30.

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Kate

Ich habe keine Ahnung, ob sie mir überhaupt zugehört hat. Als ich ihr hinterherlaufen bin hatte ich keine Ahnung, was ich ihr überhaupt sagen sollte. Ich hatte Angst, dass sie mich gar nicht erst würde reden lassen. Doch ihre Ignoranz war fast noch schlimmer. Es hat mir vor Augen geführt, dass ich es wirklich voll und ganz verkackt habe.

Seufzend fahre ich mir durch die Haare und merke, wie verfilzt sie vom Schlafen sind. Vielleicht war es gut, dass sie mich ignoriert hat. Erstens konnte sie mich dadurch nicht mit dieser Haarkatastrophe sehen und zweitens hat es mich davon abgehalten, gleich die nächste Dummheit zu begehen.

Ich weiß nicht, wo meine Disziplin hin verschwindet wenn Jane in der Nähe ist, aber wenn sie vor mir steht habe ich einen Hang dazu, alles falsch zu machen, was man nur falsch machen kann. Einen Moment lang überlege ich, zurück ins Bett zu gehen, doch dann beschließe ich, Amber einen Besuch abzustatten.

Es tut mir leid, sie zu wecken und kurz habe ich Angst, dass sie mich dafür umbringen könnte, doch dann zucke ich mit den Schultern. Ich bin egoistisch. Wenn es mir scheiße geht, soll sie nicht auch noch seelenruhig schlafen können.

Bei dem Gedanken fühle ich mich schlecht. Wann bin ich so geworden? Oder war ich schon immer so?

Als ich die Treppe hinunter gehe, scheint mir aus dem Wohnzimmer ein sanftes Licht entgegen. Amber blickt mich an, als ich den Raum betrete. "Katie, was machst du denn hier?", fragt sie hellwach.

Verwundert sehe ich sie an. "Hm, eigentlich wollte ich dich wecken, weil ich nicht schlafen kann, aber scheinbar brauche ich das gar nicht zu tun...?", fragend sehe ich sie an. "Ich dachte, ich hätte was gehört und dann konnte ich nicht mehr schlafen. Ich dachte, ich lese eins von deinen Büchern...", sie hält es kurz hoch, ehe sie es neben sich legt.

"Aber mal ehrlich Katie. Was ist los? Du konntest noch nie nicht schlafen. Nicht um diese Zeit...", nachdem sie einen bedeutungsschweren Blick auf die Uhr geworfen hat, schaut sie mich abwartend an, während ich seufzend zum Sofa gehe und mich neben sie fallen lasse.

-Mother-                                                      Inconvenient LoveWhere stories live. Discover now