Hi Tag 1

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Noch leicht verschlafen schlug Ich meine Augen auf und verschloss diese sogleich wieder vor der Außenwelt um dem gelblichen Licht, welches durch die Vorhänge schien, zu entkommen. Großen Wirkungsgrad hatte mein Handeln leider nicht, da sogleich mein Magen der Meinung war ein Mitspracherecht zu haben. Mit einer morgendlichen Lustlosigkeit hob ich meine Beine von meinem Bett und schaute in den bereits erhellten Raum hinein. Neben Bett und einem Couch-Bereich befand sich auf ein PC Set Up mit mehreren Bildschirmen und vereinzelten LEDs, welche Abends alles in Pinkt und Blau tauchen würden. Mein voller Stolz in meinen Vier wänden. Mein Reich. Meine Heimat. Mein Leben.

Eine reichlich hohe Wertschätzung für einen Haufen an Technik, aber es war, wo mein Alltag stattfand.

Seit einigen Jahren war ich Youtuberin und Streamerin. Mit grade einmal 14 Jahren hatte es als mein Hobby begonnen, welches meine frühe Jugend prägte und heute durfte ich es ehrfürchtig meinen Beruf nennen. Etwa zeitgleich zur Entdeckung meiner Leidenschaft und liebe dafür, hatte sich in meinem Leben eine weitere gravierende Änderung ergeben. Von klein auf zuhause unterrichtet, ging es ab der Neunten Klasse an ein öffentliches Gymnasium um auf den vorgeschriebene Bildungsstand zu kommen. Einen, welches ich längst übertraf.

So bestand meine Schulzeit nur bedingt aus lernen. Mehr waren da Videospiele und meine Vorliebe für alles im Netz. Eine Welt, in der meine Mutter mir meine Freiheiten lies. Doch eines hatte sie mir immer wieder eingetrichtert. Wie wichtig es war meine Privatsphäre zu schützen. Der Grund, warum man bis heute mein Aussehen nicht kannte.

Meine Kindheit hatte ich dabei hautsächlich an der Nordsee verbracht. Ich war nur wenige Jahre alt, als meine Eltern sich trennten. Damals zogen meine Mutter und ich ans Meer, da dort die Luft schlichtweg besser war. Positiv für Atemwegserkrankte, wie meine Mutter.

Meine Mutter hatte mit dem Atmen ihre Probleme gehabt und das war es auch gewesen, was sie dahin raffte, etwas, was in einigen schlechten Momenten immer noch an mir kratzte. Das man mich drauf hin mit ganzen 17 Jahren, zu meinem Vater geschickte störte mich gewaltig.
Man könnte sagen in nicht mal einem Jahr würde ich volljährig werde, aber irgendwas in mir hält mich an genau diesem Ort. An meinem Zimmer nicht mehr an der Nordsee, sondern im beschaulichen Hannover, besser gesagt etwas fernab der Stadtmitte in einer etwas dörflichen Gegend am Rande der Stadt.

Mein Namen lautet dabei Eleonora, oder lieber Leonie. Andere würden wohl meine roten Haare, als typisch für mich sehen, aber für mich selbst war es der gewisse Perfektionismus kombiniert mit einem unglaublichen Sturkopf, der mich ausmachte. 

Leider habe ich starke Schwierigkeiten damit, wenn nicht alles läuft, wie von mir geplant.
Meine Mutter hatte mit dieser Art nie wirklich Problem, da sie mir meine Freiheiten gab und einfach machen ließ, ja sie hatte mir schon immer viel zu getraut, was man von meinem Vater nicht behaupten konnte.
Gerade einmal 16 war ich gewesen, als sich der für mich vollkommende Beweis für das Vertrauen meiner Mutter in meiner Haut verewigte. Aus schwarzer Tinte gestochen zierten Flügel meine Rücken. Es fühlte sich an, als würde ich so auf meinem Rücken das Vertrauen meiner Mutter wissen.

Mein Vater war anders. Nachdem er erst kurz vor dem Tod meiner Mutter wieder Kontakt zu mir hatte wollte er nun alles versäumte nachholen, aber er sah in mir nicht die 19 Jährige junge Frau, sondern das Kind, welches er vor Jahren verloren hatte und das er nun nach seinen Ansichten zu erziehen versuchte. Vor allem wenn es um die Familie meiner Mutter ging mit der er sich schon vor der Trennung von meiner Mutter zerstritten hatte. Er konnte aber auch immer wieder in überraschenden Momenten der lockerste Dad der Welt sein. Nur leider waren diese Momente selten.

Nach langem diskutieren hatte er mir das streamen und Videos produzieren gelassen auch wenn er darauf bestanden hatte, was meinen Mutter auch sagte, dass ich mich weder zeigen, noch er je zu hören/ sehen sein durfte, so konnte ich nur froh darum sein meine Leidenschaft zu haben.
Meine beiden Hobby, welche sehr eng verschmolzen waren, liefen dabei unglaublich gut. Ich streamte, schnitt es und lude dann Videos davon auf YouTube hoch.

Gamergirl: von Sims über Fall Guys zu MinecraftWhere stories live. Discover now