Rufmord

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Schützend schlagen sich Bastians Arme um mich. Hielten mich aufrecht und gaben mir Kraft. "Wir bekommen das wieder hin, gemeinsam.", Versprach er mir, was mir unmöglich erschien und zog mich in eine stehende Position bevor er mir dabei half meinen Mund aus zu spülen. Bestimmt sah ich aus wie ein Warg, aber das sollte er ja bereits von mir gewohnt sein. Aus dem Schlafzimmer hörte man die Handys pausenlos Piepen. „Das schlimmste ist, dass er recht hat und es meine echte Meinung war." Jonas hatte meinen Hass jedem gezeigt und da ich ja bereits einige Storys mit ihm gemeinsam gemacht hatte wussten die Zuschauer, dass der Account echt und die Aussagen wirklich von mir kamen. Nur hatte ich meine Meinung geändert. „Eleonora, sagt einfach, dass ihr euch zerstritten habt und er Lügen aus Rache über dich verbreitet. Was größten teils auch stimmt." Tatsächlich beruhigten mich seine Worte, zumindest so lange, bis ich an mein Handy ging. „Ich kann das nicht mehr.", wimmerte ich und war schon wieder dabei auf den Boden zu sinken. Mein Cousin hatte weiter geleakt und dieses Mal entsprachen die Anschuldigungen nicht einmal der Realität, sondern waren seine wilden Behauptungen, die er bereits mir einreden wollte. Das schlimmste dabei war wohl, dass es viel mehr gehen Basti, als gegen mich ging. Er warf ihm vor mich zu manipulieren und gefährdete so auch die Geheimhaltung unser Beziehung. „Das können wir nicht unkommentiert lassen." An liebsten würde ich das ganze einfach ignorieren, hätte ich vermutlich auch, wenn es nur um mich ginge und er nicht meinen Freund mit reingezogen hätte, aber all das hätte und würde brachte nichts, denn es war nun leider so und was einmal im Internet war vergaß dieses auch nicht mehr. „Lass uns erst einmal etwas essen, mehr können wir jetzt gerade nicht tun." Wie konnte er so unglaublich ruhig sein? Als würde gerade nicht unserer Beiden Existenz auf der Kippe stehen löffelte er friedlich sein Müsli, während ich daneben saß und keinen Bissen hinunter bekam und mich nur mit Mühe am Tisch halten konnte. „Leo, du musst etwas essen." , drückte er mich und zog sich die leere Schüssel zu sich um sie halb voll mit Milch und Müsli zu füllen. Ich konnte ja nicht sehen, dass er innerlich mit sich kämpfte und das Verhalten, welches ich an den Tag legte, ihn fast verzweifelt lies. Wo Bastian die erzwungene Normalität brauchte, da machte sie mich nur noch mehr verrückt. Irgendwie schaffte ich es drei Löffel zu schlürfen, bis ich es aufgab, da die Übelkeit wieder schlimmer wurde. Dabei war dann auch der prüfende Blick egal, der auch auf mich legte, als ich auf stand und in mein Streaming Zimmer ging. „Wir sollten gemeinsam streamen und aufklären, dass du mich weder manipuliert, noch erpresst oder zu irgendetwas drängst." Langsam machte sich auch die Frage bei mir breit, warum Jonas ausgerechnet Basti wählte. In seiner Sicht hasste ich ihn noch, warum also nicht Stegi, mit dem ich ja Augenschein immer noch viel machte? Er konnte nicht wissen, was hinter den Kulissen passierte. So hoffte ich zumindest, sonst wärs auch die Geheimheit der Beziehung zwischen Basti und mir gefährdet, wenn man es so nennen wollte. „Willst du das einfach free styl machen." , fragte mein Nachbar und ich kam nicht umher ihn dafür zu bewundern, wie viel Rücksicht er immer noch auf mich nahm. „Um so länger alles öffentlich ist, um so mehr Gedanken machen sich die Leute."

