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Ich knalle meine Zimmertür hinter mir zu und stoße ein paar heftige Flüche aus. Was zur Hölle habe ich mir nur dabei gedacht?! Wie konnte ich Kate nur so etwas sagen? Und dann auch noch in diesem Ton?

Ich stelle das Glas auf meinen Schreibtisch und lehne mich gegen das Fensterbrett. Jetzt kann ich wirklich nur noch beten, dass ich nicht morgen auf der Straße stehe. Ich weiß nicht, wieso ich so ausgerastet bin.

Vermutlich war es einfach die Überraschung, Kate mit einem Typen zu erwischen, kurz nachdem ich sie geküsst habe. Und trotzdem kenne ich dieses impulsive Verhalten von mir nicht.

Als ich es in der Küche scheppern höre, zucke ich zusammen. Keine Sekunde später erklingen Kates Schritte auf der Treppe. Ich spüre, wie Panik in mir ausbricht. Verdammter Mist! Wieso konnte ich nicht einmal in meinem Leben nachdenken bevor ich handele?

Die Sache mit dem Kuss war schon schlimm genug, aber jetzt auch noch diese Sachen, die ich Kate an den Kopf geworfen habe? Normalerweise bin ich nicht so unhöflich und gemein. Am liebsten wäre ich auf der Stelle zu ihr gegangen und hätte mich entschuldigt.

Doch selbst wenn ich den Mut dazu gehabt hätte, wäre das nicht nötig gewesen, denn genau in diesem Augenblick stoppen ihre Schritte vor meiner Tür, ehe Kate wutschnaubend in mein Zimmer gerauscht kommt.

Keine 2 Meter von mir entfernt bleibt sie stehen und starrt mich aufgebracht an.

"So hast du nicht mit mir zu reden, hast du mich verstanden?", zischt sie, während sie einen Schritt auf mich zukommt. Ich will zurückweichen, doch ich spüre bereits das Fensterbrett in meinem Rücken.

"Was ist los? Auf einmal nicht mehr die große Klappe?", ein überhebliches Lächeln erscheint  auf Kates Lippen und erneut kommt sie einen Schritt auf mich zu.

"Gerade eben warst du doch noch so überzeugt von deiner Meinung. Na los. Was willst du sagen?", fährt sie fort. Zu ihrer Genugtuung bleibe ich still. Mein Mund ist wie ausgetrocknet und mein Herz pocht heftig in meiner Brust. Alles in mir würde am liebsten vor Kate davon laufen, doch meine Beine fühlen sich an, als wären sie nicht mehr mit meinem Körper verbunden.

Ich umkralle das Fensterbrett mit meinen Händen, um nicht umzufallen. Kate stößt ein Lachen aus und macht wieder einen Schritt in meine Richtung.

"In Zukunft solltest du dir zweimal überlegen, wie du mit mir redest!", zischt sie. Dann breitet sich ein kaltes Grinsen auf ihrem Gesicht aus.

"Und übrigens: Ich bin ganz sicher nicht schlecht im Bett", stößt sie hervor, während sie einen letzten Schritt auf mich zu macht. Sie ist keine 5 Zentimeter mehr von mir entfernt. "Ganz sicher nicht!", zischt sie wütend.

-Mother-                                                      Inconvenient LoveWhere stories live. Discover now