Im Morgengrauen auf der Plattform

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Sie kamen an der Eiche an, als der Morgennebel noch über dem Boden schwebte und es aussah, als würden sie durch Wolken gehen. Mit jedem Schritt, dem sie sich der Eiche näherten, wurden Louis Füße schwerer und der Gedanke, jetzt noch auf die Plattform klettern zu müssen, gefiel ihm ganz und gar nicht. Doch es blieb ihnen nichts anderes übrig, schließlich mussten sie ja irgendwo schlafen.

Gähnend zog sich Louis auf die Plattform, legte den Bogen und den Köcher beiseite und schüttelte die Decke auf. Er legte den Gürtel ab da er beim Schlafen störte und zog sich die Decke über den Körper. Harry hatte die Schwerter noch in die Eiche hinein gebracht, denn Waffen waren auf den Plattformen nicht gerne gesehen, da sie herunterfallen und Jemanden verletzen konnten. So war Louis schon fast eingeschlafen, als Harry ebenfalls auf der Plattform ankam und seine Waffen, sowie den Gürtel ablegte. Das Bündel, das er bei der Reise bei sich getragen hatte und das hauptsächlich aus einer Decke bestand, wickelte er auf und legte sich dann neben Louis. Er schmiegte sich an ihn und plötzlich fühlte sich Louis wieder behaglich und wohl. „Es ist so schön, dass du zurück bist." flüsterte er Harry zu, der zur Antwort mit seinen Lippen sanft über Louis Ohrmuschel streifte. „Ja, ich freue mich auch..." hauchte Harry, drehte Louis auf den Rücken, sodass sie einander ansehen konnten. Er lächelte müde und strich mit einer Hand wieder über Louis Wange. Es war eine liebevolle Geste und Louis erwiderte das Lächeln. „Du hast mir gefehlt..." Ihre Lippen trafen aufeinander und Harry vergrub eine Hand in Louis Haar. „Wir dürfen keine Geräusche machen, damit die anderen nicht aufwachen..." hauchte er zwischen zwei Küssen und tastete sich unter der Decke über Louis Körper. Seine Hand war kräftig und stark und fühlte sich sehr angenehm auf Louis Haut an. Sein Atem wurde schwer und er zuckte zusammen, als Harry ein Bein zwischen seine Knie schob und sich dazwischen drängte. Um sie herum wich die Nacht langsam und es wurde immer heller. Sicherlich würden die anderen Jungs bald aufstehen und den Baum hinunterklettern. „Sie werden uns sehen Harry..." nuschelte Louis mit geschlossenen Augen und versuchte die wandernde Hand auf seinem Körper zu vergessen. „Wir werden sie schon zeitig hören." raunte der Lockenkopf und öffnete die Verschlüsse seines Oberhemds, griff Louis Hand und legte sie sich auf die Haut. Er war warm, glühte fast schon unter Louis Fingern.

„Fühlst du, wie nervös du mich machst?" fragte er und Louis nickte, denn das wilde Schlagen Harrys Herzens war deutlich zu spüren. „Mir geht es genauso..." Sofort lag Harrys Hand auf Louis Brustkorb und wieder spürten die beiden ihre Herzen schlagen. Louis schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Pulsieren. Harrys Blick lag noch immer auf ihm, das spürte Louis und atmete tief ein, um sich ein wenig zu beruhigen, doch er sog Harrys Geruch ein, den er so lange vermisst hatte und sein Herz schlug noch schneller, als er sich bewusst wurde, dass der Lockenkopf wirklich hier bei ihm lag. „Weißt du, was mir aufgefallen ist?" Louis öffnete die Augen und sah, dass Harry ihn anblickte. Da es um sie her langsam heller wurde, konnte er das Grün seiner Augen nun wieder besser sehen – gerade wurde es allerdings beinahe gänzlich von dem schwarzen Punkt in der Mitte verdrängt. „Immer wenn ich in deiner Nähe bin, spüre ich diese Hitze in mir....es ist fast wie ein prickelndes Feuer...hier Unten." Er musste nach Luft schnappen, als Harry seine flache Hand auf die Stelle zwischen seinen Beinen legte und leichten Druck ausübte. „Oh, ich sehe, es geht dir genauso..." stellte er fest, stützte sich neben Louis Kopf auf und drückte sich an ihn, sodass ihre Erregungen aneinander rieben. „Ich möchte etwas versuchen...." Louis Stimme zitterte ein wenig, als er das sagte und er war nervös, als Harry nickte. Vorsichtig schob Louis die Hände unter den Stoff, der Harrys Unterleib bedeckte und ließ das Kleidungsstück nach unten gleiten, dann tat er dasselbe bei sich. Irgendwie kam er sich ein wenig komisch dabei vor und wagte es nicht, nach Unten zu sehen, denn noch nie im Leben hatte er einen anderen Mann nackt gesehen. Dem Lockenkopf schien es ähnlich zu gehen, denn er fixierte den Blick nur auf Louis Augen, drückte sich aber immerzu gegen seinen Körper. Sie beide schienen nicht genau zu wissen, was gerade passierte, waren aber so benebelt von ihren Gefühlen, dass ihre Handlungen wie automatisiert abliefen. Die Hitze in Louis stieg an und er reckte den Hals, um Harry zu erreichen, küsste ihn fahrig und zog sacht an den dunklen Locken. Der Brustkorb von ihm hob und senkte sich schneller und er ließ sich nun ganz auf Louis hinuntersinken, sodass sie einander überall berührten. Dabei ging ihnen kein Laut über die Lippen, sie blieben ganz still, während der Druck sich in ihnen aufbaute, unerträglich wurde und sich dann mit Herzrasen, Zittern und schweren Atemzügen entlud. Eine warme, klebrige Flüssigkeit lief an Louis Lenden hinunter und er wischte sie mit der kratzigen Decke beiseite, bevor er sich wieder anzog. Harry hatte sich von ihm herunterrollen lassen und tat dasselbe. Er sah ziemlich müde aus, lächelte Louis aber glücklich an und zog ihn erneut in seine Arme, bevor sie sich endlich gestatteten, zu schlafen.

Der verlorene KönigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt