Parallel

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POV. Eleonora 

Sich mit einer Situation zu engagieren hieß nicht sie zu akzeptieren.  Mein eigenes Motto, mit dem ich Arztbesuche und all das auf mich nahm, was man von mir erwartete. Als ich sagte, ich würde mich meinen Ängsten stellen, hatte ich nicht angedacht Dauergast zu werde. Gerade, weil man solange kein Auge darauf hatte wurde ich dauerüberwacht, zumindest fühlte es sich für mich so an. Positiver Nebeneffekt war, dass es fast schon Alltag wurde die weißen Räumlichkeiten zu betreten, auch wenn ich es immer noch vieles, aber nicht wollte. Engagieren mit der Situation, dass galt allerdings nicht nur für Arztbesuche, oder dafür das ich Schwanger war, etwas, was ich gerne verdrängen würde. Auch die Reaktion der Außenwelt machte es sich nicht leichter sich gar auf das Baby zu freuen. So weit man sich auf all den Stress freuen konnte. 

Man könnte sagen man strafte mich mit abschätzenden Blicken für meine Dummheit keine Verhütung zu nutzen. Eine junge Mutter war gesellschaftlich nicht mehr anerkannt. Während man Älteren mit Höflichkeit und zusätzlichem Schutz entgegenkam da, wollten selbst die Ärzte mir einreden, wie sehr ich mein Leben zerstörte. Glauben sie mir lieber sonder irgendwas Arzt. Ich weiß sehr wohl, was die Folgen sind und in was ich hier rein geraten bin. Ich mach das auch nicht freiwillig. Nur etwas spät um etwas daran zu ändern.

Ein kleines Wunder war es ja, dass weder YT noch Stream etwas davon erfuhr. Doch es war eine Ablenkung für mich und so gab ich mir größte Mühe keine meiner Privaten Probleme in meine Komfortzone vordringen zu lassen. So wussten Zuschauer weder von der Beziehung, noch von der Trennung Bastis und mir und erst recht nicht von dem, was aus ersterem entstand und nun seit Monaten im stillen heran wuchs. 

Lange bis das Kind das Licht der bösen Welt erblicken würde hatte ich ja vermutlich -leider- nicht mehr. Dessen Geschlecht wollte ich auch nicht erfahren, da es seine Existenz zu real für mich machen würde, denn sehen tat man von dem Kleinen immer noch so gut wie nichts. Gute Genetik, hatte der komische sonder Arzt gemeint. 

POV. Stegi //Huhu Primäre
Eigentlich wollte ich nichts mehr, als eine glückliche Leonie. Ohne all das, was schwer auf ihren Schultern lag. Klar war ich auf ihrer Seite, denn an dem Mini aus Ihr und Basti war sie zwar genauso beteiligt, wie Basti, der mit seinen vermeintlich unauffälligen Nachfragen versuchte alles aus mir heraus zu bekommen, aber die Dummheit der Trennung lag in seinen Händen. Sind wir ehrlich, als ich ehrfahren hatte, wie er es an gestellt hatte, ich hatte ihn angeschrien und das nicht zu knapp. So ein Hornochse. 

Ohne es zu wollten wurde ich erneut Informationsquelle beider Partein. Leo fragte zwar unauffälliger und auch nicht zu häufig, wie ihr Ex-Freund, allerdings schien auch sie ihn nicht ganz vergessen zu können. Nun lag es an mir zu entscheiden wie viel Basti wissen dürfte, denn Leonie glitt kein Wort über die Lippen. Nicht einmal, dass er Vater werden würde wusste er. Er tat mir leid, und doch beendete ich es nicht und erzählte, was mir anvertraut wurde. Immer im Hinterkopf, wie gebrochen und einsam meine beste Freundin wäre. Es war zu riskant. Basti musste unwissend bleiben, damit Leo nicht erneut zerbrach. 

Ich wollte nicht abwiegen müssen zwischen ihnen. Ich war mir sicher Leo wusste um meinen bestandbleibenden Kontakt zu Basti. Warum sonst sollte sie mich indirekt ausfragen. Aber sie tolerierte es trotz zerbrochenen Herzen. 

Es war zu bewundern, wie sie weiter machte, und sich stellte, was für sie so schrecklich verbunden war. Und wenn Abends tränen flossen und sie zu Boden stießen, dann redete sie leise vor sich hin. Einmal da hatte ich sie danach gefragt, was sie das sprach. "Ich rede mit meiner Mutter.", lautete ihre Antwort und daraufhin fragte ich nie wieder. Ein besonders heller Tag mit Wolken freiem Himmel wurde dann zum Tag, der klärte, was lange unerzählt blieb. Leider nicht zwischen Basti und Leo, was wohl allen das Leben leichter machen würde, sondern sie öffnete sich mir vollständig. 

Lange schon war mir bekannt, das ihre Kindheit nicht die gewöhnlichste war, aber ihre Erzählung von Unterricht am Meer in der Natur von ihrer Mutter und deren schrecklichen Krankheit waren auch mir neu und zogen mich in einen Bann, der auch nicht endete, als die Geschichten neuer wurden und mir somit teils bereits bekannt vorkamen. Wie sie so erzählte. mit feuchten Augen, aber einem stolzen Lächeln über ihre Mutter, da kam ich nicht umher sie mir anders vor zustellen. Sie wäre eine großartige Mutter. Egal was sie selbst dachte. 

"Kannst du bitte einfach irgendwas erzählen?", bat ich sie leise, viel zu konzentriert auf ihre Stimme. "Ehm, da gibt es nichts mehr." Stark hörte man die Überforderung in ihren Worten. "Egal, erzählt mir eine Geschichte. Irgendeine, sie muss ja nicht real sein."

Und damit begann sie nach kurzem zögern zu erzählen. Von einer jungen, unsicheren Frau, die ängstlich in die Zukunft blickte, mit der einzigen Unterstützung in ihrem besten Freund. Und ich kam nicht umher zu glauben die Geschichte wäre  wahr und ihre Erzählung zeuge ihrer Angst vor dem Morgen. Selbst wenn es nicht so war, diesen Moment würde ich nicht vergessen, wo sich plötzlich der Spieß umdrehte, den dem Moment, wo ich fluchend aufsprang, nachdem ich eine Nachricht auf meinem Handy sah. Musste ich erzählen, was zwischen all dem Chaos bei mir passiert war. 

//890 Wörter 

//haha ich lebe tatsächlich noch.

Gamergirl: von Sims über Fall Guys zu MinecraftOù les histoires vivent. Découvrez maintenant