Möbel

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Irgendein Samstag Anfang Winter in Berlin. Andere würden es den nächsten Tag nennen. Über Nacht war es kalt geworden und so schlang ich die Jacke noch etwas enger um meine Taille und ärgere mich über den Wetterbericht. Die Rede war von 8° und leichtem Regen und nicht von plötzlicher Eiszeit und Orkanböen. Immerhin war ich hier in der Bahn nur diesem Wetter ausgesetzt, wenn irgendwelche Irren aus dem Fahrzeug sprinteten. Was hatte ich mir eigentlich dabei gedacht an einem Wochenendtag in einen Möbel- und Dekoladen zu gehen? Scheinbar nicht viel, zumindest war es eine absolut schreckliche Idee. Als die Menschenmengen mich dann nicht mal an meiner Haltestelle aus der Bahn ließen reichte es mir dann einfach endgültig. Die Zähneknirschend zückte ich mein Handy und Googlete die Nächte Verbindung zurück zur Wohnung. Tschüss Plan sich die Möbel in echt an zu gucken -bevor ich sie bestelle- ich hatte dich gemocht. Zu meinem Glück funktionierte immerhin das Zurückfahren problemlos. Wohl besser so, sonst wäre ich in dem Zug noch an die Decke gegangen. So bemühte ich mich allerdings darum Ruhe zu bewahren und trat in einem gemütlichen Schländertempo den Weg von der Haltestelle zu meiner Wohnung an. Trotz Witterungsbedingungen ließ ich mir Zeit. Kalt war mir eh schon und dann peitschte der Wind immerhin nicht als zu sehr. Lange musste ich dafür nicht gehen. Zwei Minuten, weiter war die Haltestelle nicht entfernt und dafür war sie wirklich gut vernetzt. Die Tür öffnete sich, als in den Schlüssel im Schloss drehte und sogleich schwang mir die Wärme des Treppenhauses entgegen. Meine Finger kribbelten durch die Kälte und erschienen erst durch dieses bisschen Wärme wider zum Leben zu erwachen. Heute war ich dann zu faul, um die Treppen zu nehmen und so wartete ich kurz, bis der Aufzug sich öffnete. Überrascht stellte ich fest, dass er nicht leer fuhr und grüßte Bastian freundlich. Dieser schritt kurz heraus. Ging zum Briefkasten. Öffnete diesen und schloss ihn in der selben Bewegung wieder, bevor er zurück in den Aufzug trat. Nicht hinterfragen, zwang ich mich selbst und tat auf ganz beschäftigt, indem ich auf meinem -gesperrten- Handy herumtippte.
Keine Ahnung warum, aber seine Anwesenheit machte mich nervös und ich wollte lieber nicht allein mit ihm -nach dem er ein NPC war- im Fahrstuhl stehen. Naja die Türen schlossen sich und es war wohl genau das eingetreten. Ich war mit einem NPC im Fahrstuhl. Lächerlich.
Von der Seite spürte ich seinen Blick auf mir, weswegen ich den meinen hob. Er stand da -die Hände in den Taschen, in blauer Jeans, grauen Pulli und mit einem beobachtenden Blick auf mich- an die Spiegelwand gelehnt. Die metallisch, silbrige Stange in seinem Rücke. Etwas gruseliges hatte er da ja schon in diesem matt schwarzen Spiegelkasten, aber irgendwie hatte die Situation auch etwas vertrautes. Kurz bevor sich die Türen den Blick auf die Stadt unter uns frei gaben stieß er sich von der Wand ab und kam mir näher. Ok Leo keine Panik der Aufzug ist groß er ist noch genug entfernt um Notfall fliehen zu können -so gut das halt in einem mini geschlossenen Raum geht.
In einer Nähe, wo ich schon überlegte schon ernsthaft über Gegenwehr nachdachte, blieb er vor mir stehen. Er war viel zu nah, aber ich wich nicht zurück. Mein gesunder Menschenverstand schien Kurzurlaub beantragt zuhaben, oder sowas. Von nahmen sieht er ja noch besser aus, als aus der Ferne, dachte ich mir und hätte mich am liebsten selbst für diesen Gedanken eine Ohrfeige verpasst. Seine Stimme war nur ein Hauch, als er ansetzte zu sprechen. Nur ein Luftzug in dem Räumchen um uns, aber es hallte darin wieder und brachte es auf Feder immer wieder zu meinen Ohren. „Würdest du Mittwoch mit mir essen gehen. Nur wir zwei." Meine Augen wurden groß. Ich hegte keine Zweifel daran, dass ich