2

715 52 3
                                    

Völlig erschlagen wache ich am nächsten Morgen auf. Es dauert ein paar Sekunden ehe mir klar wird, was ich gestern Abend getan habe.

"Oh Goooott", stöhnend vergrabe ich mein Gesicht in meinem Kissen. "Wieso?!", fluche ich vor mich hin, bis ich mich schließlich aufrichte. Ich muss den Tatsachen ins Auge sehen. Vielleicht nimmt Kate es mir ja nicht übel...

Im nächsten Moment lache ich auf. Natürlich wird sie es mir übel nehmen. Sie wird es nie wieder vergessen. Das hat ihre Ohrfeige gestern sehr deutlich gemacht.

Noch immer glaube ich, ihre Hand an meiner Wange zu spüren, während ich versuche, mich zum aufstehen zu überreden.

Während ich mich anziehe denke ich darüber nach, was ich jetzt tun sollte. Ich weiß, dass ich mich auf jeden Fall bei Kate entschuldigen sollte und ihr deutlich machen, dass so etwas nie wieder vorkommt und nichts zu bedeuten hatte, auch wenn ich mich damit selbst belügen muss.

Doch als ich mich schließlich im Spiegel ansehe, blicken mir nur 2 große Augen entgegen und ich merke, dass ich definitiv nicht genug Mut habe, um mit Kate über das von gestern zu reden.

Fluchend werfe ich mich auf mein Bett, ehe ich keine Sekunde später wieder aufspringe und zur Tür eile. Dort presse ich meine Wange gegen das Holz, in dem verzweifelten Versuch zu hören, was im Rest des Hauses vor sich geht. Natürlich ist es mucksmäußchen still.

In Zeitlupe öffne ich die Tür und spähe auf den Gang, ehe ich eilig aus der Tür husche und lautlos die Treppe hinab laufe.

An der Küchentür halte ich erneut inne. Während ich vorsichtig um die Ecken schaue merke ich, wie dumm ich dabei aussehen muss.

Glücklicherweise scheint Kate nicht da zu sein, sodass ich so schnell wie möglich ein Brötchen mit Marmelade bestreiche und es innerhalb weniger Minuten hinunterwürge, um sofort wieder in meinem Zimmer verschwinden zu können.

Dass mein Verhalten feige ist, weiß ich selbst. Als ich gerade die letzte Treppenstufe nach oben steige, sehe ich, wie sich die Türklinke des Badezimmers nach unten bewegt. Es hätte nicht mehr viel gefehlt und ich hätte angefangen zu schreien.

Stattdessen begnüge ich mich damit, die letzten Meter in mein Zimmer zu sprinten und die Tür hinter mir zuzuknallen, bevor die Badezimmertür sich öffnet.

-Mother-                                                      Inconvenient LoveTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon