jarek.

"Fuck Haley wie siehst du denn aus?" bemerkte er als er das Fenster hinunter kurbelte und mich ansah.

"Jarek bitte du musst mir helfen. Ryc ist total gestört, er hat mich entführt und jemanden Getötet. Abgesehen davon hat er mich verprügelt. Ich konnte fliehen Jarek bitte du musst mir helfen" sprudelten die Worte aus meinem Mund.

Mir war in diesem Moment völlig egal ob Jarek Ryc's Bruder war denn ich wollte einfach nur weg.

Jarek fing an zu lächeln "Ach so von eurem Spiel hat mir Ryc schon erzählt. Ich verstehe immer noch nicht wie man auf entführungs- Rollenspiele beim Sex stehen kann" er lachte und ich sah ihn verwirrt und aber vor allem irritiert an.

"Das ist kein Spiel Jarek! ich brauche deine Hilfe!" mir schossen die Tränen in die Augen. "Man du bist echt gut in deiner Rolle, steig ein ich nehme dich mit" ich ließ mir das nicht zweimal sagen, wanderte ums Auto und stieg auf der Beifahrerseite ein.

"Soll ich dich zurück zu Ryc fahren oder wo willst du hin?"fragte er mich und ich antwortete "Einfach nur weg von hier" langsam beruhigte sich meine Atmung und mein Herzschlag.

"Okay kannst du mir jetzt mal verraten was los ist?" Jarek klang ein wenig besorgt aber gleichzeitig auch ein wenig belustigt über die Tatsache, dass ich so aufgebracht wirkte. "Ryc ist ein Psychopath. Er hat jemanden umgebracht in seinem Keller ich habe es gesehen, er hat mich entführt, mich unter Drogen gesetzt und zwingt mich Dinge für ihn zu tun ansonsten werde ich sterben!" wann genau hatte ich mich dazu entschieden die Wahrheit zu erzählen?

Ich meine das klang total absurd vor allem, weil Jarek Ryc's Bruder war. Er würde mir das nie im Leben glauben und damit hatte ich recht denn Jarek brach in Gelächter aus.

"Oh man Haley du kannst jetzt die Wahrheit erzählen" am liebsten hätte ich ihm eine Ohrfeige gegeben und ihn angeschrien, dass das die verfluchte Wahrheit ist und er mir doch bitte glauben soll.

Doch ich tat es nicht.

Stattdessen blickte ich aus dem Fenster und dachte nach. Was würde ich jetzt tun?

Zu mir nach Hause könnte ich nicht schließlich war meine Wohnung gekündigt und auch konnte ich niemanden Anrufen da ich die Handynummern meiner angehörigen nicht kannte.

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(919 Wörter)

:)

Because hes a Psycho (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now