So gab Basti mir noch einen Kuss auf die Stirn und verlies darauf hin meine Wohnung. Zittrig hockte ich auf dem Gamingstuhl und wünschte mir so sehr, die ganze Situation ignorieren zu können. „Wir bekommen das wieder hin, gemeinsam." Bastians Stimme hielt mich davon ab meine Augen zu öffnen, auf zu springen und vor meinen Problemen weg zu laufen. Seine Worte waren wie ein nicht sichtbares Seil, was mich reis fest an Ort und stelle hielt. In diesem Moment konnte ich ihn dafür hassen, aber in mir drinnen, da wusste ich, dass es besser war, so wie Basti es löste. Und jetzt, wo nicht mehr Bastian mit mir sprach und mich frage, ob ich wirklich bereits dazu war, sondern die Stimme von BastiGHG, auch wenn sie im Moment ähnlicher mit dem echten Menschen war, als je zuvor, da fiel es so unendlich schwer ein Ja zu nuscheln und keine feuchten Augen zu bekommen. Dochte konnte nicht neben mir sitzen, so wie ich es so gerne hätte, wenn wir unsere Privatsphäre erhalten wollten. „Willkommen zu einem Stream, der so nicht geplant war, und von dem nicht gehofft hatte, einen solchen nie starten zu müssen." , begann die Person in Discord, die nur wenige Meter unter mir saß. Tief holte ich Luft, eigentlich nicht um zu sprechen, sondern um nicht zu hyperventilieren, doch die Stille zeigte mir deutlich, dass nun ich reden sollte. „Wie einige vielleicht mitbekommen haben gibt es gewisse Anschuldigungen von meinem Cousin gegen mich, aber auch gegen Basti. Hierzu möchte ich vorab bereits sagen, dass es einen Streit zwischen ihm und mir gab, aus privaten Gründen, und dieser damit endete, dass ich ihn aus meinen Elternhaus schmiss, wonach wir keine Kontakt mehr hatten. Indirekt haben seineAnschuldigungen auch etwa mit den privaten Angelegenheiten zu tun, allerdings bin ich wohl, um diese, von ihm geleakten, Unwahrheiten aus der Welt zu schaffen, gezwungen einesteils ebenso öffentlich zu machen." Jesus ich stotterte wie eine kaputte CD. „Wir wollen hiermit nicht erreichen, dass ihr zu Jonas geht und ihn hattet. Lass uns das alles bitte einfach vergessen, auch wenn das leider im Internet nicht möglich ist. Hass ist nicht die Lösung." Ob der Appel von Basti eine Wirkung haben würde bezweifelte ich eher, aber jetzt begann ich auch erst richtig. „Ich hatte lange keine Kontakte mit meinem Cousin, und so freute ich mich sehr einige Zeit mit ihm verbringen zu können. Meiner Meinung nach war es auch wirklich schön, auch wenn man einfach sagen muss, dass wir beide uns verändert haben, eine Tatsache, die ihm leider garnicht passte, weswegen er mir Dinge unterstellte, die ich hier nicht wieder geben möchte. Soviel kann ich sagen, es waren die selben Anschuldigungen, wie die, die er zuerst auf Instagram gepostet hatte. Dabei ging es dann auch kurz um Basti, allerdings eher neben sächlich. Dabei entsprach nichts der Wahrheit. Darauf bat ich ihn wenig freundlich, dass er gehen sollte. Ja. Man könnte denken, dass dies das Ende wäre, dachte ich suche Rest, aber nun komme die Postes und ich kann dazu einfach nicht nichts sagen. Gerade Basti, als unbeteiligten, hinein zu ziehen finde ich, persönlich, einfach nur Ehrenlos. Und an dich Jonas, ich hatte wirklich darauf gehofft es irgendwann friedlich zu klären, aber mit der Aktion hast du den Boden eindeutige zu sehr überspannt." Das auftauchen meines Onkels lies ich dabei, wie viele Einzelheiten weg. So etwas privates gehörte nicht in die Weiten des Internets. Ich hatte den Chat von Anfang an aus und schaute auch nicht, was die Zuschauer schrieben, als Basti noch etwas dazu ergänzte, dass zwischen uns alles ok wäre und es nie solche Vorfälle gab. Danach ging ich einfach off. Endlich unter der Bettdecke verkriechen klang nach einem guten Plan und langsam war es auch kalt genug, als dass es ohne Probleme ging. Dafür, dass Basti danach weiter streamte konnte ich ihn nur stumm bewundern.

Gamergirl: von Sims über Fall Guys zu MinecraftWhere stories live. Discover now