ihn falsch verstanden haben könnte -sein Blick und die Geste allgemein ließ mich sicher sein. Er wollte essen mit mir gehen. Ein Date so zusagen. Ich kannte ihn gerade einmal seit 2 Tage, wenn man das Manöver bei der Besichtigung ausließ und er fragte mich nach einem Date. Warum? Keine Fragte er sah nicht schlecht aus. Ganz im Gegenteil, er war wirklich attraktiv, aber ich wollte keine Beziehung, egal wie sympathisch er mir auch schien. Ich kämpfte mit mir selbst eine Maske auf zusetzten, welche keine Regung zeigte. Ich wollte Bastian nicht verschränken, indem ich ihn abwies, aber wollte nichts derartiges von ihm. Ich wollte allgemein nichts in diese Richtung. Einsame Katze Lady, dass war mein Schicksal. Ihn als möglichen Freund verlieren wollte ich aber auch nicht. Er könnte mir ein guter Freund im echten Leben sein, so wie Stegi in der Digitalen, da war ich mir sicher. Auf Hochtouren arbeitete mein Verstand. Suchte eine Lösung, die beides vereinte. Doch meine Mund war bereits schneller als mein Gehirn und so sagte ich etwas, bevor ich es überdachte. „Wir kennen uns doch noch gar nicht lange.", flüsterte ich und der Fahrstuhl ging endlich auf. Wie lange hatte der den gebraucht um hoch zu kommen. Ich wollte heraus eilen. Einfach in meinem Zimmer verschwinden und nicht daran denken, dass ich gerade eine Entscheidung einfach nur nach hinten geschoben hatte. Der Situation entfielen, wie ich es so gerne machte. Doch Bastian war schneller als ich. Schnell wie der Blitz war er aus dem Kasten entflohen. Er floh nicht vor meiner Reaktion. Diese schien ihn nahezu zu freuen. Etwas Raubtier mäßiges lag in seinem Blick, als er verschwand. Nur seine letzten Worten blieben zurück. „Glaub mir, du hast alle Zeit der Welt, aber deine Antwort kennen wir beide schon. Bis spätestens Mittwoch." Es schien schon fast elegant, wie schnell er verschwand. Innerlich ärgerte ich mich nicht auch so abziehen zu könnten. Seine Worte jagte mir eine weitere Welle der Gänsehaut über den ganzen Körper. Dieser gruselig, romantische Satz. Arg es regte mich auf, dass ich ihn nicht einschätzen konnte. Was wusste er, was ich nicht wusste, um sich so sicher zu sein, was ich antworten würde? Kein Zweifel hatte in diesem Auftritt gelegen. Was erwartete er? War es so sicher mich bei sich zu wissen? Viel zu viele Fragen, rasten an mir vorbei und die Antworten brausten mit Bastian davon. Zittrig waren meine Finger, als ich auch die Tür zu meiner Wohnung öffnete. Ich schmiss mich achtlos auf das Sofa. Alle Glieder von mir gestreckt versuchte ich Gedanken zu verdrängen, die ich nie haben wollte. Warum konnte ich es mir vorstellen sein Angebot anzunehmen. Einfach auf das Date zu gehen und zu sehen, was es wird. Das ist nur meine Neugierde , redete ich mich ein, Das hat nichts mit Bastian zutun. Vergebens dieses Kribbeln blieb und die Vorstellung gefiel mir merkwürdigerweise, auch wenn sie es nicht sollte. Chillig Leo, ein nahezu Fremder fragt ich nach einen Treffen und du liegst deswegen hilflos auf dem Sofa und kommst nicht auf dein Leben klar. Vielleicht aus sowas wie Wut auf mich selbst hob ich meine Hand und verpasste mir eine leichte Ohrfeige. Benimm dich, ermahnte ich mich daraufhin und zog meine Laptop hervor, welcher auf dem anderen Sofateil lag. Meine Gedanken kreisten war immer noch auf gefährlichem Teere, aber das versuchte ich einfach zu ignorieren -so gut man sowas halt verdrängen konnte. Im Internet suchte ich dann nach weiteren Möbeln für die Wohnung -die aus meinem Kinderzimmer waren dann doch nicht genug um eine ganze Wohnung zu füllen- und schaute nebenbei noch nach Deko und solchem Kleinkram. eine Beschäftigung, die leider nicht ganz ablenkte.

1240 Wörter

Ok das kam jetzt sehr random. Ich glaube da muss Basti in seiner Sicht einiges erklären.

Gamergirl: von Sims über Fall Guys zu MinecraftWhere stories live. Discover now